Mamawahrheiten fragt nach... Der große Karrieretalk für berufstätige Mütter
Der Karrieretalk
Podcaster
Episoden
20.11.2021
33 Minuten
Heute ist Fritz Faukal bei mir zu Gast. Er ist
Teilzeitpapa und kümmert sich ab der Mittagszeit um seine
beiden kleinen Söhne, während seine Frau das
Bau-Unternehmen ihrer Familie führt.
Er selbst ist Projektleiter im Bereich
Automotive bei einem großen Aluminiumwerk in St. Pölten,
in Niederösterreich.
Fritz erzählt mir, wie sein doch sehr erfolgreicher
Berufsweg bis zur Ankunft seiner Kinder war und wie sich
die Situation verändert hat, als seine Frau die Firma
ihrer Eltern übernehmen sollte.
Wir sprechen über die Ausverhandlung der Kinderbetreuung
zwischen "Demokratie und Pragmatismus".
Und darüber, dass es Branchen gibt, in denen
Teilzeitarbeit (vor allem für Männer) schlichtweg unmöglich
scheint.
Fritz erzählt uns außerdem wie er das scheinbar Unmögliche in
seiner Firma möglich gemacht und seine Teilzeitvereinbarung
durchgesetzt hat.
Es war eine sehr spannende Diskussion über Möglichkeiten
der Teilzeitarbeit für Männer im ländlichen Bereich,
über die Akzeptanz in Unternehmen und der Gesellschaft und über
Branchenunterschiede, wie man mit diesem Thema umgeht.
Fazit: Väter in Teilzeit sind nach wie vor eine
Rarität. Männer sind gegenüber Männern in diesem
Zusammenhang nämlich genauso ungnädig, wie Frauen und Mütter
einander gegenüber oftmals eher verurteilend als unterstützend
begegnen.
Wir können alle noch etwas über Akzeptanz und
Flexibilität lernen, das ist klar!
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20.11.2021
35 Minuten
Heute darf ich Euch wieder eine spannende Frau, Mutter
von zwei Kindern, und CEO und Co-Founderin der Innovation
Company „Black Swan Magic“ vorstellen.
Wir diskutieren über flexible Kinderbetreuung,
Spontanität und die Start Up Szene in Österreich.
Lucia Vilsecker war in ihrer Jugend intensiv im
Vereinssport tätig, hat mehrere abgeschlossene Studien bzw.
Kreativausbildungen, und ist seit Beginn ihrer beruflichen
Karriere stark mit der Start Up Szene verbunden.
Sie erzählt uns von ihren sehr flexiblen Jobs, in denen sie die
Kinderbetreuung immer mit eingebunden hat und es tatsächlich
geschafft hat, verantwortungsvolle Jobs sowie auch
Führungspositionen in Teilzeit zu übernehmen.
Besonders spannend fand ich ihren Ansatz zu überlegen, ob
Teilzeitmütter für junge Start Ups nicht die
perfekte Ergänzung wären, da sie bereits viel Erfahrung
in bestimmten Bereichen mitbringen, aber in
jungen Firmen oft noch keine Vollzeitjobs
angeboten werden können. Food for thought...
Und was Lucia, die mittlerweile noch eine zweite Firma,
nämlich ein FemTech Start Up im Bereich Stealth Mode mitgegründet
hat, noch alles über ihr aufregendes Leben mit Job und
Kindern zu berichten hat, hört Ihr in dieser Folge des großen
Teilzeitkarrieretalks.
Lucias Unternehmungen:
https://blackswan-magic.com/
https://www.bodyliteracy.co/
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31.10.2021
42 Minuten
In dieser Folge diskutieren wir darüber, dass
Corona bedingt und aufgrund der "automatischen"
Verpflichtung zur Kinderbetreuung die Frauen seit Beginn der
Krise deutlich mehr zurückstecken mussten als die
Männer.
Was wir in Österreich brauchen, ist mehr
Gleichgewicht! Gleichberechtigung muss im Kopf
stattfinden, wir müssen es leben und auch den nächsten
Generationen vorleben.
Natürlich besprechen wir auch das Angebot der
Kinderbetreuungseinrichtungen.
Dazu existiert sogar auch ein
Sozialpartnerpapier:
ÖGB, AK, Bäuerinnen und IV haben sich zusammengesetzt und
diskutiert, wie Kinderbetreuung aussehen müsste, um Vereinbarkeit
zwischen Beruf und Familie zu schaffen.
Die Stakeholder haben sich schon was überlegt, aber nun
lässt die politische Umsetzung auf sich warten!
