Unerhörtes Mittelalter: Vormoderne Erzählungen und warum man sie unbedingt kennen sollte
Podcaster
Episoden
28.11.2025
1 Stunde 1 Minute
Der Ritter, um den es in dieser Geschichte geht, ist überaus
verschwendungs- und selbstsüchtig. Er verprasst sein Hab und Gut,
bis Gott ihm alles nimmt. Weil er den Verlust nicht ertragen
kann, bittet er jemanden, der allein im Wald lebt und mit dem
Teufel im Bunde steht, ihm zu helfen. Dieser fädelt eine
Begegnung mit dem Teufel ein, in dessen Dienst der Ritter treten
soll, um wieder zu Reichtum zu gelangen. Doch als der Teufel
verlangt, dass der Ritter nicht nur Gott, sondern auch der
Gottesmutter abschwört, besinnt sich der Ritter und fleht in
einer Kapelle eine Holzfigur der Gottesmutter mit Kind um
Vergebung an. Ob ihm wohl Vergebung zuteilwird?
Vor allem stellt sich hier aber die Frage, ob man diese Erzählung
heute noch kennen und verbreiten sollte, denn der, der den
Teufelsbund vermittelt, ist ein Jude. Über Antijudaismus in
mittelhochdeutschen Texten sprechen wir mit unserem heutigen
Gast, Prof. Dr. Andreas Hammer (Konstanz).
Über Kommentare oder Feedback an
unerhoertes.mittelalter@gmail.com oder auf
Instagram (unerhoertes_mittelalter) freuen wir
uns natürlich auch!
Credits:
Hosts: Natalie Mlynarski-Jung, Hans Levin
Gäste: Prof. Dr. Andreas Hammer
Erzähler: Prof. i. R. Dr. Harald Haferland
Jingle: Karl Wenzel
Schnitt: Max Asmus
Ein besonderer Dank gilt außerdem der Universität Potsdam für die
Bereitstellung von Mitteln, technischer Unterstützung und vor
allem unserem Tonstudio.
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07.11.2025
41 Minuten
Die heutige Erzählung handelt von einem Paar, das wirklich jeder
kennt: Es geht um Adam und Eva, doch die Geschichte spielt nicht
im Paradiesgarten, sondern hat eine Episode zum Thema, die in der
Bibel nicht erzählt wird, nämlich das Leben des ersten Paares auf
der Erde. Hier begegnet ihnen auch der Teufel wieder, der ihnen
bereits in Paradies nachgestellt hatte. Und er erklärt den
beiden, warum er sie so hasst: Um ihretwillen nämlich wurde er
von Gottes Lieblingsengel zum Satan. Wie das zu verstehen ist,
erfahrt ihr von unserem heutigen Gast, PD Dr. Beatrice Trînca (HU
Berlin) in der Episode ›Adam und Eva‹.
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unerhoertes.mittelalter@gmail.com oder auf
Instagram (unerhoertes_mittelalter) freuen wir
uns natürlich auch!
Credits:
Hosts: Natalie Mlynarski-Jung, Hans Levin
Gast: PD Dr. Beatrice Trînca
Erzähler: Prof. i. R. Dr. Harald Haferland
Jingle: Karl Wenzel
Schnitt: Max Asmus
Ein besonderer Dank gilt außerdem der Universität Potsdam für die
Bereitstellung von Mitteln, technischer Unterstützung und vor
allem unserem Tonstudio.
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19.10.2025
1 Stunde 24 Minuten
In der Erzählung vom ›Wirt‹ geht es eigentlich um fünf Figuren:
Außer dem Wirt und seiner schönen Frau sind das drei junge
Männer, von denen einer sogar zaubern kann.
Die Geschichte ist in ihrer freizügigen Darstellung sexueller
Handlungen zwischen den drei Männern und der Frau, die sich vor
den Augen ihres Ehemannes ereignen, außergewöhnlich. Stattfinden
können diese drastischen Handlungen nur, weil der Wirt sich
einreden lässt, eine seltene Planetenkonstellation verwirre seine
Sinne.
Ob der Erfolg dieser Behauptung mit der Dummheit des Wirtes, mit
der Dreistigkeit der Männer oder doch dem vielen Alkohol, der im
Spiel ist, zu erklären ist, diskutieren wir mit unseren heutigen
Gästen: Prof. Dr. Astrid Lembke (Uni Mannheim) und Prof. Dr.
