Glaube. Macht. Politik.

Glaube. Macht. Politik.

Glaube macht Politik - Der Politikpodcast von PRO

Episoden

(37) „Generation Deutschland“: Radikal oder nur konservativ? Mit Ruth Korte
03.12.2025
39 Minuten
Die AfD hat in Gießen ihre neue Jugendorganisation „Generation Deutschland“ gegründet. Erste Eindrücke: nationalistisch, ausgrenzend, christlicher Glaube spielt kaum eine Rolle – aber wie radikal ist diese Gruppierung wirklich? Darüber spricht PRO-Redaktionsleiter Digital Nicolai Franz mit der Journalistin Ruth Korte vom „Gießener Anzeiger“. Sie war beim Gründungskongress vor Ort, hat Reden, Stimmung und Auftreten der jungen AfD-Mitglieder beobachtet und ordnet ein, wie stark völkische Positionen, Remigrationsforderungen und ein exklusives Menschenbild dort vertreten wurden. Außerdem geht es darum, welche Rolle der christliche Glaube auf dem Parteitag spielte – und welche nicht.
Mehr
(36) Von der Arche in die Politik – Mit Bernd Siggelkow
13.11.2025
1 Stunde 5 Minuten
In wenigen Tagen feiert das christliche Hilfswerk „Die Arche“ seinen 30. Geburtstag. Sich selbst feiern will Gründer und Pastor Bernd Siggelkow deshalb aber nicht. Es gehe ihm vor allem um die Kinder, denn das Hilfswerk gründete er einst auch aus der eigenen Erfahrung heraus, als Junge vernachlässigt worden zu sein. „Ich komme selbst von der Straße“, sagt er, und weiter: „Wir versuchen, Menschen stark zu machen und ihnen das Gefühl zu geben: Es gibt jemanden, der an dich glaubt.“  Nun aber wartet vielleicht eine neue Berufung auf ihn: Im kommenden Jahr tritt Siggelkow für die CDU bei den Berliner Abgeordnetenhauswahlen an. „Alles, was ich tue, ist immer auch politisch“, sagt er mit Blick auf die Arbeit der Arche. Immer habe er die Stimme der sozial Benachteiligten sein wollen, denn: Der Erfolg der Arche zeige vor allem den Misserfolg der Politik. Seine Frau habe ihn schließlich dazu motiviert, selbst in die Politik einzusteigen. „Ich möchte das schlechte Gewissen für soziale Gerechtigkeit sein.“ „Politik muss Wahrheit sagen“ An seiner Partei übt er durchaus auch Kritik, bei der CDU habe er aber die wenigsten Kompromisse machen müssen, das „Wertegefühl“ stimme mit seinem überein. Sein großes politisches Vorbild sei Wolfgang Bosbach, der ebenfalls immer intern Kritik geübt habe und noch übe. Genau wie er sei er kein „Freund von Wischi-Waschi“. „Politik muss Wahrheit sagen“, erklärt Siggelkow. PRO hat mit ihm auch über die Debatte um Friedrich Merz’ Stadtbild-Äußerungen gesprochen. In Marzahn-Hellersdorf, wo die Arche ihre Zentrale hat, sprächen die Menschen kaum über das Thema. Siggelkow hält den Streit auch deshalb für übertrieben. „Friedrich Merz hat zwei Sätze zu wenig gesagt. Aber er hat recht.“  Das Stadtbild habe sich im Zuge der Zuwanderung verändert, sagt er und verweist etwa auf Sicherheitsmaßnahmen auf Weihnachtsmärkten. Er habe sich vom Bundeskanzler aber eine bessere Erklärung für seine Worte gewünscht, „um das Thema zu entschärfen“. Dennoch kritisiert er auch die Form der öffentlichen Debatte: „Man muss auch mal polarisieren, um ins Gespräch zu kommen, aber das Gespräch findet heutzutage nicht mehr statt. Stattdessen finden Hass und Hetze statt.“ Sogar er selbst habe bereits Morddrohungen erhalten.
Mehr
(35) Wie hält es die Linke mit Israel? / Zukunft des Staatskirchenrechts. Mit Bodo Ramelow
04.11.2025
1 Stunde 36 Minuten