Wir sind beide davon überzeugt, dass die Wirtschaft auch
Interesse daran haben muss, dass die Frauen als Arbeitskräfte zur
Verfügung stehen.
Leider kämpfen wir in Österreich immer noch gegen alte
Rollenbilder, alte Denkstrukturen.
Man muss sich fragen, ist Kinderhaben überhaupt noch
attraktiv (vor allem für Frauen, die beruflich etwas
weiterbringen und Karriere machen wollen)?
Und die Antwort ist, dass Teilzeit nicht mehr nur
Frauensache sein kann. Kinder sollen nicht die
"Karriereverhinderer" der Frauen sein. Und außerdem,
solange Frauen so viel weniger verdienen als Männer, wird die
Entscheidung, wer die hauptsächliche Care- und
Hausarbeit übernimmt, auf Basis des
Geldes leicht getroffen.
Eine Idee mehr Männer in die Kinderbetreuung
einzubinden ist, dass beide Eltern 30 Stunden zu
jeweils 80% arbeiten und so gemeinsam mehr
Betreuungszeit haben, und die Frauen mehr arbeiten und verdienen
könnten.
Leider scheint es derzeit immer noch so zu sein, dass
Männer das Thema Teilzeit in ihren Firmen gar nicht
ansprechen, denn es ist nach wie vor ein Kampf.
Außerdem kennt sich niemand mit dem Kindergeld
aus, das gehört dringend reformiert, meint die
Nationalratsabgeordnete. Es muss besser verständlich
gemacht werden. Auch hier braucht es mehr
Bewusstseinsbildung und Kampagnen.
Gleichberechtigung in der neuen Generation wird schon
VOLL gelebt und selbstverständlich gesehen - bis
Kinder kommen. Auf einmal kommen die alten Modelle
zum Vorschein. Und auch die Jungen gehen dann den
„einfacheren Weg“ und leben weiter nach den alten
Rollenbildern.
Man könnte mit neuen Modellen, wie zB Jobsharing
den Familien und vor allem Teilzeitarbeitenden viel mehr
Flexibilität bieten und deutlich mehr Möglichkeiten im
Arbeitsbereich anbieten.
Auch eine 4 Tage Woche resultiert meistens in
deutlich motivierteren und effizienteren MitarbeiterInnen.
Wir sind uns einig.
Wir müssen in Österreich
die Frauen mehr in die Arbeit holen,
Kinderkriegen attraktiver machen, und
Väter aufrufen mehr Zeit mit Kindern zu
verbringen
Wir wissen alle, es gibt noch viel zu tun!
Viel Vergnügen beim Reinhören!
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31.10.2021
45 Minuten
Die vielbesungene und ständig diskutierte Vereinbarkeit
ist eine große Herausforderung, die mehr schlecht als recht
gelungen ist. Das diskutiere ich gleich zu Anfang des
Gesprächs mit Nationalratsabgeordneten Markus Koza von den
Grünen.
Im städtischen Bereich ist die
Kinderbetreuungsdichte ok. Hier ist es sogar oft
ok einer Arbeit mit erhöhter Teilzeit oder sogar Vollzeit
nachzugehen. Am Land ist es aber definitiv ein
Problem.
Laut Hr. Koza ist es das gesellschaftspolitische Ziel,
dass grundsätzlich die Erwerbsquote von Frauen und Männern
angehoben wird. Eigenständigkeit muss gefördert werden.
Aber wir sind in Österreich nun mal ein konservatives
Land. Und so konservativ ist oftmals auch immer noch die
Frauenrolle in unseren Köpfen. Das
bedeutet: Kinderbetreuung ist Frauensache.
Leider gibt es auch kaum bis keine Männer in den
Kindergärten. Unsere Kinder werden immer noch von
der "Kindergartentante" begleitet. Männer sucht man hier
vergebens.
Dabei sind gerade Kindergarten und Volksschule die
primären Bildungsstätten unserer Kinder.
Außerdem diskutieren wir eine allgemeine Arbeitszeitverkürzung in
Österreich.
Laut Hr. Koza ist Arbeitszeitverkürzung keine „neue“
Idee, schließlich hat sich Arbeit immer verändert.
Natürlich muss die Verkürzung mit einer allgemeinen
Produktivitätssteigerung einhergehen. Zum Beispiel
kommen hier Automatisierung und andere
Produktionswege zum Zug.
Es gibt heute einfach neue Bedürfnislagen. Jeder
sucht nach einer gewissen Work-Life
Balance. Und vor allen Dingen heißt Anwesenheit
nicht effizientes Arbeiten.
