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Episoden
27.05.2024
11 Minuten
"...aber die größte Neuigkeit, die ist wohl mein Nahweh. Nahweh
als Pendant zum Fernweh, das mich so lange umtrieb. Meine Radien
zu verkleinern, mit Zügen und Fähren zu fahren, statt mich ins
Flugzeug zu setzen. Ich ziehe Pinien Palmen vor und den
französischem Atlantik dem indischen Ozean. Ich bin so frei, wie
lange nicht, könnte gehen, fliegen, fahren, schwimmen, springen,
wohin ich wollte, und will stattdessen kleine Kreise drehen.
Nicht südlicher als Korsika, nicht nördlicher als Norwegen, nicht
westlicher als Biarritz, nicht östlicher als Georgien. Meine Welt
wird kleiner und ich in ihr größer, ich erfahre mehr Weite, statt
mich erschlagen zu fühlen."
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19.04.2024
12 Minuten
Flausen und Abschied. Da werden sie wieder den Kopf schütteln...
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10.04.2024
11 Minuten
"Gerade schrieb ich einem Freund, ich wünschte, ich wäre so
spiri, wie früher, dann könnte ich meinen Fatalismus volle Kanne
raushängen lassen und beschwörerisch Verschwörungen in die Luft
malen. Weidenzweige streifen meinen Rücken, ich trete in
Brennnessel, kühle meine Sohlen im Teich. Ich sitze auf meinem
Balkon, lasse mich von der Sonne in Sommerlaune ermatten, denke
an den Rosmarin, den ich hier draußen nie pflanzen werden und
zähle mindestens fünf hohe Bäume, die allesamt Knospen und Blüten
tragen und mich auf meinem Südbalkon im dritten Stock grüßen.
Daran könnte ich mich gewöhnen, jetzt, wo ich weiß, ich würde
mich nicht mehr daran gewöhnen müssen. Meine Segel wurden
gesetzt. Was ich mir am meisten wünschte, trat ein, in anderer
Form als gedacht und gewünscht, aber es trat ein. Ich blinzle ein
paar Tränen weg, weil ich ziemliche Angst habe, aber so
erleichtert bin, dass mir nun ein Schiff gestellt wurde, mit
voller Mannschaft. Ich dachte, ich würde hier auf einer kleinen
Nussschale hinausdümpeln und finde eine prächtige Galleone vor,
auf deren Mast ich von meinem Balkon klettere und mich aufs Deck
hinunterschwinge."
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25.02.2024
11 Minuten
"Montagmorgen. Die Ouvertüre des Nussknackers, weit aufgerissene
Schlafzimmerfenster, eine dampfende Tasse extra malzigen English
Breakfast Teas mit Milch in den Händen. Mein Oberkörper in frisch
aufgeschüttelte Kissen sinkend. Ich trage ein viel zu großes
T-Shirt aus dem Manner-Laden am Flughafen und eine kurze karierte
Karohose, die ich wohl mal von meiner Mutter bekam."
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18.02.2024
8 Minuten
"Und gerade bin ich auf Karpathos. Frisch verlobt winden wir uns
im Smart radikal abfallende Bergstraßen nach oben, immer den weiß
getünchten Häusern Olympos entgegen. Schwarze Kätzchen und
Brotlaibe sonnen sich auf hüfthohen Mauern, ich träufle Honig
über meine Apfelspalten und Jakob fotografiert mich beim Essen.
Vor Süße und Honig triefendes Obst vor den Nebelschwaden in den
Bergen, zu schnell schmelzendes Magnum am Friedhof zwischen Meer
und Fußballplatz. Alles in Gold getaucht, Vanilleeis auf der
Nasenspitze, eine Milchstraße aus Sommersprossen über mein
strahlendes Gesicht und nichts als Flausen im Kopf. Wir sind
irgendwo zwischen Fergie, Tarzan und Jane, der Dachterrasse und
dem Feigenbaum unseres Hauses, das am Berghang klebt, wie wir
aneinander. Vom roten, reudigen Samt am Tiefen Graben in Wien
hier runter in diesen Höhenflug. Ich erinnere mich an
Kiesbuchten, an Hustenzuckerl, Tiroler Nussöl und irgendwas von
Thomas Bernhard."
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Über diesen Podcast
Prosa, Gedichte, Impressionen. Wälder, Städte, Weltmeere und
Croissants. Liebe, Freundschaft, Schönheit und Mut. In einer Welt
voller Selbstoptimierung und dogmatischen Predigten, schaffe ich
Räume dafür, was uns allen fehlt: Berührt zu werden, sich verbunden
zu fühlen und Schönheit im scheinbar Profanen zu erkennen. Ich
teile meine persönlichen Geschichten, Texte, Überlegungen, Fragen
an unsere Zeit, Kapitel aus meinem im Werden begriffenen Roman und
Eindrücke aus den exotischsten, wie alltäglichsten Ecken unseres
Universums.
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