Podcaster
Episoden
09.11.2021
1 Stunde 52 Minuten
Prof. Dr. Podcast – so wird Moritz Klenk gerne mal genannt, denn
er ist schon lange in der Podcast-Szene aktiv und bekannt. Dabei
ist das wörtlich zu nehmen! Moritz Klenk hat sich gefragt, wie
sich das (Selbst-)Gespräch als Mittel der Erkenntnis begreifen
lässt und hat dazu ein Experiment durchgeführt: Er hat das
Gespräch darüber mit sich selbst ein Jahr lang täglich als
Podcast geführt – das war seine Promotion. Im Mai 2020 wurde er,
der Dr. Podcast, zum Professor für Kulturwissenschaften an die
Hochschule Mannheim, Fakultät für Gestaltung, berufen. Das war,
als die Hochschulen aufgrund der Corona-Pandemie die Türen
schlossen. Die Lehre, die musste nun irgendwie anders ablaufen.
Moritz Klenk griff zum Mikrofon und machte seine Lehre als
Podcast.
Wir beide unterhalten uns darüber, dass man das Vorlesungsformat
nicht einfach ins Video- oder Podcast-Format übertragen kann. Das
geht überhaupt nicht. Man muss Lehrformate entwickeln, mit ihren
eigenen Möglichkeiten und Chancen. Die Vorlesung ist ein Format
für sich. Was der Podcast zu bieten hat, wie und in welcher Weise
er anders ist als Lehrmittel, was seine ihm ureigenen Qualitäten
sind, das besprechen wir. Auch, dass ein Reden ins Mikrofon
allein nicht reicht. Das Assignment, die Aufgabe in der Praxis,
und ein passendes Austausch- und Gesprächsformat vervollständigen
den Podcast. Zum Schluss erzählt Moritz Klenk, wie er forschende
Lehre versteht.
Links zu Moritz Klenk (Twitter @moritzklenk):
Hochschule:
https://www.gestaltung.hs-mannheim.de/fakultaet/menschen/professoren/moritz-klenk
Webseite: https://experimentality.org/
CRE220 - Sprechendes Denken:
https://cre.fm/cre220-sprechendes-denken
Buch:
https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-5262-8/sprechendes-denken/
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31.05.2021
1 Stunde 23 Minuten
Notizzettel sind diese kleinen, überall präsenten und doch leicht
zu übersehenden Schriftstücke, mit denen sich bislang niemand
wissenschaftlich auseinandergesetzt hat. Nun hat Hektor
Haarkötter ein überaus lesenswertes und erkenntnisreiches Werk
vorgelegt: Notizzettel -- Denken und Schreiben im 21.
Jahrhundert, jüngst erschienen im S. Fischer-Verlag in der Rubrik
Wissenschaft. Es geht um das Notieren, den Notizzettel, das
Sudel- und Notizbuch, das Denken und das Schreiben. "Wer den
Menschen beim Notieren zusieht, der kann ihnen beim Denken
zusehen." Das ist so überraschend wie einleuchtend zugleich, wenn
Hektor Haarkötter davon erzählt, was Leonardo da Vinci oder auch
Ludwig Wittgenstein so alles notiert haben. Und wie Arno Schmidt
oder Niklas Luhmann ihre Notizen organisiert haben. Das sind
alles Beispiele dafür, dass Notizen ein Medium des Denkens sind
und nicht der Kommunikation dienen.
Hektor Haarkötter ist Professor für Kommunikationswissenschaft an
der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Er studierte u.a. Philosophie,
Geschichte, Germanistik und Soziologie in Rom, Düsseldorf und
Göttingen. Vor seiner Berufung war er als Journalist und
Fernsehregisseur tätig.
Webseite Hektor Haarkötter:
https://www.h-brs.de/de/sv/hektor-haarkoetter und
http://www.haarkoetter.de/
Webseite zum Buch:
https://www.fischerverlage.de/buch/hektor-haarkoetter-notizzettel-9783103973303
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17.05.2021
2 Stunden 22 Minuten
Design als Mittel der Erschließung von Welt. Das ist ein
Design-Verständnis, das mein Gesprächsgast Prof. Dr. van den Boom
über viele Jahre und Bücher hinweg entwickelt und das mein
Interesse geweckt hat. Ehrlich gesagt hat es mich in seinen Bann
gezogen.
Holger van den Boom ist emeritierter Professor für Industrial
Design. Er hat von 1982 bis 2008 an der Hochschule für Bildende
Künste in Braunschweig gelehrt und war dort Gründer und Leiter
der Arbeitsstelle für Designinformatik. Er hat sein Berufsleben
als Grafikdesigner begonnen und seine Studien in Philosophie,
Mathematik, Theoretischer Physik, Linguistik und Psychologie
führten ihn 1974 zur Promotion und 1982 zur Habilitation. Das
verbindende Thema seiner Studienvielfalt ist die Semiotik, wie
mir Herr van den Boom am Anfang des Gesprächs verrät.
Unser Gespräch greift das jüngst erschienene Buch von Holger van
den Boom auf: “Einsteins Marmor: Eine Studie über Kosmologie und
Design” (2021), Berlin: Logos. Ein Werk, das es mir wahrhaft
angetan hat. Wir sprechen über Semiotik und darüber, was das
Zeichen im Text zu leisten vermag und was in der Darstellung, im
Bild anders ist. Es geht um das Trivium und das Quadrivium,
konzeptuellen Überschuss, Operatoren, Invarianz, Referenzrahmen,
um Mathematik und Naturwissenschaft … und es deutet sich eine
Skizze eines Erkenntnisprogramms durch Design an. Gegen Ende
versuche ich mich darin, sein Design-Verständnis auf die
Informatik zu übertragen. Den Schluss bilden Gedanken zum
Design-Begriff in den Bildungswissenschaften.
