Episoden

Happy Birthday! Warum feiern wir Geburten?
01.12.2025
28 Minuten
Wir haben immer wieder die Wahl: Richten wir den Blick auf das Ende des Lebens? Oder schauen wir von seinem Anfang her aufs Leben und betrachten alle Möglichkeiten, die in diesem Anfang liegen? Ein Podcast über Gebürtlichkeit.    Alle Menschen sind Geborene. Das heisst: Wir sind nicht einfach aus dem Nichts entstanden. Jede:r von uns ist eingebunden in ein generatives Gefüge. Wir stammen von anderen Generationen ab, die uns von Anfang an prägen. «Gebürtlichkeit» beschreibt aber auch das Ereignishafte jeder Geburt. Den Zeitpunkt eines Neubeginns, das Zur-Welt-Kommen – so überwältigend und einmalig, dass man es nicht vorwegnehmen kann. Weil die Menschen selbst einmal angefangen haben, sind sie fähig, schöpferisch zu handeln zu sein. In dieser Welt, in der so vieles festgelegt scheint, können wir innovativ sein, ein «Baby» gebären, im wörtlichen und übertragenen Sinn. Auch das meint Gebürtlichkeit oder «Natalität» (Hannah Arendt). Wie geht diese philosophische Sicht auf das Geboren-Sein überein mit der realen Situation der Geburt und des Aufwachsens von Kindern? Was bedeutet es, dass nur Frauen gebären? Und welchen Stellenwert hat die Geburt in der christlichen Religion? Gottes Sohn wurde geboren. Lässt sich das überhaupt denken? Und was sagt das aus? Über diese Fragen sprechen wir heute. Komm und setz Dich dazu!   Zum Nach- und Weiterlesen: Arendt, Hannah, Vita activa oder Vom tätigen Leben, 19. Aufl., Piper: München 2018. 
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Trauer muss sein. Aber wie halte ich das aus?
01.11.2025
36 Minuten
Trauer begleitet die Menschen seit jeher, sie fordert individuell und kulturell heraus. Wie steht es um unsere Fähigkeit zu trauern? Ein Podcast über veraltete Bilder und das Licht am Ende des Tunnels. «Wie traurig ist das denn» oder «Guck nicht so traurig» – solche Sprüche gehen heute leicht über die Lippen. Echte Trauer aber hat in unserer Gesellschaft wenig Platz. Zu sehr ist das Leben auf Sicherheit und Gelingen ausgerichtet. Viele Rituale sind aus dem Alltag verschwunden: Wer trägt heute noch Trauerkleidung oder feiert das Jahresamt? Selbst Bestattungswagen sind nicht mehr als solche zu erkennen. Ein bisschen betrübt oder frustriert ist wohl jede:r einmal. Von Trauer erfasst zu sein, bedeutet aber etwas Anderes: ein oft auch körperliches Betroffen-Sein, das sich kaum verstecken lässt. Jede:r trauert anders, und doch gibt es universelle Reaktionen auf einen bedeutenden Verlust. Der Tod eines geliebten Menschen, das Ende einer Beziehung, das Verschwinden einer Gewohnheit lösen Trauer aus. Trauer beginnt, dauert an und verändert sich. Einfach so vorbei geht sie nicht. Kann man Trauer überhaupt überwinden? Oder muss man nicht vielmehr mit ihr leben, sie in das eigene Selbst zu integrieren? Wie kann das gehen? Hilft der Glaube dabei oder macht er nur alles kompliziert? Über diese Fragen sprechen wir heute, im dritten Teil unserer Serie zum Thema Lebensende. Komm und setz Dich dazu!  Zum Nach- und Weiterlesen: Fuchs, Thomas: Phänomenologie der Trauer. In: Hermann Kappelhoff/Jan-Hendrik Bakels/Hauke Lehmann/Christina Schmitt (Hg.): Emotionen. Ein interdisziplinäres Handbuch, Berlin 2019. Lammer, Kerstin: Trauer verstehen. Formen, Erklärungen, Hilfen. Berlin/Heidelberg 42014.
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Gut sterben. Unmöglich oder machbar?
