Podcaster
Episoden
31.03.2021
43 Minuten
Obwohl Emily männliche Rollenbilder nie als etwas Erstrebenswertes
empfand und sie ihre Feminität genossen hat, hat sie sich bis zum
Studium als weißer, heterosexueller Mann empfunden und beschrieben.
Heute definiert sich Emily als lesbische trans* Frau. Im Interview
erzählt sie von den Erfahrungen und Erlebnissen, die ihr dabei
geholfen haben, ihre Identität zu ergründen und anzunehmen. Darüber
hinaus spricht Emily von den Hochs und Tiefs, die sie auf ihrem Weg
zur weiblichen Identität durchlebt hat: der erste Rock, Outing,
körperliche Angleichung, Dysphorie, Transfeindlichkeit, Sexismus,
emotionale Explosionen, Dating, das Bedürfnis als Frau erkannt und
akzeptiert zu werden und die gleichzeitige Überzeugung, gegen das
gesellschaftliche Konzept von Weiblichkeit und gegen die daran
geknüpften Erwartungen, kämpfen zu wollen. „Sobald ich nicht mehr
täglich um meine Weiblichkeit und deren Anerkennung kämpfen muss,
kann ich mich vielleicht eines Tages wieder gegen das Konstrukt
Weiblichkeit und den damit verbundenen Sexismus auflehnen.“
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25.03.2021
38 Minuten
Georg ist 23 Jahre alt, mit zwei Müttern aufgewachsen, wohnt
inzwischen in Berlin und erzählt uns im Interview von seiner
Kindheit und Jugend in Freiburg. „Es kamen so diese typischen
Fragen, wie , fehlt dir nicht ein Vater? und dann habe ich erzählt,
wie es mir damit geht. Die Leute waren immer ganz interessiert.“
Georg stellt sich im Gespräch diesen gängigen Vorurteilen und legt
dar, inwiefern er als Kind damit konfrontiert wurde.
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18.03.2021
34 Minuten
Jonas ist 21 Jahre alt und beschreibt sich der Einfachheit halber
als queer – denn queer fasst sowohl die Geschlechtsidentität, im
Rahmen derer sich Jonas auf dem nonbinären-trans*-maskulinen
Spektrum verortet, als auch die sexuelle Orientierung als
bi+sexuell, gut zusammen. Das Coming Out von Jonas als trans* wurde
im Freund*innenkreis und im Umfeld Schule schnell akzeptiert, die
eigene Familie hat sich dagegen sehr schwer damit getan – Jonas hat
dort nicht die bedingungslose Unterstützung erfahren, die dey sich
erhofft hat. Im Interview erzählt Jonas von deren diversen Coming
Outs und der damit einhergehenden Entscheidung, die Familie vor dem
18. Lebensjahr für das eigene Wohl zu verlassen, um sich voll und
ganz auf dieTransition konzentrieren zu können. „Ich muss es nicht
bei meiner Familie aushalten, bis akzeptiert wird, wie ich bin.
Wenn es mir scheiße geht, dann geht’s mir scheiße und dann muss ich
den Mut haben, mich selbst zu schützen und muss da raus.“ Wenn Du
Unterstützung beim Coming Out Prozess benötigst, melde Dich gerne
bei FLUSS e.V. unter: mail[at]fluss-freiburg.de
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11.03.2021
29 Minuten
Dass ihr Sohn Alex schwul ist, damit konnte Elisabeth anfangs nicht
umgehen. Aufgewachsen im katholisch geprägten Polen, welches in der
letzten Zeit vor allem aufgrund von LSBTIQ-feindlichen Aktionen und
Haltungen aufgefallen ist, war ihr Bild von homosexuellen Menschen
vor allem von klischee- und vorurteilsbehaftet. Alex, heute Mitte
20, ist mit seinem schwul Sein schon immer sehr offensiv
umgegangen; er hat darüber sogar Vorträge in der Schule gehalten
und seine Mutter damit konfrontiert. Diese reagierte darauf mit Wut
und Überforderung. Im Interview erzählt Elisabeth von ihrem
teilweise schmerzhaften und sehr herausfordernden Prozess, die
eigenen Ängste und Vorbehalte zu bearbeiten und hinter sich zu
lassen, um den Kontakt zu ihrem Sohn nicht zu verlieren. Würde sich
heute eines ihrer jüngeren Kinder als homosexuell outen, wäre das
für Elisabeth inzwischen einfacher zu akzeptieren: „ich glaube, je
älter man ist, je mehr man solche Erfahrungen gemacht hat, desto
toleranter wird man und reagiert nicht mehr nur emotional.“
Elisabeth teilt im Interview zudem, was sie Eltern, die
Schwierigkeiten mit dem Outing ihres Kindes haben, raten würde.
