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10.09.2004
1 Minute
Die moderne Astrophysik steht vor der Herausforderung, neueste
Beobachtungen mit den theoretischen und numerischen Modellen der
Galaxienentstehung und -entwicklung zu konfrontieren. So hofft man,
die wichtigsten physikalischen Prozesse und ihre Zeitskalen
identifizieren zu koennen. In dieser Arbeit nehmen wir eine
komplette, helligkeits--limitierte Auswahl von 1862 Galaxien aus
der Sloan Digital Sky Survey (SDSS), um eine Anzahl von globalen
und strukturellen Parametern zu untersuchen. Diese Auswahl
beinhaltet helle Objekte mit einer r--Band Helligkeit von < 15.9
im nahen Universum mit einer Rotverschiebung von z < 0.12. Sie
enthaelt elliptische, Spiral- und irregulaere Galaxien.
Photometrische Daten sind fuer die u, g, r, i und z--Baender
angegeben und von 1588 Galaxien wurden nachtraeglich Spektra
genommen. Die `Bulge' Komponente der Galaxien wird mit Sersic und
de Vaucouleurs Modellen modelliert, waehrend die Scheibenkomponente
mit einer exponentiellen Verteilung modelliert wird. Die Messung
des Lichtanteils in `Bulge' und Scheibenkomponente gibt Aufschluss
ueber die Effizienz des hierarchischen Strukturbildungsprozesses.
In Kapitel 3 zeigen wir, dass der mittlere Anteil des Lichts aus
der Scheibe stark mit der totalen absoluten Helligkeit der Galaxie
zunimmt. Unabhaengige r und i Band Analysen ergeben einen sehr
aehnlichen Trend. Zum ersten Mal schaetzen wir den
volumengemittelten Anteil des Lichts aus der Scheibenkomponente von
Galaxien ab und stellen fest, dass ungefaehr (55 +- 2) % des
gesamten Lichts im lokalen Universum aus Scheiben kommt. Wir
ermitteln auch die Leuchtkraftfunktion fuer reine 'Bulges', also
fuer Strukturen ohne Scheibenanteil, die nicht einfache Spheroide
sind. In Kapitel 4 studieren wir die Abhaengigkeiten von visuellen
und quantitativen morphologischen Klassifikationskriterien mit dem
Ziel sauberere Galaxienkataloge zu erstellen, besonders bei hohen
Rotverschiebungen, wo die Klassifikation schwierig ist. Wir finden,
dass Galaxienfarben, effektive Oberflaechenhelligkeit, Masse/Licht
Anteil, und Asymmetrie Parameter einen Mehrparameter Raum
aufspannen, in der alle Galaxien je nach morphologischem Typ
eindeutig positioniert sind. In Kapitel 5 beobachten wir einen
klaren Trend, mit dem die Skalenlaenge der Scheiben mit ihrer
Helligkeit zunimmt, und dieser Trend ist unabhaengig vom
photometrischen Band und der morphologischen Klasse. Es existiert
auch eine klare Abhaengigkeit zwischen dem effektiven Radius des
`Bulge' und seiner Helligkeit, aber die Steigung dieser Relation
aendert sich mit dem morphologischem Typ. Sie ist steiler fuer
fruehere Typus, was uns zu der Schlussfolgerung fuehrt, dass die
Skalenlaenge weniger von der Morphologie abhaengt als die
Skalenlaenge des `Bulges'. Dies legt nahe, dass `Bulges' in fruehen
und spaeteren Galaxien in unterschiedlichen Prozessen gebildet
werden. Wir finden auch eine Korrelation zwischen den strukturellen
Parametern von Scheiben und `Bulges', insbesondere zwischen
effektivem Radius der `Bulges' und der Skalenlaenge der Scheiben in
Systemen fruehen Typus. Wir interpretieren dies als Beweisstueck
zugunsten von saekularen Evolutionsmodellen.
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04.09.2004
1 Minute
This work presents the results of a detailed study of the
statistical and physical properties of binary ultracool dwarfs and
brown dwarfs (spectral type later than M7). As for the statistical
properties, we found that the frequency of binaries among ultracool
objects is significantly lower than for earlier type objects, with
a lower limit at 10--15% in the field, and
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16.08.2004
1 Minute
Die Arbeit liefert neue Beiträge zu zwei wichtigen
biophysikalischen Fragestellungen der Peptid-/Proteinfaltung: 1.