01.10.2025
35 Minuten
Der Übergang vom Leben zum Tod kann sehr unterschiedlich verlaufen: plötzlich, begleitet, zuversichtlich, assistiert. Gibt es einen besten Weg zu sterben? Ein Podcast über ein hohes Ideal und die Wirklichkeit dahinter.    Gut zu sterben ist ein uralter Wunsch. Was aber heißt «gut» im Zusammenhang mit dem Lebensende? Einige Ideale haben wohl viele im Kopf: Sterben im hohen Alter, friedlich, mit sich und der Welt im Reinen. Oder auch: unerwartet und schnell, ohne Angst, Leiden und Schmerzen. Die Bibel beschäftigt sich kaum damit. Neben Jesu Sterben am Kreuz erzählt sie von Hiobs Tod und berichtet über König Sauls heldenhafte Selbsttötung. Was macht christlich gesehen ein gutes Sterben aus? Lange Zeit war dies von den Vorstellungen über das Jenseits bestimmt. Es ging nicht um das Sterben, sondern um das «Leben danach». Darauf galt es sich durch die Sakramente vorzubereiten. In der Moderne hat sich eine andere Sicht auf das Lebensende entwickelt: Wie alles im Leben gilt es auch den Übergang in den Tod möglichst selbstbestimmt zu gestalten. Das eigene Sterben gerät zum «letzten Projekt», das man nicht einfach auf sich zukommen lässt. Aber geht das überhaupt? Können wir die «Qualität» unseres Todes beeinflussen? Und welche Rolle spielt die Seelsorge, wenn es ums Sterben geht? Diesen Fragen stellen wir uns heute. Komm und setz Dich dazu!   Zum Nach- und Weiterlesen: Ursula Streckeisen, Welche Medizin? Welche Seelsorge? Über Diskurse des guten Sterbens, in: Thorsten  Benkel/Matthias Meitzler (Hg.), Jahrbuch für Tod und Gesellschaft 1 (2022) 56–70. Website eines DFG-Projekts zum guten Sterben an der LMU München (Armin Nassehi, Irmhild Saake, Christof Breitsameter, früher auch Andreas Walker et al.): https://www.gutessterben.uni-muenchen.de/aktuelles/index.html Markus Zimmermann/Stefan Felder/Ursula Streckeisen/Brigitte Tag, Das Lebensende in der Schweiz. Individuelle und gesellschaftliche Perspektiven, Basel 2019, Kap. 8, 157–180.
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Tot ist tot. Sollen wir das Sterben planen?
01.09.2025
34 Minuten
Leben will organisiert werden. Aber wann und wie es enden wird, bleibt offen und macht vielen Menschen Angst. Ein Podcast über die Planbarkeit des Lebensendes und die Ungewissheit des Todes. Sterben ist Teil des Lebens. Das war lange selbstverständlich. Das Sprechen darüber galt als Tabu. Heute ist die Beschäftigung mit dem Sterben wieder en vogue, häufig verbunden mit der Frage nach der Gestaltung der eigenen letzten Etappe. Ist die Frage überhaupt sinnvoll? Kann man oder sollten wir das Sterben planen? Im Mittelalter gab es die Kunst des Sterbens, die ars moriendi. Im Zentrum standen Auswirkungen des Sterbeverlaufs auf das Jenseits. Am Ende galt es alles richtig zu machen, um Höllenstrafen zu verhindern. Inzwischen haben sich die Sterbeideale geändert. Menschen wünschen sich einen plötzlichen Tod oder einen friedlichen Abschied ohne Schmerzen, mit ausreichend Zeit, um sich von den Liebsten verabschieden zu können. Das Ideal eines «selbstbestimmten Sterbens» steht im Vordergrund. Gleichzeitig fehlt den meisten die Erfahrung mit dem Sterben, der Tod begegnet uns nur noch selten unmittelbar. Meist geschieht er im Spital oder Pflegeheim. – Die Idee des Advance Care Plannings (ACP) hat zum Ziel, Menschen möglichst früh für ihre eigenen Sterbenswünsche zu sensibilisieren und sie von Kindesbeinen zur Planung ihres Lebensendes zu animieren. Was sagen wir als Theolog:innen dazu? Was gilt es alles zu bedenken, wenn der Tod naht? Braucht es mit Blick auf das Lebensende vielleicht eher eine ars vivendi, eine Lebenskunst? Diese Fragen diskutieren wir heute. Komm und setz‘ dich dazu!  Zum Nach- und Weiterlesen:  Michael Coors, Zur ethischen Bewertung von «Advance Care Planning» (ACP) aus evangelisch-theologischer Perspektive, in: Höfling/Otten/in der Schmitten (Hg.), Advance Care Planning  Behandlung im Voraus planen: Konzept zur Förderung einer patientenzentrierten Gesundheitsversorgung, Baden-Baden 2019, 153–169. Interview mit Peter Bichsel (1935–2025), «Ich gehe völlig unvorbereitet in das Abenteuer Tod», in: NZZ vom 08.12.2022, 34. Jox/Krones/Marckmann/in der Schmitten (Hg.), Praxisbuch Advance Care Planning. Behandlungsentscheidungen gemeinsam vorausplanen, Stuttgart 2025 (598 S.).
