Podcaster
Episoden
10.11.2025
42 Minuten
In dieser Folge des Podcast des Verein Deutscher
Giessereifachleute e.V. (VDG) begegnen wir einem Menschen, der
Wissenschaft nicht nur betreibt, sondern lebt: Prof. Dr.-Ing.
Wolfram Volk. Als Leiter des Lehrstuhls für Umformtechnik und
Gießereiwesen an der TU München und Teil der Institutsleitung des
Fraunhofer IGCV in Augsburg/München spricht er über das, was ihn
antreibt – die Freude am Denken, am Ausprobieren und am ständigen
Hinterfragen.
Volk erzählt offen, wie Zufälle, Neugier und Begeisterung ihn vom
Physiker zum Ingenieur geführt haben. Er spricht darüber, warum
er den Begriff „Querdenken“ im besten Sinne für sich beansprucht
und weshalb für ihn Forschung immer dann spannend wird, wenn sie
Grenzen verschiebt. Ob es um Dünnwandguss, Ressourceneffizienz
oder den Brückenschlag zwischen Labor und Werkhalle geht – für
ihn zählt, dass Forschung Wirkung entfaltet.
Besonders eindrucksvoll ist, wie sehr Volk über Menschen spricht:
über seine Freude, Wissen weiterzugeben, über Teamarbeit als
kreative Kraftquelle und darüber, dass echte Innovation immer
dort entsteht, wo man sich traut, laut zu denken und Fehler
zuzulassen. Für ihn ist Begeisterung keine Laune, sondern eine
Grundhaltung – eine Energie, die ansteckt.
Seine Botschaft an den Nachwuchs ist klar und ehrlich: „Lernt,
euch zu begeistern. Bleibt neugierig, schaut über den Tellerrand
und verlasst die Komfortzone. Nur wer Neues wagt, kann die
Zukunft gestalten.“
Er macht deutlich, worum es ihm wirklich geht: um eine Haltung
des Aufbruchs. Statt Dinge zu bewahren, weil sie immer so waren,
brauche es in der Gießerei Mut zum Andersdenken – und die
Bereitschaft, gemeinsam neue Wege zu gehen. Nur so, sagt er,
bleibt die Branche lebendig und zukunftsfähig.
Mehr
24.10.2025
42 Minuten
Zum Start des VDG-Podcasts steht ein Unternehmer im Mittelpunkt,
der Technik, Ehrenamt und Musik auf bemerkenswerte Weise
verbindet: Gerd Röders, Geschäftsführer der G.A. Röders GmbH in
Soltau und Vertreter der sechsten Familiengeneration. Sein
Kompass ist ein klares Prinzip: „Alles im Leben ist Begegnung“.
Diese Haltung prägt sein Verständnis von Zusammenarbeit – ob im
Unternehmen, in der Branche oder im Dialog mit Politik und
Wissenschaft. Verbände und Vereine wie der VDG, die
Forschungsvereinigung oder die Wirtschaftsvereinigung Metalle
sind für ihn keine formalen Strukturen, sondern Orte des
Austauschs und des gemeinsamen Lernens. Veränderung entsteht,
wenn man sich begegnet und die Perspektive des anderen
nachvollzieht.
Röders spricht über die tiefgreifenden Umbrüche der
Gießereibranche: den Übergang von Verbrenner- zu
Elektromobilität, die Herausforderungen der Dekarbonisierung, den
Fachkräftemangel und die neuen Erwartungen junger Mitarbeitender.
Für ihn bedeutet Unternehmertum, mit Mangel umzugehen und dennoch
Chancen zu schaffen. Klagen sei nicht zielführend - entscheidend
sei, aktiv zu gestalten und Forschung als kontinuierlichen
Prozess zu begreifen. Sie ist für ihn kein abstrakter Begriff,
sondern praktische Arbeit an der Verbesserung von Verfahren,
Materialien und Prozessen.
Ein Beispiel dafür ist die enge Kooperation mit der Technischen
Universität Braunschweig. Durch die Forschungsvereinigung, der
auch die im Unternehmen installierte Druckgießmaschine gehört,
ist die Universität fest im Betrieb verankert. Forschende
arbeiten direkt vor Ort, tauschen sich mit den Fachleuten der
Gießerei aus und profitieren gegenseitig von Praxis und Theorie.
So entsteht ein lebendiger Wissenstransfer, von dem die gesamte
Branche profitiert. Röders betont, dass der eigentliche
Wettbewerb nicht zwischen deutschen Gießereien, sondern auf
internationaler Ebene stattfindet - umso wichtiger sei
gemeinsames Forschen und Lernen.
Aktuelle Projekte beschäftigen sich mit KI-gestützter Sensorik
zur Prozessoptimierung, mit der Integration von CoBots in der
Fertigung sowie mit arbeitswissenschaftlichen Fragestellungen zur
Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine. Forschung versteht
Röders als Investition in die Zukunft - sie wird zu einem großen
Teil aus eigenen Mitteln finanziert, weil Innovation aus
Verantwortung entsteht.
Auch die persönliche Seite kommt nicht zu kurz: Musik ist für
Gerd Röders mehr als ein Hobby. Seit fast drei Jahrzehnten steht
er mit seiner Bluesband auf der Bühne. Musik, sagt er, schärfe
das Zuhören und den Sinn für das richtige Timing - Fähigkeiten,
die auch in der Führung eines Unternehmens entscheidend sind.
Rückhalt findet er in seiner Familie und in seiner tiefen
Verwurzelung in Soltau. Tägliche Spaziergänge im Wald geben Raum
zum Nachdenken.
Sein Blick ist nach vorn gerichtet: In fünf Jahren möchte er das
Unternehmen an die siebte Generation übergeben - solide,
innovativ und zukunftsfähig. Eine Podcast-Folge für
Ingenieurinnen und Ingenieure, die erfahren möchten, wie
Leidenschaft, technische Exzellenz und gesellschaftliches
Engagement einander beflügeln können.
Mehr
Über diesen Podcast
Der Verein Deutscher Giessereifachleute ist die Gemeinschaft aller
im Gießereibereich tätigen Fachleute. Mit dem Anspruch "Zukunft
gestalten" arbeitet der VDG im Interesse seiner Mitglieder gezielt
für den technisch-wissenschaftlichen Fortschritt in der
Gießereitechnik, fördert den Nachwuchs und die berufliche Zukunft.
Der Verein Deutscher Giessereifachleute ist dabei ein kompetenter
Partner für Industrie, Öffentlichkeit, Behörden, Institutionen und
Hochschulen. Er arbeitet dabei sehr eng mit dem Bundesverband der
Deutschen Gießerei-Industrie (BDG) zusammen.
Kommentare (0)