Bremen, aber gesund!

Bremen, aber gesund!

Podcast zum Gesundheitsstandort Bremen

Episoden

Zu viele Regeln, zu wenig Personal: Krankenhausreform im Reality-Check
19.12.2025
41 Minuten
In dieser Episode von "Bremen aber gesund" sprechen wir mit Judith Borsch, der neuen Geschäftsführerin der Bremer Krankenhausgesellschaft, über die aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen im Gesundheitswesen. Judith bringt ihre umfassende Erfahrung im Bereich Gesundheit und Gesundheitspolitik mit, die sie in verschiedenen Funktionen in Bremen gesammelt hat. Der Podcast behandelt die anstehenden Krankenhausreformen, die sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene implementiert werden sollen, und beleuchtet die Ziele und Herausforderungen, die mit diesen Reformen verbunden sind. Zentrale Themen unserer Diskussion sind die Ziele des Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes (KHVVG) und die Notwendigkeit einer wirtschaftlich nachhaltigen Krankenhausversorgung. Judith erklärt, dass die Reformen darauf abzielen, die Anzahl der Krankenhausstandorte zu optimieren und gleichzeitig die Qualität und Effizienz in der Patientenversorgung zu steigern. Es wird dargelegt, dass die bisherigen Strukturen in Deutschland oft zu kleinteilig sind und nicht mehr mit den steigenden Anforderungen und dem Fachkräftemangel Schritt halten können. Die Gesprächsteilnehmer beleuchten die Rolle der Bundes- und Landespolitik und erörtern, wie wichtig es ist, dass bei der Umsetzung der Reformen die Stimmen der Bürger gehört werden. Judith äußert ihre Bedenken hinsichtlich der praktischen Umsetzung der Reformen, insbesondere wenn es um die neue Gesetzgebung geht, die oft theoretisch bleibt und nicht den Bedürfnissen der Patienten oder der Krankenhäuser gerecht wird. Zudem wird die Problematik der Bürokratie thematisiert, die die Gesundheitsfachkräfte stark belastet. Judith spricht offen über die Herausforderungen, die in Bezug auf die Dokumentationspflichten bestehen, und fordert eine Vereinfachung des Systems, um den Fokus wieder mehr auf die Patientenversorgung legen zu können. Ein weiterer wichtiger Punkt in dieser Episode ist die Diskussion über die Patientensicht und die Notwendigkeit einer Reform der Notfallversorgung. Judith und Rainer Bensch stimmen darin überein, dass eine Reform notwendig ist, um die Ressourcen effektiv zu nutzen und sicherzustellen, dass Patienten mit akuten Bedarf vorrangig behandelt werden. Dabei wird betont, wie die Kommunikationsstrukturen zwischen den Krankenhäusern in Bremen schon jetzt verbessert wurden und wie wichtig Kooperationen sind, um Patienten bestmöglich zu versorgen. Die Episode schließt mit einer positiven Note, in der Judith betont, dass trotz der Herausforderungen sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene der Wille zu spüren ist, gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, um die Qualität der Gesundheitsversorgung in Bremen und Bremerhaven zu verbessern. Es wird deutlich, dass alle Beteiligten sich um eine zukunftsfähige, qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung für die Bevölkerung bemühen und mit Optimismus in die Zukunft blicken.