Hr. Koza erwähnt dazu den Bedarf an flexiblen Lösungen,
Anpassungen in den Kollektivverträgen wie auch Änderungen in
Betriebsvereinbarungen.
Es gibt zur (Teilzeit)Arbeit im Allgemeinen einige Ideen, die die
Grünen mit der ÖVP verhandelt. Dazu zählt zum Beispiel ein
Arbeitszeitkorridor, der über einen Bonus gefördert
werden kann. Oder auch sonstige partnerschaftliche
Elternzeitmodelle. Wichtig ist zu verhindern, dass Frauen
zu lange von der Arbeit weg sind.
Der Wiedereinstieg ist für viele Frauen sehr
schwierig. Mit beiden Eltern in Teilzeiten bzw. in der
Kinderbetreuung, dafür aber für weniger lange Zeit kann man
Frauen besser in der Arbeit halten - was wichtig ist für später.
Allerdings geht auch aus der Studie des Katholischen
Familienverbands hervor, dass der Großteil der Eltern in
Teilzeit arbeiten will, weil sie mehr Zeit mit den
Kindern verbringen wollen. Es wird selten diskutiert,
dass die Frauen bzw. Eltern weniger arbeiten WOLLEN.
Dazu meint Hr Koza, dass es normal ist, dass der "Wunsch
nach einer Arbeitszeit besteht, die ein Leben neben der Arbeit
zulässt."
Aber natürlich muss man sich auch der Risiken bzgl. der
Teilzeitarbeit bewusst sein!
Wie immer geht eben alles gut, solange das
Familieneinkommen passt – und die Familie besteht.
Trennungen und Jobverlust bewirken immer ein ökonomisches
Problem.
Und dazu stellt sich dir Frage: Wie cool ist Karenz für
Männer wirklich?
Es stimmt, dass momentan ein bisschen Bewegung
in das Thema kommt. Immer mehr Männer interessieren sich dafür in
Karenz oder auch in Teilzeit zu gehen.
Grundsätzlich wird das Elternzeitmodell gerade stark
diskutiert. Beide Elternteile müssen die Arbeitszeit neu
gestalten. Und beide sollten möglichst rasch in die
Arbeitswelt zurück – möglichst solidarisch. Das kann Karenzzeiten
in Summe reduzieren.
Wir sind uns aber auch einig, dass der Papamonat in
Österreich nicht attraktiv gestaltet ist. Es gibt
wenig Geld, und dann muss man es noch zurückzahlen, wenn man in
Karenz geht.
Zum Schluss sprechen wir über ein äußerst umstrittenes
Thema. Das Pensionssplitting soll eine
Umverteilung von Männern in Richtung Frauen
bringen.
Der Sprecher für Arbeit und Soziales bei den Grünen erklärt die
Position der Partei so: Was derzeit verhandelt ist, ist
EIN Schritt dorthin, aber es braucht auch andere
Schritte.
Erstens braucht es mehr Einkommenstransparenz von Männern und
Frauen - auch in den Betrieben. Und man muss
das Elternteilzeitmodell mit dem Splitting Thema
mitverhandeln. Das kann nicht losgelöst passieren.
Viel Vergnügen beim Reinhören!
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31.10.2021
38 Minuten
Das Eingangsthema unseres Gespräches ist - wie sollte es anders
sein - natürlich wieder die Pandemie und welchen Impact
die aktuelle Kinderbetreuungssituation für Frauen hat.
Während der letzten Monate, mittlerweile schon fast zwei Jahre,
ist fast die gesamte Care-und Hausarbeit wieder an den
Frauen hängengeblieben.
Grundsätzlich sollen in den Familien beide Partner
gleichberechtigt und gleich zuständig sein.
Kinderkriegen ist laut Fr. Brandstötter nicht die Sache der
Frauen, also quasi eine "Risikosache" für
Frauen.
Immerhin tobt derzeit in fast allen Wirtschafts- und
Unternehmensbereichen der Kampf um die besten
Köpfe. Und dafür müsste man neue
Arbeitsmodelle erarbeiten.
Wir sprechen über das Beispiel der skandinavischen Länder, das
uns als Vorbild dienen sollte. Der Vorschlag ist ein
individueller Karenzanspruch von insgesamt max 18
Monate bis zur Vollendung des 3. Lebensjahres des
Kindes, inkl. Bestandsschutz der Arbeit . So hätte man
durchaus mehr Zeit mit den Kindern, aber beide Eltern sollten in
Karenz sein. Jeweils sollte es hier eine Minimalzeit geben, in
der jeweils ein Elternteil in Karenz sein muss.