Einige der Werke von Holger van den Boom sind online verfügbar;
das Stöbern und Lesen lohnt sich:
https://www.uni-kassel.de/ub/index.php?id=39129&f_a=Boom%2C+Holger+van+den
Link zum Buch “Einsteins Marmor”:
https://www.logos-verlag.de/cgi-bin/buch/isbn/5284
Homepage von Holger van den Boom: http://www.holgervandenboom.de/
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19.11.2020
1 Stunde 20 Minuten
Tobias Schmohl ist Professor für Hochschul-, Medien- und
Wirtschaftsdidaktik an der Technischen Hochschule
Ostwestfalen-Lippe. Zudem lehrt er Wissenschaftsforschung
im Masterstudiengang Higher Education an der Universiät
Hamburg.
Wir starten unser Gespräch bei der Wissenschaftsforschung
und erkunden den Wert und die Bedeutung der
Autoethnographie als Mittel bei der Beforschung der eigenen
Lehre. Tobias Schmohl erzählt, wie er sein eigenes Wissen
mithilfe von Citavi organisiert, was uns zur multimodalen
Wissensorganisation bringt. Tobias Schmohl vertritt den
Ansatz, dass man mehr Zeit in die Wissensorganisation
investieren sollte, statt in das wissenschaftliche
Schreiben. Das ist in meinen Augen eine interessante
Herangehensweise, wenn man z.B. an das Verfassen von
Bachelorarbeiten in "schreibarmen" Studiengängen denkt. Zum
Schluss diskutieren wir über den Einsatz von Künstlicher
Intelligenz beim Schreiben.
Den Podcast gibt es auch als Video:
https://youtu.be/XhTz0NVmtcw
Infos zu Tobias Schmohl:
• https://www.tobias-schmohl.de
Der Masterstudiengang Higher Education an der Universität
Hamburg:
• https://hul-master.blogs.uni-hamburg.de/
•
https://hul-master.blogs.uni-hamburg.de/lehrende/tobias-schmohl/
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16.11.2020
1 Stunde 16 Minuten
In dieser Episode sprechen Kathrin Gärtner und ich mit dem
Technikphilosophen Klaus Kornwachs. Kurz zum Hintergrund:
Kathrin Gärtner ist Hochschullehrerin an der Fachhochschule
Wiener Neustadt in Österreich. Wir beide führen seit
einigen Wochen Gespräche zum Wissenschaftlichen Arbeiten in
den Technikwissenschaften und zwar in meinem Podcast
Herzbergs Hörsaal. Die Gespräche entwickeln sich zunehmend
zu Reflektionen zweier Lehrenden über unsere
Lehrveranstaltungen zum Wissenschaftlichen Arbeiten. Wer
mag, ist gerne eingeladen, Herzbergs Hörsaal zu besuchen.
In dem Zusammenhang sprachen wir dort jüngst mit Klaus
Kornwachs.
Ich habe beschlossen, das Gespräch auch in diesen Podcast
"Masters of Higher Education" einzuspeisen. Ich glaube, es
kann eine nützliche Reflektion zum Wissenschaftbegriff
sein, der uns ja auch in der Hochschuldidaktik und der
Wissenschaftsforschung in verschiedenster Weise begegnet. Und ich
glaube, auch für die Auseinandersetzung mit Design-Based
Research fällt vielleicht das ein oder andere Körnchen an
Erkenntnis ab.
Kurz ein paar Worte zu Prof. Kornwachs. Er gehört zu den
Philosophen in Deutschland, die die Technikphilosophie als
akademische Disziplin weiterentwickelt haben. Klaus
Kornwachs hat seine Diplomarbeit in der Physik gemacht, er
promovierte in der Philosophie und habilitierte sich auch
in diesem Fach. Er war Lehrstuhlinhaber für das
Fach Technikphilosophie an der
Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus. Er ist
ein profilierter Schreiber und Herausgeber und Autor
zahlreicher Veröffentlichungen. Eines seiner bekanntesten
Bücher dürfte die "Philosphie für Ingenieure" sein.
Webseite unseres Gesprächspartners: https://www.kornwachs.de/
Eintrag auf Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Kornwachs
Buchempfehlung: Klaus Kornwachs (2018): "Philosophie für
Ingenieure", 3. Aufl., München: Hanser,
https://www.hanser-fachbuch.de/buch/Philosophie+fuer+Ingenieure/9783446454712
Zu Kathrin Gärtner: Kathrin Gärtner ist promovierte Psychologin,
sie arbeitet an der Fachhochschule Wiener Neustadt in
Österreich und ist Leiterin des Instituts "Market Research &
Methodology"
(https://www.fhwn.ac.at/en/employee/gartner-kathrin). Sie
unterrichtet u.a. Wissenschaftliches Arbeiten in der Robotik.
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Über diesen Podcast
Dieser Podcast ist ein freies, gemeinschaftliches Unterfangen der
Studierenden, Absolventen und Beteiligten des Masterstudiengangs
Higher Education der Universität Hamburg. Wir sprechen hier über
alles mögliche, was uns interessiert: Fachthemen,
Forschungsarbeiten, Konferenzberichte und -beiträge, Hintergründe
-- und natürlich das Studium. Melde Dich beim Newsletter zum
Podcast an: https://tinyletter.com/highereducation. Für einen
direkten Kontakt bin ich (Dominikus Herzberg) zu erreichen unter
herzbergsohr@gmail.com. Ich pflege derzeit unseren Podcast.
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