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Pflegende Angehörige – die unsichtbaren Helden unseres Alltags
08.09.2025
40 Minuten
In dieser umfassenden Episode des Gesundheitspodcasts „Bremen aber gesund“, moderiert von Simon Zeimke und Rainer Bench, wird das komplexe Thema der Pflege von Angehörigen entschlüsselt. Die beiden Hosts empfangen Hendrik Dohmeyer, den Gründer der Plattform „Pflege-Dschungel“, die sich der Aufklärung und Information rund um das Pflegesystem widmet. Durch seine persönliche Geschichte – geprägt durch die Pflege seines an Alzheimer erkrankten Vaters – bietet Hendrik einen einzigartigen Einblick in die Herausforderungen, mit denen Pflegebedürftige und deren Angehörige tagtäglich konfrontiert sind. Rainer, selbst erfahrener Pflegeexperte und gesundheitspolitischer Sprecher, und Simon, digitalpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, diskutieren mit Hendrik die Notwendigkeit einer umfassenden Reform des deutschen Pflegesystems. Ein zentrales Thema ist der übergreifende Mangel an Ressourcen in der Pflegebranche und die Ungleichheiten, die durch das bestehende System entstehen. Hendrik thematisiert die Herausforderungen, die durch die Einführung der Pflegegrade entstanden sind, und erklärt, warum diese nicht immer den tatsächlichen Pflegebedarf berücksichtigen. Oft kommt es zu Ungerechtigkeiten, bei denen bereits pflegende Angehörige für eine derartige Belastung nicht die nötige Unterstützung und Anerkennung erhalten. Ein weiterführender Punkt, den die Diskussion beleuchtet, ist das Konzept der „sorgenden Ersatzangehörigen“. Hendrik präsentiert diese innovative Idee, die vorsieht, ehemalige pflegende Angehörige in die professionelle Pflege einzubinden, um den Engpass an Pflegekräften zu lindern. Diese Personen bringen wertvolle praktische Erfahrungen in die Pflege ein, sind emotional betroffen und könnten eine Brücke zwischen professioneller Pflege und Familienpflege bilden. Besondere Betroffenheit und ein Gefühl der Dringlichkeit spiegeln sich in der Diskussion wider, insbesondere vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, der uns vor bedeutende Herausforderungen stellt. Die Zahl der Pflegebedürftigen wird in den kommenden Jahren dramatisch ansteigen, und ohne geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Pflegesituation wird das System an seine Grenzen stoßen. Zusätzlich werden Themen wie die Wichtigkeit von Prävention und Aufklärung angesprochen. Hendrik hebt hervor, dass Präventionsmaßnahmen für pflegende Angehörige endlich Priorität haben müssen. Sein Konzept zielt darauf ab, Angehörigen in verschiedenen Dimensionen der Gesundheitsförderung Unterstützung anzubieten, um ihre eigene Gesundheit zu verbessern und sie nachhaltig zu motivieren, auch für ihre pflegebedürftigen Angehörigen zu sorgen. Während der gesamten Episode wird die zentrale Botschaft gut in den Kontext gesetzt: Die Pflege ist mehr als nur eine dienstliche Aufgabe – sie ist eine gesellschaftliche Verantwortung, die als solche wahrgenommen und wertgeschätzt werden muss. Rainer und Simon zeigen sich dankbar für die wertvollen Impulse, die Hendrik mit in die Diskussion bringt und betonen die Notwendigkeit, über die reinen politischen Rahmenbedingungen hinaus, individuelle Ansätze zu fördern, die die unterschiedlichen Situationen pflegender Angehöriger gerecht werden. Diese Episode vermittelt nicht nur tiefergehendes Wissen über die komplexe Thematik der Pflege, sondern inspiriert auch dazu, aktiv an einer Verbesserung des Pflegesystems mitzuwirken. Der Appell, sich stärker für die Belange pflegender Angehöriger und die Integration ihrer Erfahrungen in professionelle Pflegekonzepte einzusetzen, zieht sich wie ein roter Faden durch das Gespräch und lädt die Zuhörerschaft ein, sich für positive Veränderungen im Gesundheitswesen zu engagieren.