In dieser Episode des Podcasts „Glaube macht Politik“ bespricht Nicolai Franz mit Bodo Ramelow die komplexe Verbindung von Religion und Politik, insbesondere im Kontext des Nahostkonfliktes. Die Folge beginnt mit der Vorstellung von Bodo Ramelow, dem ersten Ministerpräsidenten der Linkspartei in Deutschland und nun Vizepräsident des Bundestages, der auch als religionspolitischer Sprecher seiner Fraktion fungiert. Ein zentrales Thema der Episode sind seine jüngsten Eindrücke aus Israel, wo er nach den tragischen Vorfällen am Nova-Festival war. Diese Schreckensereignisse, bei denen viele Menschen getötet wurden, haben bei Ramelow einen tiefen Eindruck hinterlassen. Im Verlauf des Gesprächs schildert Ramelow seine Gedanken, die ihn seit seiner Rückkehr aus Israel beschäftigen. Er reflektiert über die Begegnungen mit Angehörigen der Geiseln und die Kunstveranstaltung, die an diesem dunklen Tag stattfand. Diese Erlebnisse lösen bei ihm Trauer, Empathie, aber auch die Überzeugung aus, dass in dieser zutiefst polarisierten Situation ein Dialog und eine friedliche Lösung notwendig sind. Ramelow betont die Notwendigkeit der menschlichen Perspektive, die er durch die Rettungsgeschichte von vier Beduinen erlebt hat, die Menschen unabhängig von deren religiöser Zugehörigkeit halfen. Die Diskussion nimmt eine tiefere Wendung, als Ramelow die Religion als Schlüsselthema in der Politik anspricht. Er stellt klar, dass der Schmerz der Opfer auf beiden Seiten – bei den Palästinensern und den Israelis – zu berücksichtigen und zu respektieren ist. Gleichzeitig kritisiert er die Instrumentalisierung von Religion zur Förderung von Konflikten und Missverständnissen, sowohl im Nahen Osten als auch in der westlichen Welt. Hierbei verknüpft er persönliche Glaubenserfahrungen und das Streben nach Frieden in einer von Konflikten geprägten Welt. In einem weiteren Handlungsschritt berichtet Ramelow von seiner Pilgerreise nach Rom, wo er Papst Leo XIV. traf und der Bedeutung dieser Begegnung für den interreligiösen Dialog. Der Papst, so Ramelow, steht vor der Herausforderung, eine polarisierten Weltkirche zusammenzuhalten und in den unterschiedlichsten Konflikten Frieden zu stiften. Dabei hebt Ramelow hervor, wie wichtig Mitmenschlichkeit und das Wohlergehen von Minderheiten sind. Im Verlauf der Episode diskutieren die beiden auch das Gesellschaftsbild und das Verständnis von Religion in Deutschland. Ramelow kritisiert die einseitige Wahrnehmung, dass die Linke grundsätzlich atheistisch sei. Er selbst steht als praktizierender Christ in seiner Partei für eine differenzierte Sicht auf Glauben und Religion und sieht sich nicht als Außenseiter. Sondern er beschreibt seine Rolle als einen gemeinsamen Lernprozess, der auch in der politischen Landschaft relevant ist. Die Episode behandelt eine Vielzahl von Themen: von Ramelows Erfahrungen im Bundestag und den Herausforderungen des interreligiösen Dialogs bis hin zu den geopolitischen Spannungen im Nahen Osten. Der Gesprächsfluss zeigt Ramelows emotionalen und politischen Einsatz für Frieden und Versöhnung, was eine wertvolle Perspektive auf die Rolle von Glauben in der politischen Arena gibt. Abschließend zeigt Ramelow, dass uneingeschränkte Solidarität mit einer Seite oft die anderen Sichtweisen übersieht und empfiehlt stattdessen einen offenen Dialog, um die Wunden zu heilen und ein echtes Verständnis zueinander zu entwickeln. [PRO auf Instagram](https://www.instagram.com/promedienmagazin/) [Jetzt PRO mit einer Spende unterstützen](https://www.pro-medienmagazin.de/spenden/) [Aktuelle News auf pro-medienmagazin.de](https://www.pro-medienmagazin.de/) [PROkompakt, unser wöchentlicher Newsletter – jetzt bestellen](https://www.pro-medienmagazin.de/prokompakt/) [Schreibt uns gerne auch eine E-Mail](mailto:leserbriefe@pro-medienmagazin.de?subject=Feedback%20zum%20Podcast%20%E2%80%9EGlaube.%20Macht.%20Politik.%E2%80%9C)
Mehr
(34) Nach „Rising Lion“: Was Israel bezweckt (mit Mirjam Holmer)
19.07.2025
45 Minuten
Vor einigen Wochen startete Israel die Operation „Rising Lion“: Israel fliegt Angriffe auf den Iran, der antwortet mit Drohnen und Raketen. Die Journalistin Mirjam Holmer lebt in Israel und schildert, wie sich der Konflikt dort anfühlt – politisch, menschlich, als Christ.
Mehr

Über diesen Podcast

Glaube. Macht. Politik - Der Politikpodcast von PRO

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15