Podcaster
Episoden
05.12.2025
1 Stunde 16 Minuten
Seit der letzten Folge über die Wölfe in Hessen im September 2024
ist viel passiert – vom Reinhardswald bis zum Taunus. Im Herzen
Deutschlands schrumpft die Wolfspopulation dramatisch: Im
Monitoringjahr 2024/2025 sind nur noch rund 18 Individuen
nachgewiesen, und die Zahl der Territorien hat sich in den letzten
Jahren von sieben auf drei reduziert. Was steckt hinter diesem
Rückgang? Heike Balk, stellvertretende Sprecherin der
Landesarbeitsgruppe Wolf beim NABU Hessen, gibt Einblicke in die
aktuellen Herausforderungen. Hessen steht in einem Spannungsfeld
zwischen Naturschutz, Forstwirtschaft, Jagd und Politik, wodurch
die Ansiedlung der Wölfe erschwert wird. Die Übernahme des
Wolfsmonitorings durch HessenForst brachte zudem Kritik wegen
fehlender Transparenz mit sich. Neben illegaler Bejagung bedrohen
Falschinformationen, Populismus und politische Konflikte die
Wolfspopulation. Diese Folge beleuchtet die komplexe Situation vor
Ort, zeigt verschiedene Perspektiven auf und macht deutlich, warum
der Schutz und Erhalt der Wölfe in Hessen eine große
Herausforderung bleibt.
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28.11.2025
50 Minuten
Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass der berühmte
österreichische Biologe und Verhaltensforscher Prof. Kurt Kotrschal
im Wolfspodcast zu Gast war. Heute spricht Sabine mit dem
emeritierten Professor der Universität Wien und Mitbegründer des
international renommierten Wolf Science Centers über die aktuellen
Entwicklungen rund um den Wolf in Österreich und Europa –
Entwicklungen, die in nur einem Jahr eine enorme Dynamik angenommen
haben. Zentrale Themen des Gesprächs: • Wissenschaft unter Druck:
Wie fühlt es sich für Forschende an, wenn politische Entscheidungen
der Datenlage widersprechen? Und hätte jemand geahnt, wie sich die
Debatte um den Wolf zuspitzen würde? • Rechtlicher Rahmen &
EU-Recht: Der Wolf ist in Österreich wie in Deutschland durch
EU-Recht streng geschützt. Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs
aus dem Jahr 2024 stellt klar: Eine Bejagung ist im derzeit
schlechten Erhaltungszustand nicht zulässig. Trotzdem erlassen
mehrere Bundesländer – etwa Tirol, Salzburg und Kärnten – weiterhin
Abschussverordnungen, die zum Teil bereits als rechtswidrig
beurteilt wurden. • Österreichs Erhaltungszustands-Meldung: Die
verpflichtende Meldung an die EU-Kommission ist inzwischen rund elf
Monate überfällig. Ob und wann sie erfolgt, ist unklar. Ebenso
unklar ist die Datenbasis, auf die sich Österreich stützen möchte –
in manchen Bundesländern fehlt Monitoring nahezu vollständig. Klar
ist für Kotrschal: Ein günstiger Erhaltungszustand kann aktuell
nicht seriös gemeldet werden. • Wissenschaftlicher Faktencheck:
Thesen von Wildökologe Sven Herzog (Spiegel 48/2025): Im Gespräch
werden zentrale Aussagen des TU-Dresden-Professors eingeordnet, der
ein stark jagdlich geprägtes Naturbild vertritt. Es geht u. a. um:
• die Behauptung, Wölfe müssten zur Erhaltung ihrer Scheu bejagt
werden • Luderplätze und deren Einfluss auf das Verhalten von
Beutegreifern • Forderungen nach lokaler Bejagung in sensiblen
Regionen Kotrschal bewertet diese Thesen wissenschaftlich und
spricht offen über problematische Vereinfachungen in der
öffentlichen Diskussion. • Die ökologische Rolle des Wolfes: Warum
Wölfe für stabile, genetisch gesunde Wildtierpopulationen
unverzichtbar sind – und warum menschliche Jagd das nicht ersetzen
kann. Kurt Kotrschal kritisiert die politische und jagdliche
Stimmung gegenüber dem Wolf und warnt vor einer schleichenden
Wiederausrottung, die nicht nur ökologisch, sondern
gesamtgesellschaftlich ein Fehler wäre. • Blick über die Grenze –
die Niederlande: Während des Gesprächs sitzt Kurt Kotrschal in
einem Camper in Renkum am Rand der Veluwe. In diesem
niederländischen Schutzgebiet haben sich in wenigen Jahren elf
Rudel etabliert – und das Land kommt damit erstaunlich gut zurecht.
Ein spannender Vergleich zu Österreich, wo weitaus weniger Wölfe
leben, die Konflikte aber ungleich größer erscheinen. Diese Episode
bietet eine fundierte, wissenschaftlich basierte Einordnung der
aktuellen Wolfsdebatte, räumt mit Mythen auf und zeigt, warum ein
sachlicher Umgang mit dem Thema wichtiger ist denn je.
