Lose Fäden - Ein Mixtape post*migrantischer Geschichte(n) der 90
Podcast by Lose Fäden
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Episoden
03.10.2025
56 Minuten
Pünktlich zum Tag der Deutschen Einheit befasst sich diese Folge
von “Lose Fäden” mit einer historischen Abstimmung des Bundestags,
die das Recht auf Asyl und den Diskurs um Migration in Deutschland
auch die folgenden Jahrzehnte nachhaltig verändern sollte: Die Rede
ist vom sogenannten Asylkompromiss aus dem Jahr 1993. Laut Patrice
Poutrus bedeuteten die Änderungen des GG und des
Asylverfahrensgesetzes den Vollzug der deutschen Wiedervereinigung
im ethno-nationalistischen Sinne, nämlich “wer deutsch ist und wer
nicht” Durch diese Gesetzesänderung wurde die Kriminalisierung von
Flucht vorangetrieben und die Grundlage für das menschenverachtende
europäische Grenzregime, auch unter Dublin 1 und 2 bekannt,
geschaffen. Trotz oder genau wegen dieser de facto Abschaffung des
politischen Asyls formierte sich Widerstand unter geflüchteten,
migrierten und staatenlosen Menschen. Sie forderten aus einer
menschenrechtszentrierten Perspektive ihr Bleiberecht ein und
entwickelten unterschiedliche Bündnisse und Strategien, um auf ihre
Situation aufmerksam zu machen und Veränderung einzufordern. Neben
Patrice Poutrus hören wir in dieser Folge auch von Kien Nghi Ha
über die lange Geschichte des Asylrechts. Rudko Kawczinsky und
Fatima Hartmann erzählen über die Bleiberechtskämpfe von Rom*nja
und Sinti*zze in den 1980er und 1990er Jahren. Außerdem geht es um
die Besetzung der TU Berlin von 1992, die Bahareh eingehend
recherchiert hat, um die legendäre Tour der Karawane und den
Refugee Protest March, der zur Besetzung des Berliner
Oranienplatzes führte.
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08.03.2023
53 Minuten
Feminismus ist spätestens seit der medialen Auseinandersetzung mit
der #metoo-Bewegung im öffentlichen Diskurs. Hier geht es darum,
Geschlechterungleichheit in allen gesellschaftlichen Bereichen zu
skandalisieren. Die Frage, wie Sexismus mit anderen
Diskriminierungsformen, z.B. Rassismus, Transfeindlichkeit und
Ableismus zusammenwirkt, wird unter dem Begriff “intersektionaler
Feminismus” zusammengefasst. Lange bevor der von Kimberlé Crenshaw
eingeführte Begriff “Intersektionalität” im deutschen
Sprachgebrauch populär wurde, beschäftigten sich politische
Gruppierungen und Bewegungen mit der Frage, wie weiblich
positionierte Menschen in aller Unterschiedlichkeit zusammenkommen
können. Rassifizierte “Frauen” machten die Erfahrung, dass
Mehrfachdiskriminierung in der deutschen weißen christlich
geprägten “Frauenbewegung” nur randständig behandelt wurde und
begannen deshalb v.a. Anfang der 90er eigene Bündnisse jenseits der
dominanzgesellschaftlichen Bewegung zu schließen. Diese sind jedoch
durchzogen von Rissen, die bis heute noch die Gründung und Spaltung
(queer-)feministischer Bewegungen prägen. Wir nehmen den Faden auf
und fragen uns, was wir von den Struggles unserer Vorgänger*innen
lernen können. Dazu haben wir mit Aktivist*innen von damals
gesprochen, über ihre Erfahrungen und Einschätzungen, auch aus der
Perspektive einer zeitlichen Distanz. Dabei verwenden wir den
Begriff “Frauen” in Anführungsstrichen, weil wir uns auf die
Kämpfe, Diskurse und Sprechweise der damaligen Zeit beziehen,
wollen aber auch markieren, dass es uns nicht um einen
essentialistischen oder transexklusiven “Frauen”-Begriff geht.
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11.02.2022
8 Minuten
In dieser kurzen Folge erfahrt ihr, wer hinter „Lose Fäden“ steckt,
was uns verbindet und was uns motiviert hat, diesen Podcast zu
machen. Wir sprechen darüber, wie wir zu unseren Themen und
insbesondere auf unsere Gesprächspartner*innen gekommen sind, warum
wir das Medium Podcast gewählt haben und was euch in den kommenden
Folgen erwartet.
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02.12.2021
1 Stunde 7 Minuten
In der Regel bezeichnet "Brain Drain" die Abwanderung einer Gruppe
hochqualifizierter Arbeitskräfte aus dem globalen Süden in den
globalen Norden, die damit eine gesellschaftliche Lücke im
“Herkunftsland” hinterlässt. Deutschland erlebt in den vergangenen
Jahrzehnten einen Brain Drain der besonderen Art. In den 90ern und
2000er Jahren fand bundesweit eine Abwanderung von BIPoC und
jüdischen Wissenschaftler*innen statt, welche die Weiterentwicklung
von Teildisziplinen wie post- und dekolonialer Forschung auf
hiesige Kontexte und damit den Diskurs in Deutschland massiv
zurückgeworfen hat. Die Wissenschaftler*innen besetzen mittlerweile
zahlreiche Lehrstühle an renommierten Universitäten im Ausland und
forschen dort zu post*migrantischen Themen. Die Folge “Brain Drain”
geht der Frage nach, wie es zu dieser Entwicklung kam und wie sie
auch heute noch unser Denken über Deutschland als post*migrantische
und postkoloniale Gesellschaft prägt.
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