Podcaster
Episoden
17.12.2025
50 Minuten
In seinem Buch "Die Depressions-Falle" formuliert Thorsten
Padberg eine Kritik an der Wirksamkeit von Antidepessiva. Ihm
zufolge sollten wir - von wenigen Ausnahmen abgesehen - auf ihre
Verwendung verzichten. Dabei stützt er sich vor allem auf zwei
zentrale Meta-Analysen: Kirsch et al. 2008 und Cipriani et al.
2018.
In dieser Episode gehe ich die Evidenz noch einmal durch und
komme zu einem anderen Schluss: Es gibt gute Argumente dafür,
dass Antidepressiva klinisch relevant sind. Diese Argumente trägt
Awais Aftab in seinem Artikel "The Case for Antidepressants in
2022" zusammen.
Dazu gehört z. B., dass die beobachtete Effektstärke von
Antidepressiva (0,3 SD) durchaus beachtlich ist und etwa
vergleichbar mit der Wirksamkeit von manualisierter
Psychotherapie und von Medikamenten in der somatischen Medizin.
Außerdem gibt es triftige Gründe zur Annahme, dass unsere
Studiendesigns und Messinstrumente die Wirksamkeit unterschätzen.
Viel Spaß!
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Quellen:
Kirsch et al. 2008 Wirksamkeit 4 Antidepressiva:
doi.org/10.1371/journal.pmed.0050045
Cipriani et al. 2018 Wirksamkeit 41 Antidepressiva:
doi.org/10.1016/S0140-6736(17)32802-7
Artikel Awais Aftab Substack:
psychiatrymargins.com?utm_source=navbar&utm_medium=web
Stone et al. 2022 Wirksamkeit nach Untergruppen:
doi.org/10.1136/bmj-2021-067606
Bagby et al. 2004 Interne Konsistenz Hamilton-Skala:
doi.org/10.1176/appi.ajp.161.12.2163
Hieronymus et al. 2015 Studie zu Wirksamkeit gemessen an
Niedergeschlagenheits-Item: doi.org/10.1038/mp.2015.53
Cuijsper et al. 2018 Studie zu Wirksamkeit von Psychotherapie bei
Depression: doi.org/10.1017/S2045796018000057
Cuijsper et al. 2020 Studie zu Wirksamkeit unterschiedlicher
Behandlungen von Depression: doi.org/10.1002/wps.20701
Artikel von Scott Alexander zu Effektstärken:
https://www.astralcodexten.com/p/all-medications-are-insignificant?utm_campaign=post&utm_medium=web
Hieronymus 2021 Simulationsstudie zu möglichen Effekt-Stärken:
doi.org/10.1111/acps.13340
Leucht et al. 2018 Studie zu Effektstärken von Medikamenten in
somatischer Medizin: doi.org/10.1192/bjp.bp.111.096594
Hieronymus et al. 2018 Studie zu Nebenwirkungen und Effektstärke:
doi.org/10.1038/mp.2017.147
Peters et al. 2022 Studie zu emotionaler Abstumpfung bei
Antidepressiva: doi.org/10.1016/j.jad.2022.08.066
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Inhalt:
0:00 Einleitung
6:37 RIP Serotonin-Mangel-Hypothese
10:54 Kirsch et al. 2008
17:22 Cipriani et al. 2018
20:40 Argument 1: Durchschnittswert
24:04 Argument 2: Skala fragwürdig
25:05 Argument 3: Effektgröße
28:11 Argument 4: Standards unrealistisch hoch
35:42 Argument 5: Placebo mehr als Zucker und Erwartung
36:56 Argument 6: Wirkung nicht additiv
38:54 Argument 7: Intention to Treat unterschätzt Wirkung
42:38 Zusammenfassung und Fazit
46:12 Verblindung trotz Nebenwirkungen
48:24 Wirkung nicht durch Abstumpfung
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11.12.2025
21 Minuten
"Alles Leben ist Problemlösen" (Karl Popper). Das Leben ist eine
unendliche Reihe von Problemen. Wenn ich eines löse, kommt direkt
das nächste. Dieser Prozess endet nie. Aber: Ich kann lernen,
mich in diesem Prozess gewissermaßen häuslich einzurichten, also
dieses Ringen selbst zu akzeptieren und bewusst aufzusuchen.
