Podcaster
Episoden
10.12.2025
1 Stunde 22 Minuten
Ein skurriles Spar-Theaterstück aus den letzten Tagen des Ersten
Weltkriegs, verfasst in der sicheren Schweiz, wurde zu einem
epochemachenden Werk - aber ist bis heute selbst eher unbekannt:
Nicht allzu oft kann man Igor Strawinskys "Geschichte vom Soldaten"
auf der Bühne erleben, obwohl sie nur für sieben Instrumente und
vier Sprechrollen geschrieben ist, also wirklich ein Stück, das mit
geringem Budget aufgeführt werden kann. Als geschäftstüchtiger
Komponist extrahierte Strawinsky zwei Suiten aus seiner Partitur,
die etwas häufiger live zu hören sind - in zwei stilbildenden
historischen Aufnahmen auch im Notenschlüssel. Aber worum geht es
eigentlich in dieser Geschichte nach einem alten russischen
Märchen? Was ist das Besondere an Strawinskys Wahl der Instrumente
und seiner Partitur? Paul Bartholomäi versucht, diese Fragen zu
beantworten und wirft auch einen kleinen Blick in die
Komponistenwerkstatt Igor Strawinskys.
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01.12.2025
1 Stunde 23 Minuten
Humor ist so ungefähr das letzte, woran man beim alten Johann
Sebastian Bach denkt, der einen von dem bekannten Portrait
missmutig anblickt und mit grausamer Unerbittlichkeit bis zu
siebenstimmige Fugen für Messen oder Passionen schreibt. Und doch
hatte Bach Humor, sogar musikalischen. Der Beweis: die so genannte
"Bauernkantate" "Mer hahn en neue Oberkeet". Worin Bachs
musikalischer Humor besteht, warum der reife Bach eine solche
Kantate komponiert haben könnte und was das Werk mit dem zwanzig
Jahre älteren Brandenburgischen Konzert gemeinsam hat - Paul
Bartholomäi deutet diese "Musik aus Bachs unterster Schublade".
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20.11.2025
1 Stunde 23 Minuten
Franz Liszt, der unaufhörliche Produzent von pianistischem
Virtuosengeflitter, was will der mit dem "Faust" von Goethe? Eine
Sinfonie, die obendrein Beethovens Neunte imitiert und am Schluss,
reichlich schwach und unmotiviert, einen Solisten und einen Chor
ins Feld führt - was das Stück für Aufführungen unprofitabel teuer
macht... Ein Fall für Paul Bartholomäi: Im "Notenschlüssel" zeigt
er, wie hochintelligent Liszt als Komponist mit dem Faust-Stoff
umgeht, indem er ihn auf drei Figurenporträts beschränkt und diesen
Figuren ein treffendes, sorgsam und mit viel Verstand designtes
musikalisches Gewand schneidert - und so ganz nebenbei hat Liszt,
lange vor Schönberg, wohl die erste Zwölftonreihe komponiert, und
zwar sehr prominent gleich zu Beginn des Werkes.
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20.11.2025
1 Stunde 23 Minuten
Man könnte auf den Gedanken kommen, Chopin sei nur auf der Erde
gewesen, um sein ganzes kurzes Leben lang einen Schwanengesang zu
schreiben, unendlich schön, aber auch unendlich traurig. Einer der
traurigsten Sätze ist wahrscheinlich der berühmte Trauermarsch, um
den Chopin eine ganze Klaviersonate herumkomponiert hat. Robert
Schumann meinte, Chopin habe in dieser b-Moll-Sonate vier seiner
tollsten Kinder zusammengekoppelt - Paul Bartholomäi ist anderer
Meinung und erläutert die Zusammenhänge in der Sonate, Chopins
Anspruch jenseits von Salon und polnischen Nationalklängen und
vergleicht die Interpretationsansätze verschiedener Pianistinnen
und Pianisten.
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07.11.2025
1 Stunde 23 Minuten
Kurt Weill und Bertolt Brecht - wer denkt da nicht an den
Dauerbrenner "Dreigroschenoper"? Am Anfang der legendären
Zusammenarbeit stand das Mahagonny "Songspiel", mit dem sich die
beiden auf das musikalisch-ästhetisch neue Terrain vortasteten.
Theodor W. Adorno hörte die Musik "als sei sie aus Lumpen und
Abfall und Sentimentalität zusammengeflickt" - und das war durchaus
nicht boshaft gemeint. Paul Bartholomäi stellt das "Songspiel", die
Vorstudie zur späteren abendfüllenden Oper "Aufstieg und Fall der
Stadt Mahagonny", vor, wirft einen Blick in die Arbeit der beiden
Künstler vor ihrem gemeinsamen Wirken und beleuchtet auch
ästhetische Fragen zu dieser musikdramatischen Revolution.
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Über diesen Podcast
Klassische Musik – noch Fragen? Paul Bartholomäi gibt ganz
persönliche Antworten: In jedem Podcast entschlüsselt er ein
anderes Werk, lässt Zusammenhänge hörbar werden, führt in die Welt
der Komponisten. Weitere Folgen gibt’s hier ab dem 23. September.
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