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Mehr Haltung, bitte! Aber wo finden wir die?
01.08.2025
32 Minuten
Die Welt verändern, indem wir uns verändern. Geht das oder greift das zu kurz? Ein Podcast über die Ethik der Wertschätzung und das Ineinander von Struktur und Individuum.  Was macht den Wert einer Sache aus? Die Antwort auf diese Frage ist heutzutage Verhandlungssache. Kaum etwas hat noch einen «festen Wert». Zugleich ist die Forderung nach Wertschätzung sehr präsent. Wie kommt das? Und was ist mit dem Begriff der «Wertschätzung» eigentlich gemeint? Wie können wir wertschätzend leben?  Die französische Philosophin Corinne Pelluchon hat ein ganzes Buch darüber geschrieben. Sie sagt: Wir selbst machen den Unterschied. Es geht um unser Bewusstsein, um die Haltung, mit der wir durch die Welt gehen. Damit knüpft sie an die alte Lehre von den Tugenden an, die in der christlichen Ethik seit jeher eine wichtige Rolle spielen. Allerdings hat sich seit dem 19. Jahrhundert innerhalb und ausserhalb des Christentums auch die Erkenntnis durchgesetzt: Mindestens genauso wichtig wie das individuelle Bewusstsein sind die gesellschaftlichen Strukturen. Wie hängt beides zusammen? Welche Bedeutung haben die Strukturen? Welche Tugenden spielen eine Rolle? Und wie können wir ihre Relevanz begründen? Geht das ausserhalb der christlichen Tradition? Über diese Fragen sprechen wir heute. Komm und setz dich dazu!  Zum Nach- und Weiterlesen:  Erich Fromm, Haben oder Sein. Die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft, Stuttgart: Deutsche Verlagsanstalt 1976.  Corinne Pelluchon, Ethik der Wertschätzung. Tugenden für eine ungewisse Welt. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2019. 
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Über diesen Podcast

Setz dich dazu! Oh mein Gott. Wer könnte nicht manchmal Hilfe von oben gebrauchen? Aber wo ist eigentlich «oben»? Und was hilft uns das hier unten? Religion und Glaube sind doch Privatsache und rein persönlich, oder? Ja, schon irgendwie… aber: Es muss doch mehr als alles geben! Mehr als das, was wir festhalten und kalkulieren können. Mehr als alles, was wir uns klug zurechtlegen. Und das gerade deswegen so wichtig ist für diese Welt. Wir wollen nicht nur im Privaten und unter uns darüber reden. Deshalb tun wir das hier im Podcast. Ganz konkret, entlang vieler Themen aus Alltag & Arbeit, Familie & Freizeit, Lieben & Leiden. Wir, das sind Daniel Bogner, Noemi Honegger, Markus Zimmermann und Elisabeth Zschiedrich. Vier Kolleginnen und Kollegen an der Universität Fribourg in der Schweiz, wo wir alle Theologie unterrichten. Das verbindet uns, auch wenn wir sonst ziemlich verschieden sind. Zwei Frauen, zwei Männer, aus der Schweiz, aus Deutschland, in vier verschiedenen Lebensjahrzehnten stehend, in vier verschiedenen Lebensabschnitten angekommen… Über Gott und die Welt haben wir schon manche Tasse Kaffee miteinander getrunken. Hier sitzen wir gemeinsam am Tisch und sprechen über das, was uns beschäftigt – in der Theologie, in der Ethik, aber vor allem als Menschen im ganz normalen Leben. Komm und setz Dich dazu!

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