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Lipödem mutig begegnen – Diagnose, Selbstannahme und politische Perspektiven
05.05.2025
42 Minuten
In dieser Episode des Gesundheitspodcasts aus Bremen und Bremerhaven gehen die Hosts Simon Zeimke und Rainer Bench gemeinsam mit Lipödem-Coachin Mellani Heidekrüger der Erkrankung Lipödem auf den Grund. Mellani teilt ihre persönliche Erfahrung und beleuchtet sowohl die medizinischen als auch die psychologischen Dimensionen dieser schmerzhaften Fettverteilungsstörung, die viele Frauen betrifft. Rainer berichtet, wie er erst spät mit seiner Diagnose konfrontiert wurde und welche Herausforderungen er auf seinem Weg erlebte. Gemeinsam werden die Themen Stigmatisierung, Aufklärung und das Versagen des Gesundheitssystems in der frühzeitigen Erkennung des Lipödems diskutiert. Mellani und Rainer betonen die Wichtigkeit von Empathie und Sensibilität sowohl aus der Sicht der Ärzte als auch der Gesellschaft gegenüber Betroffenen. Praktische Tipps zu Ernährung und Bewegung, die für die Lebensqualität der Betroffenen relevant sind, werden ebenso angesprochen wie häufige Fehlinformationen über die Erkrankung. Die Rolle von sozialen Medien in der Aufklärung wird hervorgehoben, wobei Mellani ihren Account „Intu Lymphcoach“ empfiehlt. Diese Episode vermittelt nicht nur wertvolles Wissen, sondern auch Hoffnung und das Gefühl, dass Betroffene nicht alleine sind. Die zentrale Botschaft: Das Lipödem ist mehr als ein ästhetisches Problem und verdient mehr Aufmerksamkeit und Mitgefühl.
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Krebs ist kein Smalltalk
10.03.2025
39 Minuten
In dieser Episode des Gesundheitspodcasts aus Bremen und Bremerhaven sprechen wir mit Susanne Thiem, einer erfahrenen Kommunikatorin und Buchautorin, die ihrer eigenen Geschichte über den Umgang mit Krebs ein ehrliches literarisches Denkmal gesetzt hat. Zusammen mit Rainer Bench und Simon Zeimke diskutieren wir die grundlegenden Themen ihrer neuen Publikation „Krebs ist kein Smalltalk“ und erkunden die tiefen emotionalen und sozialen Aspekte, die oft mit einer Krebsdiagnose verbunden sind. Susanne, die 44 Jahre alt ist und seit über 14 Jahren mit den Nachwirkungen ihrer Brustkrebsdiagnose lebt, nimmt uns mit auf ihre persönliche Reise. Sie beschreibt, wie die Diagnose ihr Leben von Grund auf veränderte. Während sie in der Blüte ihrer Karriere in Zürich war und gerade mit der Hochzeitsplanung beschäftigt, erhielt sie die Nachricht, die alles auf den Kopf stellte. Wir erfahren von den Herausforderungen, die sie während ihrer Behandlung durchlebte, und wie sie lernen musste, sich auf sich selbst zu konzentrieren, während sie gleichzeitig die Unterstützung ihrer Familie und Freunde benötigte. Im Gespräch beleuchtet Susanne die Bedeutung von Kommunikation im Umgang mit Krankheiten. Sie betont, dass Empathie und echtes Zuhören essentielle Fähigkeiten sind, um Betroffenen und deren Angehörigen zu helfen. Gemeinsam diskutieren wir, wie oft die Frage „Wie geht es dir?“ schnell dahin gesagt wird, während es wichtig ist, einen Raum für echte Gespräche und Gefühle zu schaffen. Ihre Botschaft ist klar: Krebs ist ein tabuisiertes Thema, das uns alle betrifft, und Offenheit in der Kommunikation kann helfen, das Schweigen zu brechen. Der Podcast stellt zudem heraus, wie Susanne durch das Schreiben selbstverliebt werden konnte und das kreatives Ventil fand, um mit ihren Gedanken und Gefühlen umzugehen. Ihr Blog und das Buch sind somit nicht nur eine Art der Selbstheilung, sondern auch ein Aufruf an andere, offen über ihre Erfahrungen zu sprechen und sich gegenseitig zu unterstützen, insbesondere in herausfordernden Zeiten. Susanne geht außerdem auf die Dynamik von Beziehungen ein, die sich durch die Krebserfahrung verändern können. Sie beschreibt sowohl die Schwierigkeiten als auch die positiven Wendungen in den Verbindungen zu Freunden und Angehörigen und reflektiert über die Kraft der Mitglieder des sozialen Umfelds. Ihr Buch bietet nicht nur persönliche Einsichten, sondern dient auch als Inspirationsquelle für alle, die bereit sind, über schwierige Themen zu sprechen und ihre Sorgen zu teilen. Zum Abschluss des Gesprächs teilt Susanne einen symbolischen Moment aus ihrer Hochzeit am Leuchtturm Westerhever und stellt fest, dass trotz der Unwägbarkeiten des Lebens Hoffnung und Freude gefunden werden können. Ihr Appell ist, dass wir vor allem in schwierigen Zeiten den Mut haben sollten, miteinander über unsere Erfahrungen zu sprechen.
