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Episoden
04.12.2025
33 Minuten
Während in Brüssel darüber gestritten wird, ob die EU
eingefrorene russische Milliarden an die Ukraine auszahlen soll,
gerät Kyjiw in eine schwere politische Krise, nachdem Andrij
Jermak, der mächtigste Mann hinter Präsident Wolodymyr Selenskyj
und Leiter des Präsidialamts, letzte Woche zurücktreten musste.
Gegen ihn und weitere Mitglieder des engsten Zirkels – darunter
zwei Energieminister und Selenskyjs früherer
Geschäftspartner Timur Mindich – ermitteln die Behörden wegen
mutmaßlicher Schmiergelder in Millionenhöhe. Das alles passiert
ausgerechnet jetzt, während Donald Trumps Sondergesandter Steve
Witkoff in Moskau Bedingungen für einen Frieden verhandelt und
die Ukraine weiter unter russischen Angriffen leidet.
Der Rücktritt Jermaks, der jahrelang als unverzichtbarer
Krisenmanager galt und den direkten Draht zu Washington hielt,
hinterlässt ein Machtvakuum. Präsident Selenskyj reagierte mit
dem Versprechen eines Neustarts, doch der Schaden ist
da: Die Affäre liefert Skeptikern im Westen Argumente
und schwächt Selenskyjs Position in einer
womöglich entscheidenden Phase des Krieges.
Das Timing ist denkbar ungünstig: Während die USA und Russland
über einen 28-Punkte-Friedensplan diskutieren und den
Druck auf die Ukraine erhöhen, stellt sich die Frage: Wie sehr
vertraut die ukrainische Bevölkerung ihrer Regierung noch? Wie
handlungsfähig ist Selenskyj derzeit noch? Und was bedeutet die
Instabilität für die dringend benötigten 140 Milliarden Euro an
EU-Hilfen?
Darüber spricht Dilan Gropengiesser mit dem in Kyjiw
lebenden Journalisten Denis Trubetskoy in der neuen
Folge von Was jetzt? – Die Woche.
Unsere Sendung sehen Sie immer donnerstags
auf zeit.de und auf YouTube.
Redaktionsleitung, Moderation: Dilan Gropengiesser
Postproduktion: Simon Schmalhorst, Dilan Gropengiesser Redaktion,
Producing und Regie: Lucie Liu, Julian Claudi, Matthias Giordano,
Fish&Clips Sprecherin: Poliana Baumgarten Ressortleitung
Video: Max Boenke Technisches Konzept: Sven Wolters Videodesign:
Fabian Friedrich, Adele Ogiermann Musik: Konrad Peschmann,
soundskin
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04.12.2025
33 Minuten
Während in Brüssel darüber gestritten wird, ob die EU
eingefrorene russische Milliarden an die Ukraine auszahlen soll,
gerät Kyjiw in eine schwere politische Krise, nachdem Andrij
Jermak, der mächtigste Mann hinter Präsident Wolodymyr Selenskyj
und Leiter des Präsidialamts, letzte Woche zurücktreten musste.
Gegen ihn und weitere Mitglieder des engsten Zirkels – darunter
zwei Energieminister und Selenskyjs früherer
Geschäftspartner Timur Mindich – ermitteln die Behörden wegen
mutmaßlicher Schmiergelder in Millionenhöhe. Das alles passiert
ausgerechnet jetzt, während Donald Trumps Sondergesandter Steve
Witkoff in Moskau Bedingungen für einen Frieden verhandelt und
die Ukraine weiter unter russischen Angriffen leidet.
Der Rücktritt Jermaks, der jahrelang als unverzichtbarer
Krisenmanager galt und den direkten Draht zu Washington hielt,
hinterlässt ein Machtvakuum. Präsident Selenskyj reagierte mit
dem Versprechen eines Neustarts, doch der Schaden ist
da: Die Affäre liefert Skeptikern im Westen Argumente
und schwächt Selenskyjs Position in einer
womöglich entscheidenden Phase des Krieges.
