film.macht.kritisch. - Der Podcast über das *andere* Kino

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Episoden

#18: Für mehr Haltung in der Dramaturgie!
09.10.2025
13 Minuten
Dramaturgie ist nie neutral. Sie formt den Blick, entscheidet, welche Figuren Tiefe bekommen und welche Bedeutungen eine Geschichte setzt. Deshalb fordere ich: Mehr Haltung in der Dramaturgie!  Auslöser der Folge ist ein Vorfall mit einem Kollegen, der sagte, er würde „auch Goebbels genauso beraten wie jeden anderen“. Warum das kein Zeichen von Professionalität ist, sondern die Verwechslung von Handwerk mit Wertefreiheit – und was verantwortungsvolle Dramaturgie wirklich leistet. Ich entzaubere drei Mythen: „Ich berate nur wie, nicht was erzählt wird.“ „Das Publikum will das so.“ „Haltung bedroht die künstlerische Freiheit.“ Mit Beispielen aus der Praxis (u. a. Almanya – Willkommen in Deutschland, Schwarze Früchte, Uncivilized) zeige ich, wie Handwerk + Haltung in der dramaturgischen Beratung Präzision, Spannung und Resonanz erhöhen – ohne die üblichen, diskriminierenden Abkürzungen. Diese Folge ist für alle, die Filme und Serien verantwortungsvoll stark machen wollen!  
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#17: Dreh's um Academy – Von Hohenschönhausen nach Hollywood
18.09.2025
57 Minuten
In dieser Episode spreche ich mit den Filmschaffenden Đức Ngô Ngọc und Sarah Noa Ngô Ngọc über die DREH’S UM Academy, die sie vor fünf Jahren gründeten – von den ersten Drehversuchen mit viet-deutschen Jugendlichen in Berlin-Hohenschönhausen bis zu Festivalerfolgen weltweit (interfilm, Achtung Berlin, Max Ophüls Preis, Viet Film Fest Los Angeles, Ho Chi Minh City International Film Festival), der First-Steps-Nominierung 2025 für Huy Nguyễns Dokumentarfilm „Zuhause ist dort, wo die Sternfrüchte sauer sind“, bis zu ihren nächsten Projekten und ihrem erweiterten Portfolio. Die Initiator*innen und Projektleiter*innen Đức und Sarah Noa erzählen die Entstehungsgeschichte von DREH’S UM, reflektieren über Verantwortung, Privilegien und Marginalisierung und erklären, warum der Fokus auf Dokumentarfilm jungen Filmschaffenden ermöglicht, Familiengeschichte und Identität zu erkunden, Storytelling und Handwerk zu lernen – und die eigene Stimme zu finden. Hört rein und erfahrt, warum die DREH’S UM Academy ein Projekt mit Vorbildcharakter ist: Durch ihre Verbindung von Community-Arbeit, Empowerment, sozialem Engagement und filmischer Praxis rückt sie die Perspektiven und Geschichten junger Menschen mit Rassismuserfahrungen ins Zentrum.   Tony Bui   Links:  DREH’S UM Website DOK.education 2024 - Medienpädagogisches Begleitmaterial zu „Alles gehört zu dir“ First Steps Award 2025: Nominierungen Dokumentarfilm Ostkreuz City
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#16: Frantz Fanon at 100 – Third Cinema, the Self, and the World
21.08.2025
19 Minuten
In this episode of film.macht.kritisch., I pay tribute to Frantz Fanon (1925–1961)—psychiatrist, anticolonial writer, and revolutionary thinker—on the occasion of his 100th birthday. I explore how his thought continues to echo in cinema, especially in the tradition of Third Cinema, and invite you to consider how films can not just represent but intervene. Themes of this episode include: A concise overview of Fanon’s life and core texts (Black Skin, White Masks; The Wretched of the Earth) A clear unpacking of Third Cinema and its call for film as cine-acto—a political gesture that compels us to act Close readings of two key works: Gillo Pontecorvo's The Battle of Algiers (1966) and Isaac Julien’s Frantz Fanon: Black Skin, White Mask (1996) Three Fanonian threads across the films: the “white mask“, the veil, and anticolonial violence, and how each interplay with form and subjectivity Why Fanon still matters: watching these films asks us to work actively—doubt images, decode ideology, feel the pressure of the colonial, racist white mask, recognize the contested sign of the veil, and test the justifications for violence Re-watch these films with Fanon in mind: they demand more than passive viewing. They demand analysis, feeling, and political imagination. All key findings from this episode are derived from my 2012 essay “The Battle of Algiers and Frantz Fanon: Black Skin, White Mask as examples of Third Cinema and Frantz Fanon’s influence on it“ (Goldsmiths College, University of London).   
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#15: Kurator*in Jey Baholzer über das XPOSED Queer Film Festival Berlin
22.05.2025
48 Minuten
