Ostwärts. Gespräche über ostdeutsche Identitäten

Ostwärts. Gespräche über ostdeutsche Identitäten

Episoden

Roland Jahn über Anpassung und Widerstand, die Kraft der Erinnerung und den Dialog über Biografien
18.12.2025
1 Stunde 45 Minuten
Roland Jahn ist einer der bekanntesten Dissidenten der DDR, DDR-Bürgerrechtler und späterer Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen. Er wurde zwangsausgebürgert, arbeitete aus West-Berlin weiter für die Freiheit im Osten und leitete später die Stasi-Unterlagen-Behörde. Doch sein Buch trägt den Titel "Wir Angepassten" – wie sich im Gespräch herausstellt, eine Einladung. In dieser Folge von Ostwärts spricht Roland Jahn über: Seinen Weg vom Pionier zum Staatsfeind – und warum das ein langer Prozess war Die Macht der Angst in der Diktatur und wie sie als "Kitt" das System zusammenhielt Die Grautöne zwischen Anpassung und Widerstand, die oft übersehen werden Warum er für lange Haare ins Ministerium fuhr, aber nicht gegen die Mauer protestierte Die Frage des Wehrdienstes an der Grenze und die Last individueller Verantwortung Heimat vs. DDR: "Für mich war Heimat Jena, nicht die DDR" Warum es wichtig ist, Biografien zu verstehen, ohne die Diktatur zu relativieren "Auch in der Diktatur scheint die Sonne – wir haben ein schönes Leben geführt, nicht wegen des Staates, sondern trotz des Staates." Ein Gespräch über die Notwendigkeit des Erzählens, über die Räume zwischen Nostalgie und Diktaturerfahrung, und über die Frage: Wie hätten wir selbst gehandelt? Roland Jahn lädt uns ein, ohne Verurteilung, aber mit ehrlichen Fragen auf die DDR-Biografien zu schauen – auf die eigenen und die der anderen. 00:00 Einführung und persönlicher Hintergrund 00:58 Frühes Leben und Erfahrungen in der DDR 01:56 Der Prozess der Anpassung und des Widerstands 04:28 Biografien und Angst in einer Diktatur verstehen 07:57 Nostalgie und Alltag in der DDR 10:24 Jugendrebellion und persönliche Akte des Widerstands 24:10 Mit Konsequenzen konfrontiert und Herausforderungen an der Universität 33:24 Die Friedensgemeinschaft Jena und Aktivismus 39:57 Die Friedenskommission und der Weiße Kreis 41:42 Zwangsausgebürgert: Eine persönliche Geschichte 45:21 Flucht und Verhaftung in Jena 50:21 Ankunft in West-Berlin und Überwachung durch die Stasi 56:48 Die Bedeutung der Stasi-Akten 01:03:36 Versöhnung und Aufarbeitung 01:08:13 Die Zukunft der Stasi-Akten 01:14:07 Inspiration aus der Geschichte Berlins 01:15:03 Rückblick auf 35 Jahre deutsche Einheit 01:16:33 Die Komplexität der Ost-West-Identitäten 01:19:08 Respekt vor individuellen Biografien 01:20:02 Debatte über den Begriff „Ostdeutsch” 01:25:19 Stolz auf die Überwindung von Widrigkeiten 01:29:17 Persönliche Reflexionen und Bedauern 01:36:52 Solidarität und gemeinsame Erfahrungen 01:45:06 Die Bedeutung von Neugier und Dialog Über Ostwärts Was heißt es eigentlich, ostdeutsch zu sein? Spielt das wirklich noch eine Rolle? Diese Fragen stellt sich Nine-Christine Müller als Nachwendekind aus Thüringen bei Ostwärts. Hier erzählen Menschen ihre persönlichen Geschichten und geben in Interviews überraschende und oft nachdenkliche Einblicke und Perspektiven, die bisher wenig Gehör finden. Eine kritische und selbstkritische Auseinandersetzung mit Ostdeutschland ist gerade jetzt wichtig, denn es gibt nach wie vor Unterschiede und Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, aber auch eine historische und kulturelle Identität, die es zu verstehen gilt, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.