Stephan Müller (Uni Wien).
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Credits:
Hosts: Prof. Dr. Katharina Philipowski, Prof. Dr. Franziska
Wenzel
Gäste: Prof. Dr. Astrid Lemke, Prof. Dr. Stephan Müller
Erzähler: Prof. i. R. Dr. Harald Haferland
Jingle: Karl Wenzel
Ein besonderer Dank gilt außerdem der Universität Potsdam für die
Bereitstellung von Mitteln, technischer Unterstützung und vor
allem unserem Tonstudio.
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28.09.2025
1 Stunde 21 Minuten
Die Erzählung, um die es heute geht, wird ›Frauenerziehung‹
genannt. Es geht um Mutter und Tochter, eine boshafter,
starrsinniger und widerspenstiger gegenüber dem Ehemann und Vater
als die andere. Die Versnovelle erzählt davon, wie ihr Widerstand
von einem jungen Ritter durch psychische und durch physische
Gewalt gebrochen wird. Ob der Text das als ein happy end
präsentiert und warum man sich mit einer solchen Erzählung trotz
oder sogar gerade wegen ihrer Gewaltdarstellungen
auseinandersetzen sollte, diskutieren wir mit unseren beiden
Gästen
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Credits:
Hosts: Prof. Dr. Katharina Philipowski, Prof. Dr. Franziska
Wenzel
Gäste: Prof. Dr. Judith Klinger, Prof. Dr. Andrea Sieber
Erzähler: Prof. i. R. Dr. Harald Haferland
Jingle: Karl Wenzel
Ein besonderer Dank gilt außerdem der Universität Potsdam für die
Bereitstellung von Mitteln, technischer Unterstützung und vor
allem unserem Tonstudio.
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07.09.2025
52 Minuten
Auch die Erzählung vom 'Striegel' ist gewissermaßen eine
gaslighting-Geschichte, deren Opfer eine Königstochter ist, die
starrsinnig darauf besteht, nur einen Mann heiraten zu wollen,
der nicht minnen (hier heißt das, Sex haben) kann, weil er keinen
Penis hat. Ein findiger Ritter, der allerdings nur am Reichtum
der naiven und erotisch unerfahrenen Prinzessin interessiert ist,
gibt sich erfolgreich als ein solcher aus. In der Hochzeitsnacht
nennt er das, was er mit ihr tut, Striegeln. Und plötzlich
erweist sich die Königstochter, die zuvor partout nicht minnen
wollte, als regelrecht besessen vom Striegel und vom Striegeln.
Wohin das wohl führen mag? Das erfahrt ihr in unserer neuen
Podcast-Folge.
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unerhoertes.mittelalter@gmail.com oder auf
Instagram (unerhoertes_mittelalter) freuen wir
uns natürlich auch!
Credits:
Hosts: Natalie Mlynarski-Jung, Hans Levin
Gäste: Prof. Dr. Anna Kathrin Bleuler
Erzähler: Prof. i. R. Dr. Harald Haferland
Jingle: Karl Wenzel
Schnitt: Max Asmus
Ein besonderer Dank gilt außerdem der Universität Potsdam für die
Bereitstellung von Mitteln, technischer Unterstützung und vor
allem unserem Tonstudio.
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Über diesen Podcast
War das Mittelalter wirklich prüde? War die Kritik an Obrigkeit und
Kirche tatsächlich tabu? Wie stand es um die Rolle der Frau in
Literatur und Gesellschaft? Diese und viele weitere Fragen werden
Natalie Mlynarski-Jung und Hans Levin als Hosts anhand spannender
Kurzerzählungen aus dem Mittelalter mit verschiedenen Expert*innen
der Germanistischen Mediävistik erörtern. Für einzelne dieser
Erzählungen ist auch zu diskutieren, aus welcher (kritischen)
Haltung heraus eine Auseinandersetzung mit ihnen erfolgen sollte:
Wie und wozu muten wir uns (mutmaßlich) misogyne, obszöne und
brutale Erzählungen zu? Welchen Gewinn können wir aus einer
Auseinandersetzung mit ihnen ziehen? Wie weit kann und sollte unser
Entgegenkommen ihnen gegenüber und eine historische
Kontextualisierung reichen?
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