Podcaster
Episoden
09.06.2022
20 Minuten
Dana und Mischa haben das Leben von Tanja Fabricius schlagartig
geändert. Die beiden – Mutter und Sohn – sind aus der Ukraine
geflohen und mitten in Ostfriesland gelandet und bei Familie
Fabricius nahe Friedeburg eingezogen. Die 39-Jährige erzählt im
Gespräch mit LAND & FORST-Redakteurin Kristina Wienand die
Geschichte der beiden.
Eine private Hilfsinitiative unter Organisation des heimischen
Bauunternehmers Egon Böhling hatte kurz nach Beginn des
russischen Angriffskrieges in der Ukraine nach Menschen gesucht,
die eine Unterkunft für geflohene Ukrainer zur Verfügung stellen
können. Fündig wurde er unter anderem bei Familie Fabricius. Sie
hatte sich spontan gemeldet, nachdem Tanja Aufnahmen von einer
Mutter mit ihrem erschöpften Baby im Schneeanzug auf ihrem Arm in
den Nachrichten im Fernsehen gesehen hatte. „Das konnte ich
einfach nicht mit ansehen“, begründet sie ihre Entscheidung.
Ein Bus samt russisch sprechender Einheimischer fuhr schließlich
los und sprach mit Flüchtlingen an der polnisch-ukrainischen
Grenze. Am Ende nahmen mehr als 50 das Angebot an, in den
Nordwesten Deutschlands mitzukommen. Seit Mitte März wohnen sie
nun in und um das kleine Örtchen Wiesedermeer, im „tiefsten
Ostfriesland“, wie Tanja Fabricius beschreibt.
Seit dem Einzug verbindet die beiden Mütter – Tanja und Dana –
vieles: gemeinsames Füttern ihrer beiden einjährigen Söhne,
Besuche auf dem Spielplatz, Spaziergänge mit Kinderwagen.
„Gleichzeitig habe ich mit Dana deutsche Wörter geübt: Gabel,
Tür, Teller, Baum. Und immer wiederholt.“ Tanja erzählt weiter:
„Und dann stehen wir hier, ich füttere unseren Sohn und in diesem
Moment steht sie mit ihm [Mischa] an unserer großen
Terrassenscheibe und dann sagt er: Baum“. Ein unfassbarer Moment
sei das gewesen.
Die 32 Jahre alte Dana und Mischa stammen aus einem Vorort der
Großstadt Dnipro, im Osten der Ukraine. Danas Mann Igor, ihre
Mutter und Großmutter sind dort geblieben. Kontakt halten sie mit
Dana und Mischa größtenteils über Videoanrufe.
Wie hat Familie Fabricius den ersten Tag mit ihren Gästen erlebt?
Und wird es nun mit ihnen weitergehen? Was wünscht sich Tanja für
die Zukunft und für ihre ukrainische Freundin Dana? All diese
Frage beantwortet die 39-Jährige in der neuen Podcastfolge.
Außerdem gibt sie Einblicke in ihr und Danas Auf und Ab der
Gefühle während der vergangenen Wochen.
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26.05.2022
20 Minuten
Ukrainekrieg, Corona und hohe Preise für Lebens-, Futter- und
Düngemittel: Es gibt im Moment viele Gründe, schlechte Laune zu
bekommen. Der Agraringenieur und Coach Peter Jantsch gibt im
Gespräch mit LAND & FORST-Redakteurin Hilke Lehmann Tipps,
welche Strategien man nutzen kann, um trotz schwieriger
Situationen wieder oder weiterhin positiv zu denken.
Grundsätzlich erklärt der Experte: „Es spricht auch nichts
dagegen, über etwas schockiert, entsetzt, traurig oder wütend zu
sein. Aber anhaltend im Trübsinn zu bleiben, nützt nicht nur
nichts, sondern es schadet sogar, weil es Energie kostet und die
Lebensqualität verringert.“ Deshalb rät Peter Jantsch dazu, aktiv
zu werden: „Man muss sich entschließen, seine Einstellung zur
jeweiligen Situation zu ändern.“ Das könne auch dazu führen, dass
man sich selbst zu so einer Perspektivänderung zwingen muss. Wenn
man immer wieder auf diese Strategie setzt, falle es einem aber
immer leichter, beschreibt der Coach.
