Podcaster
Episoden
17.06.2025
1 Stunde 7 Minuten
In der mittlerweile 50. Folge von Grundsatz spricht Moderator
Gerhard Jelinek mit dem ehemaligen Bundeskanzler Wolfgang
Schüssel über dessen neues Buch „Zuversicht“. Im Zentrum steht
die Frage, wie man angesichts von Klimakrise, geopolitischen
Spannungen und wirtschaftlicher Unsicherheit Hoffnung bewahren
und zugleich verantwortungsvoll handeln kann. Schüssel, selbst
geprägt von seiner Kindheit in der Nachkriegszeit, sieht die
positive Entwicklung Österreichs als Beleg dafür, dass
Fortschritt möglich ist – durch Innovation, Zusammenarbeit und
Mut.
Besonderen Fokus legt Schüssel auf Forschung, Technologie und
eine handlungsfähige europäische Gemeinschaft. Fortschritt dürfe
nicht durch Angst oder Verbote blockiert, sondern müsse aktiv
gestaltet werden. Gerade in Sicherheits- und Verteidigungsfragen
brauche es mehr europäische Kooperation. Ebenso fordert er eine
politische Kultur, die weniger polarisiert und stärker auf
sachliche, inhaltliche Debatten setzt. Rückblickend spricht er
offen über Entscheidungen seiner Amtszeit – von der Koalition mit
der FPÖ bis zur Eurofighter-Debatte – und appelliert, politische
Verantwortung mit Weitblick zu übernehmen.
Zum Abschluss wird das Grundsatz-Gespräch persönlich. Schüssel
spricht über Werte wie Hoffnung, Liebe und Verantwortung – sowohl
im privaten als auch im politischen Leben. Politik müsse Menschen
ermutigen, statt sie zu entmutigen. Seine zentrale Botschaft: In
Krisenzeiten braucht es Führungspersönlichkeiten und
Institutionen, die Orientierung geben – mit Klarheit, Zuversicht
und Haltung.
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20.05.2025
41 Minuten
In der 49. Folge von Grundsatz spricht Gerhard Jelinek mit
Alexander Vesely-Frankl, dem Enkel von Viktor Frankl, und der
Nationalratsabgeordneten Gudrun Kugler über die Frage, was
Freiheit heute bedeutet – besonders in einer Zeit, in der viele
Menschen nach Orientierung suchen und unter psychischem Druck
stehen. Dabei geht es vor allem um die Lehren der Logotherapie.
Vesely erklärt, dass wir zwar nicht alle Umstände unseres Lebens
beeinflussen können, aber immer die Freiheit haben, wie wir damit
umgehen.
Im Gespräch wird deutlich, dass Freiheit nicht bloß
Unabhängigkeit bedeutet, sondern mit Verantwortung einhergeht. Im
Gespräch erinnert Gudrun Kugler an eine Rede von Viktor Frankl
aus dem Jahr 1988, in der er davor warnte, dass nicht jedes
Mittel durch ein gutes Ziel gerechtfertigt werden darf. Sie
betont, dass Politik nicht nur Ziele verfolgen, sondern auch
darauf achten müsse, wie diese erreicht werden. Wichtig sei
außerdem, dass die Politik Rahmenbedingungen schafft, die
Menschen dazu ermutigen, selbst Verantwortung zu übernehmen – zum
Beispiel durch Zugang zu Bildung, Sicherheit oder einer guten
digitalen Infrastruktur. Statt Menschen abhängig zu machen, solle
Politik ihnen helfen, eigenständig zu leben.
Beide Gäste sehen den starken Anstieg psychischer Erkrankungen
als Hinweis darauf, dass vielen Menschen ein tieferer Lebenssinn
fehlt. Politik könne diesen Sinn nicht vorgeben, aber sie kann
Möglichkeiten schaffen, in denen Menschen ihren eigenen Weg
finden. Freiheit brauche nicht nur Raum, sondern auch Haltung –
und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen – für sich
selbst und für andere.