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Katja Wolf: Aufgewachsen im Umbruch – Verantwortung als Kompass
30.11.2025
53 Minuten
In dieser OSTWÄRTS-Folge begrüße ich Katja Wolf, Finanzministerin von Thüringen, ehemalige Oberbürgermeisterin von Eisenach – und jemand, dessen Lebensweg die Transformation Ostdeutschlands persönlich erfahren und politisch geprägt hat. Wir sprechen über: • ein Aufwachsen zwischen DDR-Kindheit und Nachwende-Umbruch • Identität, Verantwortung & politische Haltung • gerechte Strukturen, starke Kommunen und die Frage, was Vertrauen in Politik eigentlich bedeutet • warum Transformation für viele Ostdeutsche nicht abstrakt, sondern biografisch ist Ein sehr persönliches und tiefes Gespräch über Herkunft, Wandel und den Mut, Verantwortung zu übernehmen. Kapitelmarken 00:00 Einführung: Gerechteres Steuersystem 00:41 Willkommen zu Ostwärts: Über ostdeutsche Identitäten 02:42 Katja Wolfs Jugend und die Wendezeit 13:51 Politische Anfänge und Engagement 18:06 Herausforderungen und Erfolge als Oberbürgermeisterin 25:26 Kommunalpolitik und Finanzministerin 32:34 Visionen und Herausforderungen für Thüringen 43:05 Reflexionen über Deutsche Einheit und ostdeutsche Identität 52:47 Abschluss und Dankeschön Über Ostwärts Was heißt es, ostdeutsch zu sein – und warum spielt das noch eine Rolle?In „Ostwärts: Gespräche über ostdeutsche Identitäten“ spricht Nine-Christine Müller mit inspirierenden Persönlichkeiten über Herkunft, Wandel und Zukunft.Der Podcast erzählt neue Narrative aus dem Osten – über Techno-Wende-Kultur, Innovation, Gründungsgeist und Gestaltungskraft jenseits der Metropolen. Mehr Infos unter ⁠www.ostwaerts-podcast.com Die Folge ist im Rahmen der Tagesspiegel-Veranstaltung "Der Osten - Die Konferenz für Ideen und Macher" am 4.11. 2025 entstanden.
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Innovation in Mitteldeutschland: Wie Wissenschaft und Startups transformieren
07.11.2025
49 Minuten
Diese besondere Ostwärts-Folge wurde am Tag der Deutschen Einheit in der Hessischen Landesvertretung aufgezeichnet. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie Wissenschaft, Technologie und Startups Mitteldeutschland verändern und welche Chancen und Herausforderungen in dieser Region zwischen Hessen, Sachsen und Thüringen liegen. Prof. Dr. Gert Bange, Biochemiker und Vizepräsident der Philipps-Universität Marburg, und Marco Weicholdt, Leiter des boOst Startup Ecosystems und des MACHN Festivals Leipzig, sprechen mit Nine-Christine Müller über: Innovation als Motor des Strukturwandels Exzellenzcluster und ihre Rolle für Wirtschaft und Gesellschaft DeepTech, Gründungsförderung und Zukunftsregionen im Osten Unterschiede zwischen Ost und West in Forschung und Unternehmertum Visionen für 2070: wie Mitteldeutschland zur Innovationsregion Europas werden kann Ein inspirierendes Gespräch über Herkunft, Fortschritt und die Kraft, Neues zu schaffen – jenseits alter Grenzen. Kapitelmarken 00:00 – Begrüßung und Einführung 02:57 – Podiumsdiskussion: Innovation in Mitteldeutschland 03:44 – Vorstellung der Gäste 05:30 – Persönliche Geschichten und Karrierewege 10:20 – Die Bedeutung von Innovation 13:26 – Exzellenzcluster und Forschung 18:07 – Boost Startup Factory 22:15 – Herausforderungen und Chancen der Innovation 31:13 – Technologische Herausforderungen in der Biotechnologie 32:31 – Regionale Unterschiede in der Innovation 34:28 – Silo-Denken und Wettbewerb 37:29 – Förderung von Spitzenkräften 43:45 – Hochtechnologie und regionale Entwicklung 48:15 – Zukunftsvisionen für Mitteldeutschland 50:43 – Fragen aus dem Publikum & Abschluss Über Ostwärts Was heißt es, ostdeutsch zu sein – und warum spielt das noch eine Rolle? In „Ostwärts: Gespräche über ostdeutsche Identitäten“ spricht Nine-Christine Müller mit inspirierenden Persönlichkeiten über Herkunft, Wandel und Zukunft. Der Podcast erzählt neue Narrative aus dem Osten – über Techno-Wende-Kultur, Innovation, Gründungsgeist und Gestaltungskraft jenseits der Metropolen. Mehr Infos unter www.ostwaerts-podcast.com Weiterführende Links Machn Festival Leipzig boOst Startup Ecosystem
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Geteilte Dörfer – gelebte Einheit?
22.10.2025
47 Minuten
In dieser besonderen Episode von "Ostwärts" nimmt Moderatorin Nine euch mit in die Hessische Landesvertretung – aufgezeichnet am Tag der Deutschen Einheit. Zwei außergewöhnliche Gästinnen teilen ihre Perspektiven auf die deutsche Teilung und ihre langfristigen Auswirkungen: Julia Bantouvaki, Soziologin mit Schwerpunkt auf intergenerationelle sozial-anthropologische Forschung zu deutsch-deutschen Grenzgebieten, und Rita Gille, Zeitzeugin und Ortschronistin, die ihre Kindheit im Grenzgebiet zur DDR erlebte. Gemeinsam diskutieren sie über gelebte Einheit, die fortbestehenden Unterschiede zwischen Ost und West, und die Frage: Was bedeutet es heute, ostdeutsch zu sein? In dieser Folge: Persönliche Geschichten aus geteilten Grenzdörfern Wissenschaftliche Einblicke in die Auswirkungen der Teilung Bewegende Erinnerungen aus Ritas Kindheit an der innerdeutschen Grenze Die Bedeutung von Dialog und Zusammenarbeit für eine gemeinsame Zukunft Timestamps: 00:00 Introduction and Purpose of the Podcast 00:46 Welcome and Event Introduction 01:47 Podcast Recording and Guest Introduction 02:54 Discussion on East and West German Identities 06:27 Experiences of Growing Up in a Divided Germany 26:57 Sociological Research on German Unity 44:25 Concluding Thoughts and Future Hopes Über Ostwärts: Was heißt es eigentlich, ostdeutsch zu sein, und spielt das echt immer noch eine Rolle? Genau diese Frage stelle ich, Nine-Christine Müller, mir als Wendekind aus Thüringen! Im Podcast "Ostwärts: Gespräche über ostdeutsche Identitäten" erzählen Menschen ihre persönlichen Geschichten und geben überraschende und oft nachdenkliche Einblicke und Perspektiven, die bisher wenig Gehör finden. Ostwärts erzählt neue Narrative des Ostens – Geschichten über Techno-Wende-Club-Kultur, Potentiale in der Zukunftsregion Ost, junge weibliche Kommunalpolitik und kritische Machtperspektiven. Mehr Infos: www.ostwaerts-podcast.com Ein großer Dank an die Hessische Landesvertretung für die Unterstützung dieser Folge! Mehr Infos: Hier geht’s zum Forschungsprojekt des Viadrina Center B/ORDERS IN MOTION: https://www.borders-in-motion.de/de/forschung/abgeschlossene-projekte/forschungsprojekte-des-centers/ein-immer-noch-geteilter-himmel/index.html Hier noch ein spannender Radiobeitrag zur Forschung: https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2020/11/19/schatten_der_einheit_dlf_20201119_2025_24fce784.mp3 Hier geht’s zum Video des Heimatabends „Vatterode vor 80 Jahren“ mit Zeitzeug:innen und Ortchronistin Rita Gille: https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2020/11/19/schatten_der_einheit_dlf_20201119_2025_24fce784.mp3
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„Improvisieren können wir Ossis gut" – Ramona Krönke über Impro-Theater und Umbruchserfahrungen
30.09.2025
59 Minuten
