Podcaster
Episoden
23.10.2025
30 Minuten
Um 1900 hat das Sprechen über die adäquate Bildung der Kinder in
Frankreich und Spanien Konjunktur. Dieses diskursive Interesse an
der Schule ist – egal, von welchem Standpunkt aus es formuliert ist
– konsequent an Reflexionen über die ideale Verfasstheit von
Gesellschaft und staatlicher Organisation geknüpft. Alles, was mit
dieser zusammenhängt, ist mithin eine hochgradig politische
Angelegenheit, welche die öffentliche Aufmerksamkeit in Zeiten
moderner Ausdifferenzierung und Destabilisierung in besonderer
Weise zu bündeln vermag. Teresa Hiergeist, Professorin für
französische und spanische Literatur- und Kulturwissenschaft an der
Universität Wien, rekonstruiert Machtkämpfe und identitäre
Verhandlungen, die in faktualen und fiktionalen Texten über Schule
ausgetragen werden sowie deren Zusammenhang mit damaligen
Konstruktionen eines idealen Gemeinwesens. Interview: Judith Wimmer
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25.09.2025
20 Minuten
Feminismus ist mittlerweile nicht nur eine gesellschaftliche
Protestbewegung, er ist im Mainstream angekommen und insofern auch
ein Verkaufsargument geworden. Dementsprechend sind auch in Spanien
in den letzten Jahren einige Filme und Serien entstanden, die
feministische Kernthemen in den Fokus rücken und bei denen es
schwierig ist zu unterscheiden, ob sie feministische Anliegen
verfolgen oder einem Modetrend folgen und insofern femwashing
betreiben. Johanna Hager (M.Ed. Englisch/ Spanisch) hat sich diese
komplexe Frage für die zeitgenössische spanische Fernsehserie La
otra mirada in ihrer Masterarbeit gestellt und gibt Einblicke in
die Ergebnisse. Interview: Teresa Hiergeist
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28.08.2025
30 Minuten
Die argentinische Dichterin Alejandra Pizarnik (1936–1972) gilt als
eine der außergewöhnlichsten literarischen Stimmen des
lateinamerikanischen 20. Jahrhunderts. Insbesondere ihr lyrisches
Werk zeichnet sich durch eine beeindruckende poetologische Tiefe
aus, die zwischen dem Sagbaren und Unsagbaren sowie zwischen
Immanenz und Transzendenz oszilliert. Im Rahmen ihres
Promotionsprojekts untersucht Lea Marie Weber die Verbindungen und
Parallelen zwischen Pizarniks Dichtung und (jüdisch-)mystischen
Paradigmen und schließt damit eine bisher wenig beachtete
Forschungslücke im deutschsprachigen Raum. Interview: Judith Wimmer
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31.07.2025
23 Minuten
Kolonialistische Narrative durchziehen den politischen Alltag
Frankreichs nach wie vor und stellen das gesellschaftliche
Miteinander in globalisierten Migrationsgesellschaften vor große
Herausforderungen. Anna Gatterer von der Universität Wien nimmt in
ihrer Masterarbeit zwei Jugendbücher aus dem Zeitraum um 1900 unter
die Lupe - Perlette (1887) von Jeanne Cazin und Les Robinsons de la
Guyane (1882) von Louis Boussenard. Sie reflektiert mit Hilfe
postkolonialer Theorieelemente systematisch und kritisch
reflektiert, wie sich Abenteuer, Phantasie und Spiel systematisch
mit einem Diskurs der binären Oppositionen, Abwertungen und
Alterisierungen verweben. Interview: Teresa Hiergeist
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03.07.2025
36 Minuten
En 2023, une injustice a enfin été réparée: paru en 1955 sous une
forme censurée, le roman de Violette Leduc, Ravages, est enfin
disponible dans une version « réparée », la plus proche possible de
ce que Violette Leduc avait écrit avant que les éditions Gallimard
ne censurent des parties du manuscrit relatives au lesbianisme, aux
violences sexuelles, et à l’avortement. Alexandre Antolin, docteur
en littérature et en histoire du genre, nous explique les ressorts
de la censure, nous parle de l’écriture réaliste de Violette Leduc,
et aborde son héritage dans la littérature lesbienne contemporaine
en France. Interview: Alex Lachkar
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Über diesen Podcast
Fabulari ist ein monatlich erscheinender Wissenschaftspodcast von
Teresa Hiergeist, Flori Haack, Alex Lachkar, Stefanie Mayer und
Judith Wimmer zu aktuellen Forschungsthemen aus dem Bereich der
romanischen Literaturen, Medien und Kulturen. Er bietet
Wissenschaftler:innen unterschiedlicher Qualifikationsniveaus –
jenseits von Tagungen und Kongressen, Buch- und
Zeitschriftenpublikationen – einen alternativen Raum, um von der
thematischen, perspektivischen und methodischen Vielfalt der
Romanistik im 21. Jahrhundert Zeugnis abzulegen, die politische,
wirtschaftliche, soziale und kulturelle Relevanz ihres Zugangs
herauszustellen, die Begeisterung für ihre Arbeit zum Ausdruck zu
bringen und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Fabulari richtet sich an Romanist:innen und Studierende ebenso wie
an eine interessierte Allgemeinheit von Kulturtreibenden,
Aktivist:innen, Literaturliebhaber:innen oder Filmgeeks.
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