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17.04.2025
55 Minuten
Anlässlich des 80-jährigen Bestehens der Österreichischen
Volkspartei widmet sich die 48. Folge des
Podcasts Grundsatz einer besonderen Rückschau
und zugleich einem Blick in die Zukunft. Moderator Gerhard
Jelinek spricht mit vier ehemaligen Parteiobmännern
– Michael Spindelegger, Josef Pröll, Wilhelm
Molterer und Sebastian Kurz – über die Gründung
der ÖVP im April 1945 und die nachhaltige Bedeutung ihrer 15
Gründungsgrundsätze. Die Gespräche kreisen um zentrale Werte wie
Freiheit, Leistung, Solidarität und Demokratie, die bereits vor
der Wiedererrichtung der Republik formuliert wurden und bis heute
den Markenkern der Partei prägen.
Im Zentrum dieser Episode steht die Frage, wie tragfähig die
ursprünglichen Prinzipien der ÖVP im politischen Alltag von heute
noch sind. Michael Spindelegger sieht die
Wiederherstellung einer fairen Balance zwischen individueller
Freiheit und gesellschaftlicher Verantwortung als entscheidend an
– besonders in Zeiten zunehmender Regulierung und sozialen
Drucks. Josef Pröll verweist auf den soliden
marktwirtschaftlichen Grundsatz und dass es von Anfang an die
Absicht der Volkspartei war, das Land nachhaltig zu
entwickeln. Zudem unterstreicht Wilhelm Molterer die
Relevanz von Grundwerten wie Leistung und Solidarität, die eine
Gesellschaft nur dann tragen können, wenn Rechte und Pflichten in
einem gerechten Verhältnis stehen. Sebastian Kurz hebt
schließlich hervor, dass Eigenverantwortung und ein starker
Wirtschaftsstandort nicht nur ideologische Leitlinien, sondern
zentrale Pfeiler für zukunftsgerichtete Politik seien. Alle vier
ehemaligen Parteiobmänner betonen, dass Prinzipientreue und
Veränderungsbereitschaft keine Widersprüche sein dürfen – sondern
gemeinsam die Stärke einer modernen Volkspartei ausmachen.
Aus den Gesprächen geht hervor, dass die Grundsätze der ÖVP nicht
als starre Tradition, sondern als Kompass verstanden werden
müssen, der gerade in einer Zeit gesellschaftlicher
Verunsicherung, digitaler Umbrüche und internationaler Krisen
Orientierung bieten kann. Stabilität und Verlässlichkeit müssten
inhaltlich verankert bleiben, um glaubwürdige Politik zu
ermöglichen. Insbesondere die Balance zwischen individueller
Freiheit und dem Gemeinwohl wird dabei von den ehemaligen
Parteiobmännern als zentrale Herausforderung der Gegenwart
gesehen.
Trotz unterschiedlicher politischer Epochen und Koalitionen eint
die vier Gesprächspartner die Überzeugung, dass die ÖVP über
Jahrzehnte hinweg ein wesentlicher Stabilitätsanker in Österreich
war. Der Anspruch, Volkspartei zu sein, verpflichtet heute mehr
denn je zu inhaltlicher Klarheit, Prinzipientreue und
struktureller Erneuerung – damit die Partei auch in Zukunft
Orientierung für Wählerinnen und Wähler geben kann.
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08.04.2025
44 Minuten
In dieser Episode von Grundsatz dreht sich das
Gespräch um Migration, Integration und gesellschaftlichen
Zusammenhalt. Moderator Gerhard Jelinek diskutiert mit
dem Landesparteiobmann der Wiener Volkspartei Karl
Mahrer und dem Journalisten und Autor Hasnain
Kazim über die Herausforderungen von Zuwanderung und
Integration in Österreich und Europa.
Ein zentrales Thema dieser Folge ist die Frage, wie Integration
erfolgreich gestaltet werden kann. Während Hasnain
Kazim betont, dass Integration eine bewusste politische
Steuerung erfordere, hebt Karl Mahrer hervor, dass
Integration nicht nur gefordert, sondern auch gefördert werden
müsse. Dabei wird die Rolle von Sprache, Bildung und
gesellschaftlicher Teilhabe als wesentliche Faktoren für eine
gelungene Integration hervorgehoben.