Welchen Einfluss hat das Lösungsmittel auf die initiale
Konformationsdynamik? Das Molekül Azobenzol dient dazu, gezielt in
einem ringförmigen Oktapeptid getriebene Konformationsänderungen
auszulösen. Azobenzol isomerisiert nach Lichtanregung innerhalb
weniger Pikosekunden. Es werden neue Ergebnisse zum
Isomerisierungsmechanismus präsentiert, die wichtige
Hintergrundinformationen zum Verständnis der Moleküldynamik
liefern. Durch die Isomerisation ändert sich die Länge des
Azobenzols um fast den Faktor zwei, wodurch in den
Azobenzol-Peptiden konformationelle Umorganisationen ausgelöst
werden. Bereits früher durchgeführte Messungen an DMSO-löslichen
Azobenzol-Peptiden zeigten, dass kinetische Prozesse, die mit
Zeitkonstanten von ~10ps und ~100ps ablaufen, der Bewegung des
Peptid-Teils zugeordnet werden können. Die hier präsentierten
Ergebnisse an Azobenzol-Peptiden, die in Wasser löslich sind
zeigen, dass Prozesse auf Zeitskalen >5 ps in Wasser um den
Faktor 1.5-2 beschleunigt ablaufen. Man sieht in diesen
ultraschnellen Kinetiken echte Umorganisationen des
Peptid-Rückgrats, deren Geschwindigkeit durch die Viskositat des
Lösungsmittels bestimmt sind 2. Wie schnell ist die Kontaktbildung
in Peptiden? Fur ein Verständnis der Proteinfaltung ist wichtig zu
wissen, wie lange es dauert, bis zwei (räumlich entfernte)
Aminosäuren innerhalb eines Peptids einen Kontakt ausbilden. Zur
Bestimmung dieser Kontaktbildungsrate werden Experimente an
Xanthon-Peptiden präsentiert, die zwei Marker-Moleküle enthalten.
Messungen ergeben, dass der durch einen kurzen Lichtimpuls
angeregte Donor Xanthon innerhalb weniger Pikosekunden einen
langlebigen Triplett-Zustand besetzt. Weiterhin wird gezeigt, dass
bei direktem Kontakt zum Akzeptor Naphthalin ein Triplett-Triplett
Energietransfer innerhalb
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03.08.2004
1 Minute
In dieser Doktorarbeit studiere ich die Entstehung und Entwicklung
von Galaxien in Galaxienhaufen sowohl theoretisch als auch unter
Einbeziehung von Beobachtungsdaten. Diese Doktorarbeit gliedert
sich in zwei Teile: Einem theoretischen Teil schliesst sich eine
Datenanalyse an. Im ersten Kapitel beschreibe ich warum
Galaxienhaufen wichtig sind, erklaere die Motivation und
Zielsetzung der in dieser Arbeit verwendeten Analyse und erlaeutere
den dafuer noetigen theoretischen Hintergrund als auch den
Hintergrund fuer die Beobachtungen. Zuerst untersuche ich die
Vorhersagen des hierarchischen `Modells der kalten dunklen Materie'
fuer die beobachteten Eigenschaften der Population von Galaxien in
Galaxienhaufen und fuer ihre Entwicklung als Funktion der
kosmischen Rotverschiebung. Ich verwende eine grosse Anzahl von
hochaufgeloesten numerischen Simulationen von Galaxienhaufen
zusammen mit einer hochaufgeloesten Simulation einer `typischen'
Region des Universums. Die grosse Aufloesung der verwendeten
Simulationen ermoeglicht es mir, die Entwicklung der Zentren der
dunklen Materiehalos zu verfolgen, welche mit groesseren Strukturen
zusammenwachsen. Dies erlaubt eine eindeutige Identifizierung
leuchtender Galaxien in den Haufen und Substrukturen der dunklen
Materie. Diese Analyse ist Bestandteil des zweiten Kapitels. Um
eine enge Verbindung zwischen den theoretische Vorhersagen und den
Beobachtungen zu ziehen, entwickle ich ein semi-analytisches
Programm, welches selbstkonsistent die photometrische und chemische
Entwicklung der Galaxien in den Haufen, als auch die chemische
Geschichte des Gases innerhalb der Haufen und innerhalb der
Galaxien verfolgt. Dabei modelliere ich den Transport von Masse und