Fr. Brandstötter wünscht sich mehr Flexibilität fürs
Kinderbetreuungsgeld. Es sollte mehr
Varianten geben und so mehr Wahlfreiheit für die
Eltern bieten - wie auch die Wahlmöglichkeit, diverse
Kombinationen aus den vorhandenen Modellen zu wählen.
Die Nationalratsabgeordnete der NEOS meint auch, dass die Politik
nicht vorschreiben soll, dass 30 Stunden auf einmal die neue
Vollzeit sind. Und das mit vollem Lohnausgleich, das kann
auch keine Lösung sein.
Grundsätzlich bringen lange Karenzzeiten und lange
Teilzeitarbeitszeiten für die Frauen eine unmittelbare
Abhängigkeit vom Partner und vom Staat.
Daher können flexiblere Arbeitszeitmodelle und ein Ausbau
der Kinderbetreuung (hier vor allem der Öffnungszeiten)
Fortschritte bringen, mehr Frauen zurück in mehr Arbeit zu
bringen.
Natürlich gibt es in Teilzeit auch zu wenige Möglichkeiten
Karriere zu machen, aber wir brauchen auch die
Steuern. Vollzeit muss nach Aussage von Fr. Brandstötter
das Modell "on the long run" sein.
Wie ändern wir nun also unsere alten
Rollenbilder? Wie bekommen wir die Frauen und Mädchen
aus den alten Rollen heraus und kommen in ein "neues
Modern"?
Fr. Brandstötter ist überzeugt, Angebot schafft
Nachfrage! Gerade im ländlichen Raum müssen wir
tradierte Rollenbilder aufbrechen und Männern den Vorteil
der geteilten Kinderbetreuung und Mehrarbeit der Frauen
darlegen. Für Männer liegt immerhin auch die Last des
Geld Verdienens auf den Schultern. Es ist doch deutlich besser
sich das Risiko aufzuteilen.
Die NEOS möchten weiters "financial literacy" in
die Schule bringen, also eine Grundausbildung für Finanzthemen.
Je bessere Financial Skills vor allem die Frauen
haben, desto bessere Voraussetzungen haben sie für ihre
berufliche und private Zukunft. Auch Arbeitgeber sollten hier
bessere Aus-und Fortbildungsmöglichkeiten
anbieten. So können sie sich auch als guter Arbeitgeber für junge
Frauen positionieren.
Die Entwicklungen gehen langsam vor sich, aber sie werden
kommen. Die Jungen lassen sich nicht mehr alles
gefallen. Davon ist sie überzeugt.
Schlussendlich ist Aufklärung das Wichtigste.
Wenn ich mich für etwas entscheide, muss ich einfach wissen,
welche Konsequenzen auf mich zukommen.
Viel Vergnügen beim Zuhören!
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Über diesen Podcast
Es gibt so viele spannende und interessante Frauen da draußen.
Sie sind Unternehmerinnen, Mütter, Teilzeitarbeitende,
Alleinerziehende, Pioniere und tolle Role Models. Sie zeigen, wie
die Zukunft aussehen kann.
Sie erzählen von ihren Gründungen, was sie antreibt und
motiviert. Wir sprechen darüber, wofür man sich einsetzen kann
und soll - und wie sie das tun.
Sie sprechen über Business, übers Mutter-und Elternsein, über die
Umstände des Arbeitens und ihre Karrieren.
Aber alle haben eines gemeinsam, den Willen, Dinge voranzutreiben
und zu verändern.
Dazu gesellen sich die Männer, die die Frauen in ihren Plänen
unterstützen, die immer mehr und mehr Kinderbetreuung übernehmen,
und auch flexible Arbeitsmodelle in Anspruch nehmen. Die
insgesamt fortschrittlicher werden und Gleichberechtigung als
Selbstverständlichkeit leben.
Und natürlich die Unternehmen nicht zu vergessen, die mit "new
work" Ansätzen, mit Flexibilität und Modellen wie "Jobsharing"
neue Wege gehen.
In diesen spannenden Gesprächen präsentiere ich eine Vielzahl an
Menschen, die Dinge bewegen und Vorbilder für die nachkommenden
Generationen sind.
Viel Vergnügen beim Zuhören!
Eure Sigrid Uray
Intro/Outro-Musik:
https://www.musicfox.com/info/kostenlose-gemafreie-musik.php
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