Podcaster
Episoden
05.11.2023
42 Minuten
Ein Stadtteil, benannt nach einem NS-Kriegsverbrecher. Die
Hermann-Röchling-Höhe in Völklingen war ein Alleinstellungsmerkmal.
Doch die Umbenennung scheiterte, obwohl die Röchlings schon lange
weg waren. In diesem Podcast habt ihr alles über eine Begegnung
mitten im Krieg gehört. Am 17. Dezember 1944 wurden Carl Theodor
Röchling und Heinrich Koch in der Völklinger Hütte erschossen. Die
Schützen, Nikolaj Bonka und Wassilij Djatschenko, wurden gefasst,
verurteilt und hingerichtet. Nach dem Krieg verbreitete der
Unternehmerclan eine Legende über den Tod von Carl Theodor.
Angeblich erschoss ein Killerkommando der Gestapo den einzigen Sohn
von Hermann Röchling. Die Legende wurde Teil eines größeren Mythos
um die Röchlings. In der sechsten Ausgabe von Mordfall Röchling
geht es um die Folgen des Röchlingkults von der Nachkriegszeit bis
in die Gegenwart. Nach dem Tod von Hermann Röchling und der
Wiedervereinigung des Saarlandes mit der Bundesrepublik kehren die
Röchlings 1956 nach Völklingen zurück. Dort werden sie von der
Bevölkerung begeistert empfangen. Im Jahr 1978 verkauft die Familie
das Werk wieder und zieht sich danach ganz aus dem Geschäft mit
Kohle, Stahl und Waffen zurück. Sie verlassen Völklingen, doch in
der Stadt wird der Kommerzienrat Hermann Röchling weiterhin
verehrt. Und das, obwohl er ein verurteilter Kriegsverbrecher ist.
Im Zuge der Erinnungskultur werden Zwangsarbeit und Lagersystem in
Völklingen aufgearbeitet. Der ehemalige Hüttenarbeiter Hubert
Kesternich engagiert sich daraufhin in einer Bürgerinitiative. Sie
wollen die Hermann-Röchling-Höhe umbenennen. Warum das scheitert,
hört ihr in der letzten Folge dieses Podcasts.
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22.10.2023
48 Minuten
Carl Theodor Röchling wurde angeblich von einem Killerkommando der
Nazis erschossen. Diese Legende von einem Gestapo-Mord wurde bis
zuletzt über den Tod des Geschäftsführers der Völklinger Hütte
erzählt. In der fünften Folge von Mordfall Röchling hört ihr, warum
vielen Menschen diese Geschichte glaubhaft erschien und wie sie
sich so hartnäckig halten konnte. In dieser zweiten Version spielen
Wassilij Djatschenko, Nikolaj Bonka und Matrjona Kalita keine
Rolle. Die drei Zwangsarbeiter wurden für ihre Beteiligung an der
Tat angeklagt. Die beiden jungen Männer wurden noch kurz vor
Kriegsende hingerichtet, Kalita kam mit ihrem Leben davon. Inge
Plettenberg traf Kalita im Jahr 2010 in Sankt Petersburg. Erst das
Interview mit der letzten Zeugin überzeugte Hubert Kesternich, dass
die Nazis nichts mit dem Tod von Carl Theodor und Heinrich Koch zu
tun hatten. Kesternich hat selbst 44 Jahre lang in der Völklinger
Hütte gearbeitet. Der 79-Jährige erzählt im Podcast, warum er
selbst an die Legende geglaubt hat.
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15.10.2023
43 Minuten
Zwei Zwangsarbeiter stehen vor Gericht. Sie haben im Winter 1944
Carl Theodor Röchling und Heinrich Koch erschossen. Die Justiz ist
jedoch nicht an echter Aufklärung interessiert, denn die
Todesstrafe steht schon vorher fest. In der vierten Folge von
Mordfall Röchling geht es um den Prozess gegen Nikolaj Bonka,
Wassilij Djatschenko und Matrjona Kalita. Die drei jungen Menschen
aus der Sowjetunion werden im Krieg ins Saarland deportiert, in
Lagern interniert und zum Arbeiten gezwungen. Sie entkommen ihrer
Gefangenschaft und verstecken sich auf dem Gelände der Völklinger
Hütte. Dort treffen sie auf den Geschäftsführer der Hütte und
seinen Oberingenieur. Die Leichen der beiden Deutschen werden am
27. Dezember 1944 aufgefunden. Kriminalkommissar und
SS-Obersturmführer Ludwig Kehl leitet die Ermittlungen in dem Fall.
