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Episoden
20.06.2018
60 Minuten
Im Jahre 2009 trat in Deutschland die UN-Konvention über die Rechte
von Menschen mit Behinderungen in Kraft. Seither gilt die Inklusion
im Sinne einer umfassenden und selbstbestimmten Teilhabe als neues
Leitbild des Umgangs mit Menschen mit Behinderung im Bildungssystem
und in der Gesellschaft. Menschen mit Behinderungen fordern die
Wahrnehmung gleicher Rechte wie alle anderen Menschen ein. Zugleich
streben sie ein Leben in Freiheit und Selbstbestimmung an. Das
Spannungsverhältnis von Freiheit und Gleichheit berührt ein
Grundproblem jeder demokratischen Gesellschaft. Deshalb ist die
Verwirklichung der Inklusion zugleich ein demokratischer Prozess,
an dem wir alle teilhaben und zu dem wir alle beitragen. Menschen
mit Behinderungen zeigen der Gesellschaft auf diese Weise, dass
Demokratie sich nicht nur in einem Kreuz auf dem Wahlschein zeigt.
Demokratie muss eine Lebensform sein, damit die Teilhabe aller
gelingt. Der Vortrag soll aufzeigen, auf welche Probleme Menschen
mit Behinderungen bei der Verwirklichung der Inklusion in Schule
und Gesellschaft stoßen und wie wir alle zu mehr Inklusion
beitragen können."
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20.06.2018
1 Stunde 2 Minuten
Unsere Gesellschaften werden immer vielgestaltiger und viele sehen
das als ein politisches Ziel an (Stichwort: diversity).
Gleichzeitig wächst in einer Art Gegenbewegung der Ruf nach
Angleichungen, die über eine bloße Chancengleichheit hinausgehen.
So wurde erst kürzlich die Verpflichtung in die Bayerische
Verfassung aufgenommen, überall für gleiche Lebensverhältnisse zu
sorgen. Und man sieht es z. B. als problematisch an, wenn Kinder
aus unterschiedlichen Schichten im Verhältnis verschieden häufig
studieren oder bestimmte Geschlechter in einzelnen Berufen faktisch
unterrepräsentiert sind. Dies gilt besonders dann, wenn die
Betroffenen dafür nichts können, wenn also nur der Zufall die
Ungleichheit bewirkt hat. Darin wird eine Ungerechtigkeit gesehen,
die der Staat verhindern soll. In dem Vortrag wird die Berechtigung
solcher Angleichungen diskutiert.
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20.06.2018
58 Minuten
Bewegung ist eine Grundeigenschaft des Lebens. Bewegung besagt
auch, dass sich Lebewesen verändern entsprechend den
Umweltbedingungen und ihrer eigenen Dynamik. Aktion und Reaktion
auf Impulse sind wechselseitige Anpassungsmuster. Das ist das
Prinzip der Evolution. Auch die menschliche Entwicklung ist
ständige Veränderung. Ob die physische Evolution des Menschen
abgeschlossen ist oder seit einigen Jahrzehntausenden nur zu
vorläufiger Ruhe gekommen ist, wissen wir nicht. Auf jeden Fall hat
die kulturelle Evolution die Anpassungsleistung des Menschen
übernommen. Die kulturelle Evolution ist die Anpassungsleistung an
sich verändernde Bedingungen der Mit- und Inwelt: klimatisch,
sozial, psychisch. Auch Religionen sind kulturelle
Anpassungsleistungen, die Grundstrukturen des Menschlichen (Leiden
und Ekstase) in immer neuen Konstellationen adaptiv formen. Der
Mensch formt sich durch eigene Gestaltung. Anthropologische
Universalia drücken sich in kulturellen Spezifika aus. Wir meinen
also einerseits das Gleiche, drücken dies aber verschieden aus.
Daraus ergeben sich konträre und auch kontradiktorische
Widersprüche in den formulierten und impliziten Geltungsansprüchen
von Religionen. Ist dadurch Gleichheit unmöglich? Ist Gleichheit
oder Gleichwertigkeit ein biologisch/kulturell mögliches Ziel oder
eine ideologische Verschleierung von Machtansprüchen? Sind
Religionen per se auf Konfrontation angelegt oder gibt es
Möglichkeiten für Kooperation in Konkurrenz? Was bedeutet dies für
die politische Bedeutung und Entwicklung der Religionen in einer
globalisierten Welt?
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20.06.2018
1 Stunde 4 Minuten
In diesem Vortrag diskutiert Prof. Dr. Armin Nassehi Verschiedene
Dimensionen der Ungleichheit aus soziologischer Perspektive.
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20.06.2018
54 Minuten
Prof. Dr. Winfried Schulze zeigt in diesem Vortrag, wie in der
vormodernen Gesellschaft einzelne Bereiche auszumachen sind, die
man als mögliche Potentiale von Gleichheit bezeichnen könnte.
Dabei sollen sowohl intellektuelle Konzepte (Naturzustand,
Naturrecht, Individuum, Bekenntnisfreiheit) als auch soziale
Konflikte ein Rolle spielen, erst in ihrem Zusammenhang scheint
sich eine sinnvolle Rekonstruktion der Geschichte der Gleichheit zu
ergeben. Die Französische Revolution schließt dann mit der
Menschenrechtserklärung diese Entwicklung ab und liefert die
Grundlagen für die modernen Verfassungsentwicklungen im 19. und 20.
Jahrhundert, die üblicherweise in der Geschichte der Gleichheit
beachtet werden.
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Über diesen Podcast
Wie ist der Grundwert Gleichheit entstanden, welche Bedeutung hat
er und wohin geht die Reise unseres Verständnisses von Gleichheit
und Gerechtigkeit? Diese und weitere Fragen werden aus
interdisziplinärer Sicht diskutiert.
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