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21.11.2025
58 Minuten
In dieser Sonderfolge wird aufgedeckt, wie die Bundesregierung mit
ihrem neuen Jagdgesetzentwurf aus Sicht vieler Fachleute auf einen
offenen Konflikt mit europäischem Naturschutzrecht zusteuert. Im
Mittelpunkt steht ein bislang zurückgehaltener Fachbericht des
Bundesamtes für Naturschutz, der die tatsächliche Situation der
Wolfsbestände anders beschreibt, als es die politische
Kommunikation vermuten lässt. Während die Wissenschaft auf einen
weiterhin kritischen Erhaltungszustand hinweist, arbeitet die
Politik an Regelungen, die eine weitreichende Bejagung ermöglichen
würden – selbst dann, wenn der Schutzstatus das eigentlich
ausschließt. Zusammen mit Insidern Ines und dem Journalisten und
RiffReporter Thomas Krumenacker spricht Sabine darüber, welche
Folgen das für Deutschland gegenüber der EU haben kann, welche
Interessen hinter dem Gesetzentwurf vermutet werden und warum der
Ansatz in der Praxis weder rechtliche Stabilität noch Verbesserung
für Weidetierhalter verspricht. Statt auf funktionierende
Herdenschutzmaßnahmen zu setzen, drohen neue bürokratische
Konstrukte und langwierige Gerichtsverfahren. Eine Folge über
fehlende Transparenz, ignorierte Wissenschaft und ein Gesetz, das
so niemals in Kraft treten darf.
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20.11.2025
1 Stunde 21 Minuten
Der bekannte Natur- und Artenschützer und Sprecher der
Landesarbeitsgruppe Luchs und Wolf beim NABU Thüringen, Silvester
Tamàs, ist Sabines Gast in dieser Folge. Kaum jemand liefert so
klar, fundiert und unaufgeregt Fakten zum Wolf – in Thüringen und
bundesweit. Doch die Lage spitzt sich zu: Politische
Stimmungsmache, Druck von Jagdverbänden und der Vorstoß, den Wolf
ins Jagdrecht zu holen, bestimmen zunehmend die Debatte. Silvester
ordnet ein: Was steckt hinter dieser Entwicklung? Warum bekommen
jagdliche Interessen so viel Gewicht? Und wie lässt sich in diesem
Klima überhaupt noch faktenbasiert diskutieren? Natürlich geht es
auch um Thüringen: den neuen Managementplan Wolf, das Monitoring
vor Ort, Reaktionen der Bevölkerung – und die besondere Geschichte
des Ohrdruffer Rudels, das Silvester Tamàs seit Jahren kennt und
begleitet. Ein intensives, ehrliches Gespräch über Artenschutz,
politische Verantwortung und die Frage, warum Haltung wichtiger ist
denn je, wenn der Wolf – und mit ihm unsere Natur – zunehmend unter
Beschuss gerät.
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14.11.2025
47 Minuten
Es gibt Neuigkeiten von der Taskforce: Artenschutz. Max berichtet
in dieser Folge über einen wichtigen Meilenstein – die Gründung des
Vereins Taskforce: Artenschutz e. V.. Dadurch können Projekte
künftig noch strukturierter und wirkungsvoller umgesetzt werden.
Der Initiator und Gründer erzählt, wie aus einer spontanen Idee ein
Verein mit Mission wurde – und warum sich immer mehr Menschen ihm
anschließen. Er spricht über Risiko, Motivation und den Reiz einer
Arbeit, die häufig auf einem schmalen Grat zwischen Engagement und
Zivilcourage im Verborgenen geschieht. Außerdem geht’s um die
Mitgliedschaft im Verein, Technik im Einsatz, erste Meilensteine,
spannende Erlebnisse rund um die Arbeit und die Frage, was Max so
macht, wenn er nicht auf Einsätzen ist. Der Wolfspodcast findet: es
ist höchste Zeit, Verantwortung für den Artenschutz zu übernehmen.
Deshalb jetzt gleich Mitglied werden!
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Über diesen Podcast
Der Wolf ist wieder da, und er ist gekommen, um zu bleiben. Die
Diskussion um seine Rückkehr ist jedoch politisch und
gesellschaftlich mehr als aufgeladen. Dieser Podcast macht sich für
den aktiven Wolfsschutz stark. Mit vielen wissenschaftlichen
Fakten, spannenden Informationen rund um das Leben der wilden
Wölfe, sowie politische und juristische Hintergründe und News.
Gespräche mit Expertinnen und Experten liefern die
unterschiedlichsten Perspektiven zum Thema Wolf. Denn nur, was wir
kennen, können wir lieben und nachhaltig schützen. Folgt uns auf
den Spuren unserer wilden Wölfe.
Abonnenten
Burgbernheim - Schwebheim
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