Er lässt die drei Zwangsarbeiter verhaften und findet bei Bonka und
Djatschenko die Uhr von Carl Theodor und tausend Mark. Das
Sondergericht in Saarbrücken verhandelt den Fall am 26. Januar
1945. Bonka und Djatschenko werden zum Tode verurteilt, Kalita
kommt mit vier Jahren Haft davon. In dieser Folge hört ihr, wie die
beiden jungen Männer kurz vor Ende des Krieges hingerichtet werden.
Außerdem geht es um die Endphase des Krieges, in der im ganzen Land
Chaos und Gewalt herrschen.
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08.10.2023
49 Minuten
Drei junge Menschen werden im Krieg nach Deutschland verschleppt,
um Zwangsarbeit zu verrichten. Sie entkommen ihrer Gefangenenschaft
und verstecken sich kurz vor Kriegsende auf dem Gelände der
Völklinger Hütte. Dort werden sie von zwei Deutschen entdeckt.
Nikolaj Bonka und Wassilij Djatschenko zücken ihre Waffen und
erschießen Carl Theodor Röchling und Heinrich Koch am 17. Dezember
1944. Matrjona Kalita ist dabei und bezeugt die Tat Jahrzehnte
später im Gespräch mit Inge Plettenberg. In der dritten Folge von
Mordfall Röchling geht es um das Leben der drei jungen Menschen aus
der Sowjetunion. Sie sind Zwangsarbeiter und leben in Lagern hinter
Stacheldraht. Das System ist riesig. Züge verbinden zehntausende
Lager, die über das ganze Reich verteilt sind. Die Menschen sollen
arbeiten, doch viele sterben aufgrund der schrecklichen
Bedingungen. Die Historikerin Inge Plettenberg hat den Alltag von
Zwangsarbeit und Lagern untersucht und berichtet davon bei einem
Besuch im Weltkulturerbe Völklinger Hütte.
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01.10.2023
45 Minuten
Es ist eine schwierige Vater-Sohn-Beziehung. Hermann ist der
mächtigste Unternehmer im Land und fordert große, industrielle
Leistungen von Carl Theodor, seinem einzigen Sohn. Doch der
konzentriert sich lieber auf Sport und das Fliegen. Ab 1935 kommen
sich Vater und Sohn sehr nahe. Carl Theodor Röchling zieht nach
Völklingen, wird Geschäftsführer der Hütte und wohnt in direkter
Nachbarschaft zu seinem Vater. Hermann hat geholfen, das Saarland
wieder "heim ins Reich" zu holen. Deshalb macht er im
Nationalsozialismus Karriere. Der kommende Krieg verspricht große
Gewinne für das Familienunternehmen. Um das zu feiern, kommt Joseph
Goebbels ins Saarland. Der Propagandaminister spricht vor Arbeitern
der Völklinger Hütte und witzelt über den Erzfeind, die Franzosen.
In der zweiten Folge von Mordfall Röchling geht es um die Familie
Röchling und den Weg des Saarlandes in den Nationalsozialismus.
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Über diesen Podcast
Es ist eine Begegnung mitten im Krieg. 1944 treffen vier Menschen
in einem Stahlwerk aufeinander. Kurze Zeit später sind alle vier
tot. Das ist der Mordfall Röchling – ein Podcast der Saarbrücker
Zeitung. Der Mordfall steht im Mittelpunkt der sechsteiligen
Miniserie. Täter und Opfer kennen sich nicht, doch ihre Geschichte
ist eng miteinander verknüpft. Es geht um Kriegswirtschaft,
Lagersystem und die Nazis. Nach dem Krieg wurde all das verdrängt
und eine Legende über die Tat verbreitet. Diese konnte sich bis
zuletzt halten und hat die wahren Hintergründe des Mordfalls
verschleiert. Deshalb haben wir den Fall in sechs Teilen noch
einmal aufgerollt. Alle Folgen sind jetzt verfügbar, wo es Podcasts
gibt.
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