Ich persönlich hätte weniger Offenbarungsängste, Selbstzweifel
und Stress, wenn ich auf Insta scrollen würde, statt diesen
Podcast zu produzieren. Aber ich hätte ein Leiden, das sowohl
subtiler als auch tiefer wäre: Das Bewusstsein, mein begrenztes
Leben für Dinge zu verwenden, die mir in einer Stunde schon egal
sein werden.
Aber finde ich den Gedanken einfach nur ansprechend, weil ich
zwanghaft bin oder einer neoliberalen Leistungsideologie zum
Opfer falle?
Viel Spaß beim Hören!
Quelle:
Zsmf The Subtle Art:
https://freedmannewman.medium.com/book-summary-the-subtle-art-of-not-giving-a-f-ck-by-mark-manson-b31164c9a61e
Inhalt:
0:00 Einleitung
5:35 Confession Time
12:15 2 Sackgassen
16:18 Irre ich mich?
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09.12.2025
29 Minuten
Wieso regen wir uns über Dinge auf, die uns egal sein könnten? Es
ist, als hätten wir einerseits eine begrenzte Menge von
Wichtigkeit, die wir Problemen zuschreiben können: Uns kann nicht
alles gleichermaßen wichtig sein.
Andererseits gibt es eine Mindestmenge, die wir zuschreiben
MÜSSEN. Darauf folgt: Wenn wir keine bewusste Entscheidung
treffen, welche Probleme wir priorisieren, schreiben wir
unbewusst diese Wichtigkeit allen möglichen Dingen zu und
verlieren unseren Fokus.
Wenig überraschend plädiere ich anschließend dafür, dass wir
durch die Akzeptanz- und Commitment-Therapie wieder Ordnung in
unsere Werte bringen können.
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Quellen:
Zusammenfassung The Subtle Art:
https://freedmannewman.medium.com/book-summary-the-subtle-art-of-not-giving-a-f-ck-by-mark-manson-b31164c9a61e
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Inhalt
0:00 Grundproblem
19:08 Wie kläre ich meine Werte?
26:22 Einwand Nihilismus
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03.12.2025
33 Minuten
In der letzten Episode der Serie widmen wir uns noch einmal der
Frage, wieso wir die Status-Theorie jetzt eigentlich glauben
sollten. Dazu nehmen wir nacheinander die evolutionäre, die
kulturvergleichende und die individuelle Perspektive ein.
Außerdem geht es noch einmal um Moral: Welche moralischen
Kriterien legen wir an, wenn wir bewerten, dass manche Games
besser sind als andere? Und woher kommen diese Kriterien?
Zu guter Letzt diskutieren wir eine Zusendung meines guten
Freundes und treuen Hörers Peter Kuhn zu Episode #8.
Viel Spaß!
Inhalt:
0:00 Einleitung
1:39 Rechtfertigung
17:06 Moral
24:55 Höherzuschrift zu Folge #8
Mehr
01.12.2025
34 Minuten
René Girard versucht mit seiner Theorie des mimetischen Begehrens
zu erklären, wieso zwischenmenschliche Konflikte entstehen.
Einige von euch kennen Girard schon aus der Serie, die ich vor
einigen Monaten mit Peter Kuhn gemacht habe.
Im direkten Vergleich stellt sich aber heraus, dass die
Status-Theorie vollständiger, erklärungsstärker und empirisch
besser fundiert ist als die Theorie Girards. Sie kann alles
erklären, was Girard spannend findet, aber wesentlich besser und
eleganter als dieser.
Viel Spaß!
Inhalt:
0:00 Einleitung
1:55 Zsmf Girard
9:06 Zsmf Status
15:01 Status > Girard
31:32 Fazit
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Über diesen Podcast
IG: therapieaufdenpunkt Mein Podcast zu Theorie und Praxis der
Psychotherapie und verwandten Themen: Akzeptanz- und
Commitment-Therapie, Philosophie der Psychiatrie, Philosophie des
Geistes, Verhaltenstherapie, Persönlichkeitsstile Impressum:
https://tinyurl.com/mvau4ymu
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