Welche Herausforderungen bringt ein neuer Umbruch mit sich? In dieser Folge von #Ostwärts spricht Nine mit Romana Krönke über Improtheater, Umbruchserfahrungen und was beides miteinander zu tun hat. Ramona ist Mitgründerin der Gorillas, einem der ersten Impro-Theater in Deutschland, unterrichtet an der Impro-Schule Berlin und tourt seit 20 Jahren mit ihrer Solo-Show "Cavewoman" durch die Republik. Ihre Stimme kennen viele aus dem Radio – als Cleo Fischer bei Fritz. Im Gespräch geht es um: Den Weg von Suhl nach Kreuzberg in den wilden 90ern Warum Improvisation mehr ist als Theatertechnik Ostdeutsche Selbstwirksamkeit und was sie heute bedeutet 35 Jahre Deutsche Einheit – und das Gefühl von Zugehörigkeit Ramonas Antwort auf die Frage, welche Emotion sie mit 35 Jahren Einheit verbindet, hat mich überrascht: Wohligkeit. Die Wohligkeit, dazuzugehören und das eigene Leben gestalten zu dürfen. Ein Gespräch über Flexibilität, Freundschaft und die Frage, was uns die Umbruchserfahrung der 90er für heute lehrt. #Ostwärts #Podcast #OstdeutscheIdentität #Improtheater #DeutscheEinheit #Gorillas #Theater #Berlin Links zur Folge Hier geht’s zur Webseite von „Die Gorillas“: https://www.die-gorillas.de/start.html Und natürlich die Improschule, wer Lust hat, das Improvisieren auszuprobieren: https://www.die-gorillas.de/kursplan.html Die Cavewoman-Show über die ich mit Ramona gesprochen habe: https://cavewoman.de/ Über Ostwärts ⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠www.ostwaerts-podcast.com⁠⁠⁠⁠⁠⁠⁠ Was heißt es eigentlich, ostdeutsch zu sein, und spielt das echt immer noch eine Rolle? Genau diese Frage stelle ich, Nine-Christine Müller, mir als Wendekind aus Thüringen! Im Podcast „Ostwärts: Gespräche über ostdeutsche Identitäten“ erzählen Menschen ihre persönlichen Geschichten und geben in Interviews überraschende und oft nachdenkliche Einblicke und Perspektiven, die bisher wenig Gehör finden. Ostwärts erzählt neue Narrative des Ostens, denn es ist so viel mehr als sächsisch, AfD und Mandys. Es sind Geschichten über die Techno-Wende-Club-Kultur, Potentiale in der Zukunftsregion Ost, junge weibliche Kommunalpolitik und kritische Machtperspektiven. Statt nur über den Osten zu sprechen und lokale Herausforderungen zu thematisieren, kommen Menschen vor Ort selbst zu Wort, um ostdeutsche Identitäten in ihrer Vielfalt, mit Tiefgang und Respekt zu beleuchten. Eine kritische und selbstkritische Auseinandersetzung mit dem Osten Deutschlands ist wichtig, gerade jetzt, denn es gibt anhaltende Unterschiede und Herausforderungen, die es zu adressieren gilt sowie eine historische und kulturelle Identität, die verstanden werden kann, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.
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Tipp der Redaktion

Ostwärts erzählt persönliche Geschichten über ostdeutsche Herkunft und Identität. Moderatorin Nine-Christine Müller spricht mit Gästen aus Politik, Kultur und Zivilgesellschaft über Erfahrungen, Brüche und Chancen. Der Podcast bietet Perspektiven, die in der gesamtdeutschen Debatte oft fehlen und zeigt, was der Osten zu bieten hat.

Alle Tipps der Redaktion

Über diesen Podcast

Was heißt es eigentlich ostdeutsch zu sein und spielt das echt immer noch eine Rolle? Ich, Nine-Christine Müller, spreche hier mit Menschen, die ihre Herkunft reflektieren und Engagement zeigen. Gemeinsam erkunden wir, wie Herkunft unsere Identität beeinflusst und wie Chancengerechtigkeit und Mitbestimmung gefördert werden können.

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