Das Timing ist denkbar ungünstig: Während die USA und Russland
über einen 28-Punkte-Friedensplan diskutieren und den
Druck auf die Ukraine erhöhen, stellt sich die Frage: Wie sehr
vertraut die ukrainische Bevölkerung ihrer Regierung noch? Wie
handlungsfähig ist Selenskyj derzeit noch? Und was bedeutet die
Instabilität für die dringend benötigten 140 Milliarden Euro an
EU-Hilfen?
Darüber spricht Dilan Gropengiesser mit dem in Kyjiw
lebenden Journalisten Denis Trubetskoy in der neuen
Folge von Was jetzt? – Die Woche.
Unsere Sendung sehen Sie immer donnerstags
auf zeit.de und auf YouTube.
Redaktionsleitung, Moderation: Dilan Gropengiesser
Postproduktion: Simon Schmalhorst, Dilan Gropengiesser Redaktion,
Producing und Regie: Lucie Liu, Julian Claudi, Matthias Giordano,
Fish&Clips Sprecherin: Poliana Baumgarten Ressortleitung
Video: Max Boenke Technisches Konzept: Sven Wolters Videodesign:
Fabian Friedrich, Adele Ogiermann Musik: Konrad Peschmann,
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27.11.2025
22 Minuten
Offiziell begründet Donald Trump das Vorgehen gegen Venezuela mit
dem Kampf gegen den Drogenhandel. Doch Experten widersprechen:
Venezuela spielt im internationalen Kokainhandel nur eine
begrenzte Rolle. Trotzdem setzen die USA ein Kopfgeld von 50
Millionen Dollar auf Präsident Nicolás Maduro aus. Die
US-Regierung sieht Maduro nicht als rechtmäßigen Präsidenten
Venezuelas an und wirft ihm vor, das kürzlich als terroristische
Organisation eingestufte sogenannte Kartell der Sonnen zu führen,
ein mutmaßliches Netzwerk aus Offizieren der venezolanischen
Streitkräfte.
Seit September haben US-Truppen 21 Boote in der Karibik
angegriffen und zerstört, mindestens 80 Menschen wurden dabei
getötet. Frankreichs Außenminister bezeichnet die US-Luftschläge
als völkerrechtswidrig. Die US-Luftfahrtbehörde FAA warnt
angesichts der verstärkten amerikanischen Militärpräsenz vor
Risiken im venezolanischen Luftraum. Zahlreiche Airlines
streichen ihre Flüge.
Maduro spricht von einer Gefährdung der Stabilität und Sicherheit
des Landes und kündigt an, über vier Millionen Reservisten
bewaffnen zu lassen. Droht eine militärische Eskalation zwischen
Venezuela und den USA? Und worum geht es Donald Trump dabei
wirklich? Darüber spricht Dilan Gropengiesser in Was Jetzt? – Die
Woche mit Samiha Shafy aus dem Politikressort der ZEIT.
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20.11.2025
25 Minuten
Die Klimapolitik hatte einmal ein klares Versprechen: Die globale
Erwärmung sollte auf 1,5 Grad begrenzt werden. Doch inzwischen
gilt dieses Ziel als kaum erreichbar. Folgen wir dem aktuellen
Kurs, steuern wir laut Climate Action Tracker bis 2100 auf rund
2,8 Grad zu.
Offiziell verhandeln Staaten in Belém über den Ausbau
erneuerbarer Energien, Klimafinanzierung und den Schutz besonders
verwundbarer Regionen. Doch hinter den diplomatischen
Formulierungen steht ein harter Machtkampf: Inselstaaten kämpfen
buchstäblich ums Überleben, ölreiche Länder blockieren
Formulierungen zum Ausstieg aus fossilen Brennstoffen, China und
Indien verschieben globale Investitionsströme, die EU drängt auf
ambitionierte Ziele. Klimaschutz ist nicht nur Umweltpolitik – er
ist geopolitische Interessenpolitik.