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Kämpfen statt Kündigen
30.01.2025
56 Minuten
In dieser Episode sprechen wir mit Andrea Würtz, einer erfahrenen Gesundheits- und Krankenpflegerin, über die aktuellen Herausforderungen im Pflegebereich und den Titel ihres Buches "Altenpflege: Kämpfen statt Kündigen". Andrea teilt ihre persönlichen Erfahrungen und erklärt, warum es dringenden Handlungsbedarf gibt. Das Gespräch findet im CDU-Haus statt, wo Simon Zeimke und Rainer Bensch als Gastgeber fungieren. Wir besprechen die schwerwiegenden Missstände im Gesundheitssystem, insbesondere in der Altenpflege, und gehen auf den sogenannten Schliersee-Skandal ein, der Andrea in ihrer Karriere stark beeinflusst hat. Ein zentrales Anliegen von Andrea ist es, die gesellschaftliche Wahrnehmung von Pflege zu verbessern und die wertvolle Arbeit der Pflegekräfte zu thematisieren. Das Gespräch bringt hervor, dass die Pflegekrise nicht nur ein Punkt auf der politischen Agenda sein sollte, sondern eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung darstellt. Andrea erläutert, dass der Fokus bei der Pflege nicht nur auf den Mängeln liegen sollte, sondern auch auf den positiven Entwicklungen. Sie fordert eine Umgestaltung der Rahmenbedingungen, die den Pflegeberuf aufwertet und nachhaltige Verbesserungen für die Betroffenen schafft. Die Notwendigkeit von Transparenz und unangekündigten Kontrollen im Pflegebereich wird als essenziell hervorgehoben, um die Missstände tatsächlich sichtbar zu machen und anzugehen. Ein weiteres zentrales Thema ist der Mangel an Fachkräften in der Altenpflege und die hohe Fluktuation in der Branche. Andrea spricht über die tiefwurzeltenden Probleme im System, die dazu führen, dass viele Pflegekräfte ihren Beruf an den Nagel hängen. Sie plädiert dafür, dass der gesellschaftliche Wert der Pflege anerkannt und die Pflegequalität über den Status quo hinaus angehoben werden muss. Im Verlauf des Gesprächs wird deutlich, dass der Wandel nicht nur von den Pflegekräften selbst kommen kann, sondern dass auch politischer Wille gefordert ist, um die notwendigen Ressourcen bereitzustellen und die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Andrea fordert die Hörer auf, aktiv zu werden und die Stimmen der Pflegekräfte zu unterstützen, um einen wirklichen Kulturwandel in der Altenpflege herbeizuführen. Zusammengefasst ist dieses Gespräch eine eindringliche Einladung, sich mit den Herausforderungen im Pflegebereich auseinanderzusetzen und zeigt auf, wie wichtig es ist, für einen Wandel zu kämpfen, anstatt einfach aufzugeben. Andrea ermutigt sowohl die Pflegekräfte als auch die Gesellschaft, neue Wege zu finden, um die Lebensqualität der älteren Menschen zu verbessern und die Pflege als Beruf ernst zu nehmen.
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