In dieser Folge spreche ich mit Kurator*in und Filmemacher*in Jey Baholzer (Pronomen: keine/they) über queeres Kino, kuratorische Gerechtigkeit und das XPOSED Queer Film Festival Berlin. ️ Themen der Episode #15 Faszination & Auswahlprozess kuratorischer Arbeit: Wie entsteht aus Filmauswahl ein politisches Statement? Curatorial Justice vs. Macht & Marginalisierung: Wer darf entscheiden, welche Filme gezeigt werden? Ästhetik & Vielfalt queeren Kinos: Mehr als queere Figuren – zwischen Experiment und Mainstream Einblick in das Festivalprogramm: Vier Kurzfilm- und Spielfilm-Highlights des 19. XPOSED Queer Film Festival Berlin Kurzbio Jey Baholzer Aufgewachsen in einer süddeutschen Kleinstadt, lebt heute in Berlin Schreibt, macht Filme und kuratiert für Festivals wie XPOSED Queer Film Festival, Berlinale und Filmfest Dresden Autodidakt*in im Filmhandwerk: eigene Projekte, Set-Erfahrung, Publikationen und Juryarbeit Perspektive: disruptiv, queer und machtkritisch – im Kollektiv und in Institutionen Mitglied der Fachkommission Non‑Fiction der Zürcher Filmstiftung   Gewinnspiel Wir verlosen 2 x Kinotickets für das SALOMÉ‑Screening beim XPOSED Queer Film Festival Berlin am 30. Mai 2025 um 20:15 Uhr im Kino Moviemento Berlin. So kannst du mitmachen: Folge @film.macht.kritisch und @xposedqueerfilmfest auf Instagram Markiere in den Kommentaren des Gewinnspiel-Posts (Kollaboration) deine Begleitung Beantworte die Frage: In welcher brasilianischen Stadt* spielt SALOMÉ? Einsendeschluss: 27. Mai 2025, 18 Uhr ️ Screening: 30. Mai 2025, 20:15 Uhr, Kino Moviemento Berlin Der*die Gewinner*in wird rechtzeitig benachrichtigt. *Kleiner Tipp: Mehr Infos in dieser Podcast-Folge und auf der Festival-Website  xposedfilmfestival.com
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#14: Mala Reinhardt über ihren Dokumentarfilm FAMILIAR PLACES
27.03.2025
39 Minuten
In der Episode #14 von film.macht.kritisch. spreche ich mit Mala Reinhardt über ihren Dokumentarfilm FAMILIAR PLACES   KURZBIO Mala Reinhardt ist Regisseurin, Autorin und Produzentin von Dokumentarfilmen. Sie schloss 2023 ihr Regiestudium an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf ab, nachdem sie zuvor Ethnologie in Köln, Neu-Delhi und Kampala studiert hatte. Ihr Fokus liegt auf unerzählten Geschichten und Gegennarrativen aus migrantischer und feministischer Sicht.   FILME DER ZWEITE ANSCHLAG (2018), ein freies Projekt über rechte Gewalt in Deutschland, feierte Premiere bei DOK Leipzig im Deutschen Wettbewerb und wurde 2021 auf der Berlinale im Forum-Zusatzprogramm „Fiktionsbescheinigung“ gezeigt. Malas abendfüllender Dokumentarfilm FAMILIAR PLACES hatte 2024 seine Weltpremiere auf dem Locarno Film Festival in der Sektion Semaine de la Critique. Derzeit arbeitet die Regisseurin an ihrem zweiten langen Dokumentarfilm MUTTER/SPRACHE. Bei der diesjährigen Berlinale nahm sie mit diesem Projekt an Berlinale Talents sowie der Berlinale Doc Station teil. Aktuell ist Mala Teil der internationalen Face2Face-Kampagne 2025 von German Films.    FAMILIAR PLACES Drei Jahre lang begleitet Mala ihre Freund*in Akosua auf der Suche nach Zugehörigkeit in Deutschland und Ghana – mit dem großen Wunsch nach einem Kind. Dabei tritt die Regisseurin selbst vor die Kamera, und wir hören ihre Gedanken aus dem Off. Der Film besticht durch eine sehr persönliche, verletzliche und mutige Erzählweise, die einen einzigartigen Mix aus beobachtenden Szenen, tiefgehenden Gesprächen, performativen Bildern, Malas Voice-Over-Narration, Animationen und sogar einem feministischen Puppenspiel vereint.   ️ THEMEN DER EPISODE #14: Das Politische am Subjektiven und Autobiographischen Dokumentarfilm Selbstreflexivität vs. Beobachtung (“fly-on-the-wall“) als Repräsentationsmodus Die Hintergrundgeschichte von FAMILIAR PLACES - wie alles begann und wie sich alles entwickelte Gegennarrative und Gegenbilder der Migration und komplexer Identitäten im Film Herausforderungen der Filmproduktion ohne klassische Filmförderung  Malas nächstes Filmprojekt: MUTTER/SPRACHE   Deutschland-Premiere von FAMILIAR PLACES nicht verpassen! achtung berlin – new berlin film award am 3.4.2025 Internationales Frauen Film Fest Dortmund+Köln am 5.4.2025   FILMTEAM – FAMILIAR PLACES Regie & Buch: Mala Reinhardt Bildgestaltung: Antonia Kilian Montage: Katharina Voß Animation: Najilau Dramundu Atta Abdul Karim Sounddesign: Turi Leng Seong Agostino, Ada Laub Musik: Turi Leng Seong Agostino, Ada Laub Mit: Pamela Akosua Twinwaah Amponsah Produktion: Antje F. Hoffmann, Clara Schmieder, PRSPCTV Productions Coproduktion: Pamela Akosua Twinwaah Amponsah   LINKS Mala Reinhardt IMDb Antonia Kilian Website FAMILIAR PLACES Instagram FACE TO FACE WITH GERMAN FILMS 2025 DER ZWEITE ANSCHLAG Website
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Über diesen Podcast

Willkommen bei film.macht.kritisch. — dem Podcast über das *andere* Kino. Hier geht es um ein bewusst antidiskriminierendes, intersektional feministisches, queeres und dekoloniales Kino und eine Filmkultur, die den Status Quo herausfordert. film.macht.kritisch. bietet einen Diskursraum für alle an, die sich für ein diverses, solidarisches und gerechtes Kino interessieren und in diesem Kontext aktiv sind/werden wollen. Weitere Informationen über mich und meine Arbeit findest du auf https://linktr.ee/cananturan und auf @canan_turan_film

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