(35) Wie hält es die Linke mit Israel? / Zukunft des Staatskirchenrechts. Mit Bodo Ramelow

(35) Wie hält es die Linke mit Israel? / Zukunft des Staatskirchenrechts. Mit Bodo Ramelow

Ein Gespräch mit Bodo Ramelow über die Verbindung von Religion und Politik im Nahostkonflikt, die Bedeutung des Dialogs und der Mitmenschlichkeit – und welche Rolle die Linke dabei spielt.
1 Stunde 36 Minuten
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Beschreibung

vor 1 Monat
In dieser Episode des Podcasts „Glaube macht Politik“ bespricht
Nicolai Franz mit Bodo Ramelow die komplexe Verbindung von Religion
und Politik, insbesondere im Kontext des Nahostkonfliktes. Die
Folge beginnt mit der Vorstellung von Bodo Ramelow, dem ersten
Ministerpräsidenten der Linkspartei in Deutschland und nun
Vizepräsident des Bundestages, der auch als religionspolitischer
Sprecher seiner Fraktion fungiert. Ein zentrales Thema der Episode
sind seine jüngsten Eindrücke aus Israel, wo er nach den tragischen
Vorfällen am Nova-Festival war. Diese Schreckensereignisse, bei
denen viele Menschen getötet wurden, haben bei Ramelow einen tiefen
Eindruck hinterlassen. Im Verlauf des Gesprächs schildert Ramelow
seine Gedanken, die ihn seit seiner Rückkehr aus Israel
beschäftigen. Er reflektiert über die Begegnungen mit Angehörigen
der Geiseln und die Kunstveranstaltung, die an diesem dunklen Tag
stattfand. Diese Erlebnisse lösen bei ihm Trauer, Empathie, aber
auch die Überzeugung aus, dass in dieser zutiefst polarisierten
Situation ein Dialog und eine friedliche Lösung notwendig sind.
Ramelow betont die Notwendigkeit der menschlichen Perspektive, die
er durch die Rettungsgeschichte von vier Beduinen erlebt hat, die
Menschen unabhängig von deren religiöser Zugehörigkeit halfen. Die
Diskussion nimmt eine tiefere Wendung, als Ramelow die Religion als
Schlüsselthema in der Politik anspricht. Er stellt klar, dass der
Schmerz der Opfer auf beiden Seiten – bei den Palästinensern und
den Israelis – zu berücksichtigen und zu respektieren ist.
Gleichzeitig kritisiert er die Instrumentalisierung von Religion
zur Förderung von Konflikten und Missverständnissen, sowohl im
Nahen Osten als auch in der westlichen Welt. Hierbei verknüpft er
persönliche Glaubenserfahrungen und das Streben nach Frieden in
einer von Konflikten geprägten Welt. In einem weiteren
Handlungsschritt berichtet Ramelow von seiner Pilgerreise nach Rom,
wo er Papst Leo XIV. traf und der Bedeutung dieser Begegnung für
den interreligiösen Dialog. Der Papst, so Ramelow, steht vor der
Herausforderung, eine polarisierten Weltkirche zusammenzuhalten und
in den unterschiedlichsten Konflikten Frieden zu stiften. Dabei
hebt Ramelow hervor, wie wichtig Mitmenschlichkeit und das
Wohlergehen von Minderheiten sind. Im Verlauf der Episode
diskutieren die beiden auch das Gesellschaftsbild und das
Verständnis von Religion in Deutschland. Ramelow kritisiert die
einseitige Wahrnehmung, dass die Linke grundsätzlich atheistisch
sei. Er selbst steht als praktizierender Christ in seiner Partei
für eine differenzierte Sicht auf Glauben und Religion und sieht
sich nicht als Außenseiter. Sondern er beschreibt seine Rolle als
einen gemeinsamen Lernprozess, der auch in der politischen
Landschaft relevant ist. Die Episode behandelt eine Vielzahl von
Themen: von Ramelows Erfahrungen im Bundestag und den
Herausforderungen des interreligiösen Dialogs bis hin zu den
geopolitischen Spannungen im Nahen Osten. Der Gesprächsfluss zeigt
Ramelows emotionalen und politischen Einsatz für Frieden und
Versöhnung, was eine wertvolle Perspektive auf die Rolle von
Glauben in der politischen Arena gibt. Abschließend zeigt Ramelow,
dass uneingeschränkte Solidarität mit einer Seite oft die anderen
Sichtweisen übersieht und empfiehlt stattdessen einen offenen
Dialog, um die Wunden zu heilen und ein echtes Verständnis
zueinander zu entwickeln. [PRO auf
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