Ein weiterer Schwerpunkt der Diskussion liegt auf der
öffentlichen Wahrnehmung von Migration und den dominierenden
Narrativen in Politik und Medien. Dabei wird auch diskutiert,
welchen Einfluss populistische Strömungen auf den
Migrationsdiskurs haben und ob eine sachliche Debatte in der
aktuellen politischen Landschaft noch möglich ist. Während Kazim
für einen offeneren Diskurs plädiert, fordert Mahrer eine klare
politische Linie, um konstruktive Lösungen anzubieten.
Schließlich thematisieren die Gesprächspartner die
gesellschaftlichen Spannungen, die durch Migration entstehen
können, und beleuchten die Interaktion verschiedener Communities
in Wien. Sie diskutieren, welche politischen Maßnahmen notwendig
sind, um Konflikte zu vermeiden und ein friedliches Zusammenleben
zu fördern. Dabei werden sowohl die Herausforderungen der
vergangenen Jahre als auch Lösungsansätze für die Zukunft
besprochen.
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28.02.2025
35 Minuten
In der 46. Episode von „Grundsatz“ spricht Moderator Gerhard
Jelinek mit Sebastian Enskat, dem Leiter des Wiener Büros der
Konrad-Adenauer-Stiftung, über die Ergebnisse der deutschen
Bundestagswahl und deren weitreichende Folgen für Deutschland und
Europa. Die Diskussion dreht sich um das Ende der
Ampel-Koalition, den Wahlerfolg der CDU/CSU und die
Herausforderungen, vor denen Friedrich Merz als möglicher
zukünftiger Bundeskanzler steht. Dabei werden insbesondere die
strukturellen Veränderungen in der Parteienlandschaft sowie die
politische und gesellschaftliche Dynamik, die zum Wahlausgang
geführt haben, analysiert.
Ein zentrales Thema der Folge ist der schwindende Einfluss der
politischen Mitte in Europa und das Erstarken der politischen
Ränder. Enskat erläutert, dass populistische Parteien sowohl am
rechten als auch am linken Rand zunehmend an Bedeutung gewinnen
und damit die traditionelle Mitte-Parteien unter Druck setzen.
Diese Entwicklung führe zu einer Fragmentierung des
Parteiensystems und mache die Regierungsbildung zunehmend
schwieriger.
Neben der innenpolitischen Analyse beleuchten die
Gesprächspartner auch die geopolitische Lage Europas. Die USA
unter Donald Trump, China und Russland setzen Europa zunehmend
unter Druck, während sich das politische Zentrum des Kontinents
geschwächt und führungslos präsentiere. Enskat betont, dass
Deutschland angesichts dieser Herausforderungen eine zentrale
Führungsrolle übernehmen müsse, insbesondere im Bereich der
Sicherheitspolitik und der europäischen Zusammenarbeit. Nur durch
eine stärkere strategische Positionierung könne Europa in einer
zunehmend unsicheren Welt bestehen.
Die Folge endet mit einem klaren Appell an die Parteien der
Mitte: Sie müssen selbstbewusster auftreten, klare Positionen
beziehen und populistischen Vereinfachungen entschieden
entgegentreten. Trotz der angespannten politischen Lage betont
Enskat, dass Optimismus und eine konstruktive Auseinandersetzung
mit den aktuellen Herausforderungen essenziell für die Zukunft
der Demokratie seien.
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Über diesen Podcast
Lasst uns über Werte reden. Dieses Ziel hat sich „Grundsatz“, der
Podcast des Campus Tivoli gesetzt. Das Team des Campus Tivoli will
Politik grundsätzlich und abseits des politischen Tagesgeschäfts
betrachten – und genau das will auch dieser Podcast regelmäßig tun:
Tiefgehende Gespräche mit Expertinnen und Experten führen, immer
von einem konkreten Anlass ausgehend. Und neue Einblicke für all
jene liefern, die sich für mehr als nur die Schlagzeile des Tages
interessieren.
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