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04.03.2021
39 Minuten
„Welche Rolle soll und darf mein schwul Sein in meiner Funktion als
Lehrperson spielen?“ Diese Frage stellt sich Andreas, Deutsch- und
Englischlehrer an einer Freiburger Schule, häufig. Er selbst hat in
seiner Schulzeit Homofeindlichkeit und Mobbing erlebt, was bei ihm
Narben hinterlassen hat. Heute weiß er, als Lehrer möchte er ganz
authentisch vor seinen Schüler*innen stehen können und er möchte
die Schule zu einem Ort machen, an dem man „frei und offen über
seine Interessen, Sorgen und sogar seine Art, zu lieben sprechen
kann, ohne diskriminiert zu werden“. Die Tatsache, dass er
gezweifelt hat, ob er im Rahmen des Projekts sichtbar sein möchte,
hat ihn im Nachhinein bestärkt, diesen Schritt zu tun, denn...
„...heterosexuelle Lehrkräfte outen sich ständig, wenn sie davon
erzählen, was sie mit ihren Partner*innen machen, wo die Kinder zur
Schule gehen oder mit wem sie irgendwelche Abenteuer am Wochenende
erlebt haben. Ich komme da immer ein bisschen ins Schwitzen und
muss mir überlegen: 'wie viel kann ich da jetzt sagen, was wäre
vielleicht auch eine Art Überwältigung der Schüler*innen und wo
mache ich mich unauthentisch, indem ich etwas wegdrücke?' In so
einem Zwiespalt befinde ich mich ständig und das ist ein Diskurs,
den ich die ganze Zeit im Kopf habe.“
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Über diesen Podcast
„Sichtbar in Freiburg“ ist der Podcast zur Kampagne
„Freiburger*innen (un-) sichtbar?! LSBTIAQ*-Menschen aus Freiburg
und der Umgebung“. Ein Projekt von FLUSS e.V., dem Verein für
Bildungsarbeit zu Geschlecht und sexueller Orientierung aus
Freiburg. Produziert von Radio Dreyeckland. Fotografiert von
Sévérine Kpoti. Lesbisch, trans*ident, nonbinär, bi+sexuell,
schwul, Drag Queen, genderfluid, Regenbogenfamilie, queer... Im
Podcast erzählen Menschen aus Freiburg und Umgebung ihre ganz
eigene Geschichte. Sie berichten davon, welche unterschiedlichen
Erfahrungen sie mit ihrer Identität, ihrer sexuellen Orientierung,
ihrer Lebensform und ihrem Selbstverständnis machen und wie sie
damit immer wieder auch an gesellschaftliche Grenzen stoßen. Queere
Menschen zeigen ihr Gesicht und lassen sich hören – für mehr
Verständnis und mehr Akzeptanz von vielfältigen Identitäten und
Lebensformen. Die Gesichter zu den Episoden und weitere Infos zur
Kampagne finden sich unter www.sichtbar-in-freiburg.de Entstanden
im Kontext von 900 Jahre Freiburg in Zusammenarbeit mit der Stadt
Freiburg, Geschäftsstelle Gender & Diversity. Folgefinanzierung
über den Aktionsplan „Für Akzeptanz & gleiche Rechte
Baden-Württemberg“ des Ministeriums für Soziales und Integration
Ba-Wü.
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