Podcaster
Episoden
11.11.2025
34 Minuten
Es gibt einige Leute, die dem offenen, unabhängigen Internet das
Totenglöcklein läuten: Medienwissenschaftler Martin Andree
bezeichnete das Web in seinem Buch «Big Tech muss weg!» 2023 als
riesigen Friedhof. Und dieser Tage geben Verlagsmanager die Parole
aus, zum Überleben müssten die Medien die Mechanismen von Google,
Meta und Tiktok kopieren und selbst zu «Silos» werden – also zu
grossen Plattformen, die das Publikum möglichst lange binden. Sind
das Panikmacher – oder steht es so schlimm? Wir versuchen, anhand
unserer eigenen bescheidenen Möglichkeiten einen Eindruck davon zu
bekommen, ob es den Tech-Konzernen tatsächlich gelungen ist, unsere
Aufmerksamkeit zu monopolisieren. Wir klären ab, ob die Gen Z mit
ihrer Tiktok-Hörigkeit alles noch viel schlimmer macht, wie manche
behaupten. Und wir diskutieren die Vorschläge Martin Andrees, wie
sich das Netz vielleicht doch noch retten lässt.
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04.11.2025
39 Minuten
Patch Tuesday mit den Neuigkeiten der letzten Zeit aus der
digitalen Welt. Und viel ist passiert: Apple fährt einen
Rekordgewinn ein und ist mit 4000 Milliarden Dollar doppelt so
wertvoll wie alle Schweizer Firmen zusammen. Die Cloud läuft nicht
so zuverlässig, wie sie sollte – weil viele Unternehmen bei Azure
und AWS alle ihre wichtigen Daten lagern. Elon Musk lässt eine
seltsame, KI-generierte Zombie-Variante von Wikipedia auf die Welt
los. Und der Armeechef Thomas Süssli möchte nicht, dass seine
geheimen Strategiepläne auf Microsofts Servern gespeichert werden.
Und während erste Unternehmen Haushaltsroboter entwickeln, die –
derzeit noch für sehr viel Geld – universelle Haushaltsarbeiten
erledigen können sollen, ist Amazon dabei, einen Grossteil der
Arbeiten mittels Maschinen zu erledigen. Das könnte auf mittlere
Frist über eine halbe Million Arbeitsplätze kosten.
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28.10.2025
1 Minute
Wohin wird uns die KI noch bringen? In den letzten Monaten sind
Apps wie Sora 2 oder Veo 3 von Google erschienen, welche jetzt auch
Sprache in die Videos integrieren. KI ist ein mächtiges Tool, aber
setzen wir dieses auch richtig ein oder werden wir durch die
Nutzung immer dümmer? Wir versuchen einen philosophischen Ansatz …
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21.10.2025
36 Minuten
Spotify bringt regelmässig neue Funktionen. Im Frühling wurde das
Angebot an Hörbüchern ausgebaut. Ausserdem lässt sich Musik nun
endlich in verlustfrei komprimierter Form wiedergeben – eine
Möglichkeit, die viele sehnlichst erwartet und die die meisten
anderen Streaminganbieter auch längst im Angebot haben. Und zwar
ohne dass es dafür ein teureres Pro-Abo braucht, wie im Vorfeld
spekuliert worden war. Alles im Butter, also? Nein. Denn bei vielen
überwiegt der Unmut über den bekanntesten Streaminganbieter. Die
Liste der Kritikpunkte ist lang: • Erst im September setzte er eine
allgemeine Preiserhöhung durch. • Er tut nichts gegen die Flut an
KI-Titeln, mit denen die richtigen Künstlerinnen und Künstler ihre
Einnahmen teilen müssen. • Er manipuliert den Algorithmus für die
automatischen Empfehlungen, um Musikschaffende zu bevorzugen, die
im Gegenzug auf einen Teil ihrer Tantiemen verzichten. • Daniel Eck
investiert in eine deutsche Rüstungsfirma und provozierte damit
einen Boykott durch Indiebands. • Und als ob das nicht genügend
Kritikpunkte wären, zeigt eine Studie, dass wegen des Streamings
die Musik immer gleichförmiger wird und so produziert ist, dass die
Hörerinnen und Hörer bloss keinen Impuls entwickeln, den
«Skip»-Knopf zu betätigen. Wir lesen den Schweden die Leviten und
diskutieren darüber, was nun zu tun ist. Wechseln zu Apple Music
oder Deezer? Oder ist die eigene Plattensammlung wieder angesagt?
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14.10.2025
35 Minuten
Hat Digichris seine Liebe für Würgeschlangen entdeckt? Nein, als er
neulich fand, wir müssten dringend über Python sprechen, meinte er
nicht das Tier, sondern die Programmiersprache – deren Name
übrigens nicht direkt aufs Reptil, sondern auf die Komikertruppe um
John Cleese, Terry Gilliam und Eric Idle zurückgeht. Also sprechen
wir über Python: Das ist jene Programmiersprache, die sich
besonders für Einsteigerinnen und Einsteiger eignet. Sie ist leicht
lesbar, pflegeleicht, vielseitig und kommt heute oft zum Zug – ganz
anders die Sprachen Basic und Pascal, die Matthias damals lernte.
Wir werfen auch einen Seitenblick auf die anderen heute angesagten
Sprachen wie Javascript und C#, schnöden ein bisschen über PHP und
fragen uns, was es wohl mit «Brainfuck» auf sich hat. Nebst den
Sprachen selbst kommen wir um einen bemerkenswerten Aspekt nicht
herum: Vor zehn Jahren unternahmen die Tech-Konzerne eine
Bildungsinitiative. Mit Plattformen wie «The Hour of Code» wollten
sie das Programmieren auf breiter Basis fördern und in den
Lehrplänen verankern. Nicht nur Bill Gates und Mark Zuckerberg
setzten sich für dieses Ziel ein, sondern auch der damalige
US-Präsident Barack Obama. Heute mehren sich die Anzeichen, dass
dieses Unterfangen damals nicht so uneigennützig war, wie es den
Anschein hatte: Die Konzerne wollten sicherstellen, dass ihnen
genügend qualifiziertes Personal zur Verfügung steht. Doch die
Jobs, die damals versprochen wurden, blieben sie zu einem
beträchtlichen Teil schuldig. Heute bekommen in den USA oft nur
Absolventen von Top-Unis eine Stelle als Softwareentwickler – oder
günstigere Einwanderer. Das Problem verschärft sich obendrein, weil
die KI Programmcode günstiger und schneller schreibt als Menschen.
Das Stichwort dazu ist Vibe Coding: Code, der zum grossen Teil von
ChatGPT und Konsorten stammt. Er gibt einen riesigen
Rationalisierungsanreiz – und eröffnet gleichzeitig riesige
Sicherheitsprobleme. Steuern wir auf ein Schlamassel zu? Erste
Anzeichen dafür gibt es.
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