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Episoden
30.11.2025
1 Stunde 40 Minuten
Es war einmal... der Oberschurke im Märchen. Unter den männlichen
Bösewichten ist das ganz klar der Wolf. Er begegnet uns als der
gefräßige und einfältige Gierschlund in "Der Wolf und der Fuchs",
als der hinterhältige und nimmersatte Eindringling in "Der Wolf und
die sieben Geißlein" und als der ebenso durchtriebene wie
gefährliche Lüstling in "Rotkäppchen". Das Märchen, so scheint es,
zeichnet ein ganz klares Bild von ihm: Der Wolf ist gefährlich. Und
auch in der realen Welt hat der Wolf noch immer ein Imageproblem.
Denn das Bild vom bedrohlichen Raubtier hält sich bis heute. In
dieser Märchenkunde gehen wir ihm auf den Grund. Wir schauen uns
an, wie der Wolf zu seinem richtig schlechten Image gekommen ist
und was die historischen Ursachen sind. Auf Basis unseres
Märchenstunde-Märchens "Der Wolf und der Fuchs" (Folge 107)
beleuchten wir die Darstellung des Wolfes im Märchen im Speziellen,
aber auch im Allgemeinen. Und ja, wir haben tatsächlich auch ein
Märchen gefunden, das zur Ehrenrettung des Wolfes beiträgt. Wer bei
diesem Thema außerdem nicht fehlen darf: der Werwolf. Denn auch er
hat nicht nur in Sagen, sondern auch in das ein oder andere Märchen
Einzug gehalten.
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16.11.2025
4 Minuten
Es war einmal... Der Wolf, der den Fuchs bei sich hatte, und was
der Wolf wollte, das musste der Fuchs tun, weil er der schwächste
war, und der Fuchs wäre gerne des Herrn los gewesen. Es trug sich
zu, dass sie beide durch den Wald gingen, da sprach der Wolf:
"Rotfuchs, schaff mir was zu fressen, oder ich fresse dich selber
auf." Was der Fuchs daraufhin tut, warum der Wolf einfach
lernresistent ist und ob es dem Fuchs gelingt, sich aus der
Abhängigkeit des Wolfes zu befreien, hört ihr in diesem Märchen der
Brüder Grimm.
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02.11.2025
1 Stunde 51 Minuten
Es war einmal... der kultivierte Gentleman, der nachdenkliche Fürst
der Finsternis, der coole und witzige Antagonist, das Ungeheuer im
Blutrausch. Seine Erscheinungsformen sind vielfältig, ebenso wie
seine Namen. Wir kennen ihn als Dracula oder Nosferatu, als Graf
von Krolock, als Spike oder Angel, als Stefan oder Damon Salvatore,
als Blade oder Selene, als Edward Cullen oder als Lestat de
Lioncourt. Nur wenige Figuren des Volksglaubens sind so fest in der
Popkultur verankert wie der Vampir. Er fasziniert uns bis heute –
und genau dieser Faszination gehen wir in dieser Folge nach. Wir
haben uns nämlich gefragt: Was ist eigentlich mit Vampiren im
Märchen? Hexen, Zwerge, Nixen, alles typische Märchenfiguren. Aber
fällt euch ein Märchen mit Vampiren ein? Wir haben mal recherchiert
und uns zunächst den Vampir im Volksglauben angesehen, seine
theologischen und historischen Ursprünge ergründet und gesammelt,
welche Darstellungen von Vampiren es gibt. Dabei führt natürlich
kein Weg am literarischen Obervampir vorbei: Dracula. Wie hat er
unser popkulturelles Bild vom Vampir geprägt? Und finden wir diese
Einflüsse auch in der epischen Textsorte Märchen wieder? Wir stoßen
auf die große Vampirangst des 18. Jahrhunderts, begegnen Vlad dem
Pfähler und der Blutgräfin, treffen auf Blutsauger, Nachzehrer und
andere Nachtgestalten und merken dabei vor allem eines: Von
Ängsten, Begierden, Sehnsüchten und Sünden – der Vampir sagt
vielleicht mehr über uns aus als jede andere mythische
Sagengestalt. Genau deswegen zieht er uns an. Und genau deswegen
brauchen wir ihn.