Ihm geht es um das Mindset: „Wer bestimmte Situationen nicht als
Problem sieht, sondern als Chance, der wird Chancen finden.“ Denn
auch, wer sich allein der schlechten Laune hingibt, erziehe das
eigene Gehirn zu diesem negativem Gedankenkarussell, mahnt Peter
Jantsch.
Er hat auch Tipps parat, um sich selbst immer wieder daran zu
erinnern, dass man nicht in ein Loch der schlechten Laune fällt.
„Mit dem Fuß aufstampfen, mit der Hand auf den Oberschenkel
schlagen und laut oder leise „nein“ sagen. Der Automatismus des
Denkens muss unterbrochen werden.“, schildert der gelernte
Agraringenieur.
Wie geht man mit Miesepetern im Umfeld, ob an der Arbeit oder
privat, um? Sollte ich schlecht gelaunte Zeitgenossen auf ihre
üble Laune ansprechen? Und warum ist es für einen selbst gesund,
gute Laune zu behalten und sich nicht von anderen herunterziehen
zu lassen? Antworten auf diese Fragen gibt Peter Jantsch in der
neuen Podcastfolge des LAND & FORST-Küchenschnacks.
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12.05.2022
16 Minuten
Kerstin Kulke ist Hauswirtschaftsmeisterin – mit vollem Herz. Das
war sie aber nicht immer, wie sie im Gespräch mit LAND &
FORST-Redakteurin Renate Bergmann verrät. Ursprünglich hat Kulke
als Zahnmedizinische Fachangestellte gearbeitet. Jahrelang. Sie
mochte den Beruf. Bis sie sich in der Elternzeit ihres vierten
Kindes fragte, ob sie das noch in den nächsten 30 Jahren machen
möchte. Ihre innere Antwort war „Nein“ und so schloss Kerstin
Kulke eine Ausbildung zur Hauswirtschafterin ab, setzte dann noch
den Meister drauf.
Für sie ist Hauswirtschafterin einer der vielseitigsten Berufe,
die es gibt, weil man mit Menschen umgehen können, kaufmännische
Angelegenheiten regeln und Haushalte schmeißen muss: „Fachkräfte,
die diesen Beruf machen, sind wirklich Organisationsprofis“,
beschreibt Kulke. So sollten sie sich auch nennen.
Neben der Arbeit auf dem landwirtschaftlichen Betrieb ihres
Ehemannes mit Milchkühen, einem kleinen Hofladen und
Milchtankstelle arbeitet Kerstin Kulke in ihrer eigenen Firma
namens „Moi maker“ (plattdeutsch für Schönmacher).
Kulke hat das Unternehmen für hauswirtschaftliche
Dienstleistungen 2019 mit ihrer ehemaligen Auszubildenden in
Aurich gegründet. Heute hat sie mehr als 40 Mitarbeiterinnen, die
sich um ältere Menschen und deren Haushalte kümmern, sodass diese
weiterhin in ihrem Zuhause wohnen können.
Warum hat Hauswirtschaft noch heute einen hohen Stellenwert?
Fehlt es für den Berufszweig an Anerkennung? Warum sollten
grundlegende Fähigkeiten aus dem Bereich in der Schule vermittelt
werden? Antworten auf diese Fragen gibt Kerstin Kulke in der
neuen Podcast-Folge des LAND & FORST-Küchenschnacks.
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28.04.2022
13 Minuten
Gute Planung zahlt sich aus. Das trifft aus Sicht von Landwirt
Julian Reinermann vor allem beim Thema Fahrsilobau zu.
Schließlich gilt es vorab viel zu bedenken – von der Entwässerung
über die Gestaltung der Wände bis zum richtigen Standort.
All diese Fragen hat Familie Reinermann vor dem Bau ihres
Fahrsilos beantwortet und die Entscheidung für die Anlage nicht
bereut, erzählt Hofnachfolger Julian Reinermann im Gespräch mit
LAND & FORST-Redakteurin Laura Schneider.
