Alles gesagt?
Wim Wenders blickt 7 Stunden lang auf sein Leben zurück
Zum 80. Geburtstag spricht Regielegende Wim Wenders in 'Alles gesagt?' über sein bewegtes Leben – von der Kindheit im Trümmerfeld bis zum gefeierten Filmemacher. Er erzählt von seiner unorthodoxen Arbeitsweise, seinen Schlachten mit Hollywood und warum er niemals für Netflix arbeiten würde.
Die mehr als siebenstündige Episode des Podcasts Alles gesagt? gewährt anlässlich des 80. Geburtstags von Wim Wenders faszinierende Einblicke in Leben und Karriere des Ausnahme-Regisseurs. Hörer erwartet ein umfassender Rückblick auf die Entstehung seiner einflussreichsten Werke, darunter Der Himmel über Berlin, Paris, Texas, Perfect Days und Buena Vista Social Club – aber auch ehrliche Anekdoten über seine größten Misserfolge.
Wenders, der ursprünglich Maler in Paris wollte, wurde eher zufällig zum Filmemacher und prägte das Kino seither mit seiner einzigartigen Handschrift. Er erinnert sich an seine Kindheit im Ruhrgebiet und seine Studienzeit an der neu gegründeten Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) in München, wo er zeitweise sogar in einer Wohngemeinschaft mit Fritz Teufel, einem Protagonisten der 68er-Studentenbewegung, lebte.
Kreativität jenseits des Drehbuchs: Ein Leben im Film
Wenders enthüllt seine präferierte Arbeitsweise: Filme entstehen bei ihm am liebsten ohne fertiges Drehbuch. Diese unkonventionelle Herangehensweise prägte Meisterwerke und führte zu legendären Zusammenarbeiten mit Hollywoodstars wie Dennis Hopper, Sam Shepard, Francis Ford Coppola und Peter Falk. Seine kompromisslose Ablehnung, für Netflix zu arbeiten, unterstreicht Wenders' Vision des Kinos als ein Gut, das sich selbst gehören sollte – eine Haltung, die er mit der Gründung seiner Wim Wenders Foundation auch in die Tat umsetzt.
Im Zeit-Podcast Alles gesagt? Er spricht über die revolutionäre Rolle der 3D-Technologie, die seine Vorstellungen vom Filmemachen veränderte und etwa den Dokumentarfilm Pina ermöglichte. Die Episode thematisiert zudem die Auswirkungen von Plattformen wie TikTok und Instagram auf die Filmbranche sowie die Verschiebung zwischen langsamer und schneller Schnittfolge.
Alles gesagt? Wim Wenders' Philosophie des Lebens
Wenders teilt außerdem seine tiefe Verbundenheit zu Japan, einem Land, das seine künstlerische und persönliche Entwicklung stark beeinflusst hat. Seine Kindheitserinnerungen an das Nachkriegsdeutschland sowie die Rolle von Orten in seinen Filmen, sind weitere zentrale Themen der Episode mit in diesem Podcast typischer Überlänge.
Die Episode bietet nicht nur eine umfassende Retrospektive auf Wenders' außergewöhnliches Werk, sondern auch eine intime Auseinandersetzung mit der Philosophie eines Mannes, der Zeit seines Lebens die Frage „Wie soll man leben?“ in seinen Filmen erforscht hat. Alles gesagt? lädt dazu ein, in das „unendliche“ Gespräch einzutauchen und die Welt durch die Augen eines der bedeutendsten deutschen Regisseure unserer Zeit neu zu entdecken.
- Podcast-Tipp
- Podcast-Empfehlung
- Wim Wenders
- Die Zeit
- Alles gesagt?
- Kino
- Film
- Regisseur
- Kunst
- Das Allerletzte Interview