Metallen zwischen den Sternen, das kalte Gas in Galaxien, das
heisse Gas in dunklen Materiehalos, und das intergalaktische Gas
ausserhalb der virialisierten Halos. Ausserdem modelliere ich die
Effekte von Staub auf die emittierte Strahlung von Galaxien. Das
dritte Kapitel beschreibt das semi-analytische Modell im Detail und
zeigt einen Vergleich mit einer Anzahl von Beobachtungsergebnissen
fuer Galaxien aus nahen Haufen. Im folgenden verwende ich dieses
Modell, um die Anreicherung des intergalaktischen Mediums und des
Gases innerhalb der Galaxienhaufen mit den chemischen Elementen als
Funktion der Zeit zu studieren. Dabei untersuche ich, zu welchem
Zeitpunkt der Grossteil der Anreicherung stattfand und welche
Galaxien den groessten Beitrag lieferten. Im weiteren Verlauf
analysiere ich die beobachtbaren Merkmale verschiedener Modelle von
Rueckkopplungsmechanismen. Dabei zeige ich, dass die beobachtete
Abnahme des baryonischen Massenanteils von Galaxienhaufen zu
Gruppen nur in einem `extremen' Modell reproduziert werden kann, in
welchem das wiederausgestossene Material auf einer Zeitskala
wiederaufgenommen wird, die vergleichbar mit der Hubblezeit ist.
Die Resultate dieser Untersuchungen werden in Kapitel 4
praesentiert. Der zweite Teil meiner Doktorarbeit handelt von der
Interpretation von Daten des `ESO Distant Cluster Surveys'
(EDisCS). Dieses `ESO Large Program' hat das Ziel, die Entwicklung
der Galaxien in Galaxienhaufen ueber mehr als 50 Prozent der
kosmischen Zeit zu studieren. Es verbindet die photometrische und
spektroskopische Information einer grossen Auswahl von
Galaxienhaufen bei Rotverschiebungen um 0.5 und 0.8. Ich fuehre
eine detaillierte dynamische und strukturelle Analyse einer
Untermenge der EDisCS Galaxienhaufen durch, fuer welche
vollstaendige photometrische und spektroskopische Daten vorhanden
sind. Im besonderen entwickle ich eine Methode, um Substruktur zu
quantifizieren, welche der projizierten raeumlichen Verteilung als
auch der Geschwindigkeitsverteilung Rechnung traegt. Die Ergebnisse
werden dann detailiert mit Resultaten der numerischen Simulation
verglichen. Im Kapitel 5 diskutiere ich, wie die Erweiterung der
Methode auf den gesamten EDisCS Datensatz wichtige Einschraenkungen
auf die relative Bedeutung der verschiedenen physikalischen
Prozesse liefern wird, die Galaxienentwicklung in dichten
Umgebungen beeinflussen. Zum Schluss analysiere ich die
Farb-Helligkeits-Beziehung einer Untermenge der EDisCS
Galaxienhaufen bei grossen Rotverschiebungen. Dabei vergleiche ich
die erhaltenen Resultate der hochrotverschobenen Galaxienhaufen mit
denjenigen des nahen Coma Galaxienhaufens und zeige, dass die
hochrotverschobenen Galaxienhaufen ein Defizit an leuchtschwachen
Galaxien der roten Sequenz im Vergleich zu denjenigen bei kleiner
Rotverschiebung aufweisen. Dies deutet an, dass ein grosser
Bruchteil der leuchtschwachen passiven Galaxien in Galaxienhaufen
zum gegenwaertigen Zeitpunkt bei grossen Rotverschiebungen aktive
Sternentstehung aufgewiesen haben koennten. Diese Aussage stimmt
qualitativ mit den Vorhersagen des hierarchischen Modells ueberein.
Diese Analyse wird in Kapitel 6 praesentiert.
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Über diesen Podcast
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Auf iTunes U stellt die UB unter anderem eine Auswahl an
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bereit. (Dies ist der 1. von 5 Teilen der Sammlung 'Fakultät für
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