Reinermanns bewirtschaften einen Milchviehbetrieb mit 140
Milchkühen und weiblicher Nachzucht in Fürstenau-Hollenstede im
Kreis Osnabrück. Gefüttert wird auf einem Milchviehbetrieb jeden
Tag, 365 Tage im Jahr. Damit zahlt es sich jeden Tag aufs Neue
aus, wenn das gesamte Fütterungssystem gut funktioniert und alle
Abläufe aufeinander abgestimmt sind. Eine wichtige Rolle dabei
spielt ein intaktes Fahrsilo, das eine sachgerechte
Futterlagerung mit geringen Verlusten und hoher Futterqualität
ermöglicht.
Familie Reinermann entschied sich im Jahr 2019 dazu, eine neue
Fahrsiloanlage zu bauen. „Wir waren damals noch nicht gezwungen,
neu zu bauen, und hätten unser bisheriges System noch weiter
nutzen können. Aber uns war klar, dass wir irgendwann etwas
machen müssen“, schildert Julian Reinermann. „Deshalb haben wir
die Sache dann in die Hand genommen. Eine Fahrsiloanlage ist
schließlich eine Investition, von der man jeden Tag etwas hat.“
Vor dem Bau der neuen Anlage lagerten Reinermanns die Maissilage
auf einer gepflasterten Siloplatte und die Grassilage als
Feldmiete auf dem Acker. „Das hat jahrelang funktioniert, aber
der Arbeitsaufwand war enorm und mit mehr Tieren und mehr Futter
wurde das arbeitswirtschaftlich immer schwerer“, blickt Julian
Reinermann zurück. Die neue Anlage bringt arbeitswirtschaftlich
eine deutliche Verbesserung. Inwiefern beschreibt der
Junglandwirt in der neuen Podcast-Folge.
Seine Tipps: Vor der eigenen Planung unbedingt, Fahrsiloanlagen
auf anderen Betrieben anschauen und die Fläche auf dem eigenen
Gelände abstecken.
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14.04.2022
24 Minuten
Landwirt Hans-Jürgen Fricke und seine Familie haben nicht nur
eine neue Halle auf dem Hof. Damit eng verbunden ist die
Umstellung des Betriebes von konventionell auf biologisch.
LAND & FORST-Technikredakteur Cord Leymann hat sich die neue
Ganzstahlhalle auf Frickes Hof in Mandelsloh in der Region
Hannover angeschaut. Die Halle ist der zentrale Punkt auf dem
Betrieb Fricke. Das war aber nicht immer so.
Auf einem alten Luftbild ist gut die ehemalige Struktur des
Betriebes, der seit knapp 200 Jahren besteht, zu sehen. In der
Spitze hielt Fricke 150 Bullen auf Stroh. Doch damit ist er dann
immer unglücklicher geworden: „2016 war dann leider Schluss
damit. Auch bedingt durch die Vorgaben, die mit der Tierhaltung
einhergingen.“ Die dazugehörigen, niedrigen, Altgebäude wurde für
den Neubau abgerissen.
Ehefrau Carolin und Hans-Jürgen Fricke bewirtschaften zwei
Betriebe mit insgesamt 260 ha. Sie hat bereits vor einigen Jahren
als Bio-Bäuerin mit 90 ha begonnen, Hans-Jürgen Fricke dann 2018.
„Es war eine enorme Herausforderung, aber mittlerweile macht es
doch Spaß. Man muss den Ackerbau neu denken“, sagen beide.
Hauptfrüchte sind bzw. waren Getreide und Mais. Neu dabei sind
Kartoffeln, Lupinen, Erbsen und Bohnen.
Durch die Umstellung benötigten Frickes viel Lagerraum. Den haben
sie jetzt mit der neuen Halle, die im Juni 2019 fertig gestellt
wurde. Die glatte Bodenplatte ist gut für die Getreidelagerung
geeignet und dient als Fundament für die Betonschütt-Wände. Der
Boden wurde eingeschnitten und dauerelastisch versiegelt, um ein
ungeordnetes Reißen der Platte zu verhindern.
Das Gespräch wurde im Dezember 2020 aufgezeichnet.
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Über diesen Podcast
Ob Agrarpolitik, Betriebsführung oder neue Impulse: Wir sprechen
mit Landwirtinnen und Landwirten.
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