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19.10.2025
12 Minuten
Es war einmal... eine Frau, die war sehr arm. Nicht weit von ihr
lebte ein Vampir. Der zog sich eines Abends in der Dunkelheit
schöne Kleider an, nahm die Gestalt eines jungen Burschen an, ging
in das Haus der Frau und sagte: "Guten Abend, Mutter, ich komme zu
dir als Freier; ich will deine Tochter heiraten, wenn es dir recht
ist, sie mir zu geben. Ich weiß, du bist arm, deswegen will ich
auch keine Mitgift, ja, ich will dir noch helfen, die beiden
jüngeren zu verheiraten." Für eine arme Frau ein verlockendes
Angebot und so sie willigt ein. Doch wie ihr euch denken könnt, ist
es eher keine gute Idee, einen Vampir zu heiraten. Das muss nicht
nur die älteste Tochter feststellen, mit der es kein gutes Ende
nimmt. Auch die zweite und die dritte Tochter landen in der
unterirdischen Behausung des Vampirs. Ob sie ihm entkommen und
warum der Vampir erst der Auftakt zu einem noch viel größeren
Abenteuer ist, hört ihr in diesem bulgarischen Volksmärchen, in dem
der Vampir etwas anders auftrittt, als wir es gewohnt sind. Viel
Spaß beim Hören.
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05.10.2025
1 Stunde 23 Minuten
Es waren einmal... funkelnde kleine Punkte am Nachthimmel, hinter
denen sich riesige, selbstleuchtende Kugeln aus heißem Gas
verbergen, zusammengehalten durch ihre eigene Schwerkraft. Ihr
Licht, teilweise Millionen von Lichtjahre entfernt, erreicht uns
manchmal erst, wenn der Stern selbst schon lange verglüht ist. Wir
sehen Bilder in ihnen und glauben daran, dass sie uns Wünsche
erfüllen, wenn sie uns als Sternschnuppe begegnen. Und wenn wir in
einer lauen Sommernacht im Gras liegen und die unzähligen Sterne am
Himmel sehen, bekommen wir eine ganz kleine Ahnung davon, was für
ein winzig kleiner Teil wir selbst in diesen unerforschten Weiten
sind. Deswegen sind es die Sterne, mit denen wir unsere kosmische
Trilogie von Sonne, Mond und Sternen beenden. Im Märchen von
Allerleirauh ist das Sternenkleid der Höhe- und Wendepunkt der
Geschichte, in ihm findet sie ihre Erlösung. Aber spielen Sterne im
Märchen sonst überhaupt eine Rolle? Welche Vorstellungen über
Sterne finden wir im Märchen wieder und welche Bilder von Sternen
haben Kulturen weltweit? Und was hat das Märchen unserer letzten
Märchenstunde, “Das Sternenkind”, damit zu tun? All das und noch
vieles mehr schauen wir uns in dieser Folge an. Und da Elena sich
damals in Folge 7 ja für Allerleirauhs Kleid von den Sternen
entschieden hat, weiß sie natürlich auch schon ganz genau, wie
dieses Kleid aussehen soll.
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Über diesen Podcast
Es waren einmal der Christian, die Jenny und die Elena. Die drei
kennen sich schon sehr lange und sie haben eine Gemeinsamkeit: ihre
Begeisterung für Märchen. Diese Begeisterung möchten sie hier mit
euch teilen. Doch Märchen einfach nur zu erzählen, reicht ihnen
nicht. Sie wollen darüber reden und zeigen, wie vielschichtig,
komplex und zeitlos Märchen sind. Dazu unterteilen sie ihre Folgen
in Märchenstunde und Märchenkunde. In der Märchenstunde sprechen
sie euch ein Hörspiel ein. In der darauf folgenden Märchenkunde
tauschen sie sich dann darüber aus und analysieren und diskutieren
Aspekte zu einem bestimmten Oberthema. Dazu betrachten sie
Märchenklassiker von ganz neuen Seiten und nehmen euch mit in
(un-)bekannte Märchenwelten. Das ist mal lustig, mal nostalgisch,
mal blutrünstig und auch mal kitschig – aber niemals altmodisch
oder Kinderkram. Vielmehr geht es um Geschichte, Literatur,
Popkultur samt Film und Fernsehen sowie die großen Themen der
Menschheit – eben um all das, was in der scheinbar so simplen
Textsorte Märchen steckt.
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