Zwei Jahre nach der Einigung von Dubai zeigt sich, wie groß die
Lücke zwischen Text und Realität ist. Der Weltgemeinschaft gelang
es damals, den Abschied von Öl, Gas und Kohle überhaupt in den
Beschluss zu schreiben – ein diplomatischer Kraftakt in einem
Konsenssystem, in dem jedes Wort einstimmig sein muss. Doch
seither wurden mehr neue fossile Projekte genehmigt als im Jahr
davor.
Wer trägt die Kosten des Scheiterns – und wer verdient an den
Lösungen? Was bedeutet eine Erwärmung von fast 3 Grad konkret für
Sicherheit, Wohlstand und Alltag? Wie verändert sie unsere
Lebensbedingungen, unsere Wirtschaft und unser Zusammenleben?
Darüber spricht Dilan Gropengiesser mit Elena Erdmann,
Redakteurin für Forschungsdaten im Ressort Wissen der ZEIT, in
der 118. Folge von Was jetzt? – Die Woche.
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13.11.2025
28 Minuten
Private Konzerne übernehmen weltweit Aufgaben, die früher als
öffentliche Grundversorgung galten: Infrastruktur, Energie,
Wasser, Gesundheitsversorgung und digitale Kommunikation. Diese
Machtverschiebung hat eine neue Qualität erreicht. Nicht mehr
Staaten bestimmen über zentrale Lebensbereiche, sondern wenige
globale Unternehmen. Sie agieren schneller, als die Gesetzgebung
ihnen folgen kann, und entziehen sich durch ihre Größe und
internationale Struktur häufig demokratischer Kontrolle.
Historisch galten Monopole als Gefahr für freie Märkte und
Demokratie. Heute ist die Regulierung geschwächt: Wettbewerbs-
und Kartellgesetze greifen oft erst, wenn Preise steigen – nicht,
wenn Macht konzentriert wird. Die Folge: Konzerne können sich
Märkte sichern, Grundversorgung privatisieren und Politik über
Lobbyarbeit beeinflussen. Beispiele aus dem Energie-, Wasser- und
Gesundheitssektor zeigen, dass Privatisierung zwar Gewinne
verspricht, aber Versorgungssicherheit, Transparenz und
Gemeinwohl gefährden kann.
Die zentrale Frage lautet daher nicht, wer reich oder mächtig
wird, sondern welche Zukunft entsteht, wenn Demokratien ihre
Gestaltungshoheit verlieren. Wie lässt sich politischer Einfluss
zurückgewinnen, wenn wirtschaftliche Macht einmal monopolisiert
ist? Darüber spricht Dilan Gropengiesser mit Peter Dabrock,
Professor für Systematische Theologie mit dem Schwerpunkt Ethik
an der Universität Erlangen-Nürnberg, in der 117. Folge von Was
jetzt? – Die Woche.
Unsere Sendung sehen Sie immer donnerstags auf zeit.de und auf
YouTube.
Redaktionsleitung, Moderation: Dilan Gropengiesser
Postproduktion: Simon Schmalhorst, Dilan Gropengiesser Redaktion,
Producing und Regie: Julian Claudi, Ina Rotter Sprecherin:
Poliana Baumgarten Ressortleitung Video: Max Boenke Technisches
Konzept: Sven Wolters Videodesign: Fabian Friedrich, Adele
Ogiermann Musik: Konrad Peschmann, soundskin
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Über diesen Podcast
Im Videopodcast "Was jetzt? – Die Woche" von DIE ZEIT vertieft
Moderatorin Dilan Gropengiesser jeden Donnerstag mit Expertinnen
und Experten ein wichtiges gesellschaftspolitisches Thema der
Woche.
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