Armin Nassehi, wie gelingt gesellschaftliche Transformation?
#digdeep - Neues aus der digitalen Welt
55 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Tag
In dieser Folge nehmen wir uns gemeinsam mit dem Soziologen Armin
Nassehi die vielleicht wichtigste Frage unserer Zeit vor: Warum
wissen wir so genau, was sich ändern muss – und scheitern dennoch
regelmäßig an der Umsetzung? Wir starten mit der Diagnose einer
kollektiven Transformationsmüdigkeit. Klimawandel, Digitalisierung,
geopolitische Verschiebungen – die Ziele sind formuliert, die
Probleme benannt, die Dringlichkeit unbestritten. Und doch passiert
gefühlt zu wenig. Armin zeigt, dass dieses Gefühl kein
individuelles Versagen ist, sondern tief in den Strukturen moderner
Gesellschaften verankert liegt. Dabei müssen wir klar zwischen
Organisationen und Gesellschaften unterscheiden. Unternehmen
funktionieren, weil sie die „Fiktion der Steuerbarkeit“
aufrechterhalten: klare Ziele, klare Verantwortlichkeiten,
definierte Erfolgsparameter. Gesellschaften hingegen sind keine
Firmen. Wer versucht, sie mit denselben Logiken zu führen, landet
bei überbordender Bürokratie, Kontrollillusionen oder – historisch
betrachtet – autoritären Tendenzen. Wir sprechen auch darüber,
warum die große politische Gesten zwar mobilisieren, aber selten
transformieren. Warum echte Veränderung nicht aus moralischen
Appellen entsteht, sondern aus mühsam ausgehandelten, kleinteiligen
Schritten – und weshalb Win-win-Konstellationen zwischen Politik,
Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen entscheidender sind als jede
Sonntagsrede. Zum Schluss wird es grundsätzlich: Wir ordnen KI und
Digitalisierung als Medienbruch ein, vergleichbar mit dem
Buchdruck. Daten werden zur eigentlichen Wirklichkeit, KI spiegelt
uns unser eigenes Denken als Muster-Rekombination – und stellt
damit unsere klassische Vorstellungen von Expertise in Frage. Der
neue Experte ist nicht mehr derjenige, der alles weiß, sondern
derjenige, der mit diesen Systemen kritisch und produktiv umgehen
kann. Armin Nassehis Blick hilft, Transformation nicht länger zu
romantisieren oder managen zu wollen, sondern sie als das zu
begreifen, was sie ist: ein komplexer, konfliktreicher, sozialer
Prozess, der uns alle betrifft – im Unternehmen, im Privaten und in
der Gesellschaft.
Nassehi die vielleicht wichtigste Frage unserer Zeit vor: Warum
wissen wir so genau, was sich ändern muss – und scheitern dennoch
regelmäßig an der Umsetzung? Wir starten mit der Diagnose einer
kollektiven Transformationsmüdigkeit. Klimawandel, Digitalisierung,
geopolitische Verschiebungen – die Ziele sind formuliert, die
Probleme benannt, die Dringlichkeit unbestritten. Und doch passiert
gefühlt zu wenig. Armin zeigt, dass dieses Gefühl kein
individuelles Versagen ist, sondern tief in den Strukturen moderner
Gesellschaften verankert liegt. Dabei müssen wir klar zwischen
Organisationen und Gesellschaften unterscheiden. Unternehmen
funktionieren, weil sie die „Fiktion der Steuerbarkeit“
aufrechterhalten: klare Ziele, klare Verantwortlichkeiten,
definierte Erfolgsparameter. Gesellschaften hingegen sind keine
Firmen. Wer versucht, sie mit denselben Logiken zu führen, landet
bei überbordender Bürokratie, Kontrollillusionen oder – historisch
betrachtet – autoritären Tendenzen. Wir sprechen auch darüber,
warum die große politische Gesten zwar mobilisieren, aber selten
transformieren. Warum echte Veränderung nicht aus moralischen
Appellen entsteht, sondern aus mühsam ausgehandelten, kleinteiligen
Schritten – und weshalb Win-win-Konstellationen zwischen Politik,
Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen entscheidender sind als jede
Sonntagsrede. Zum Schluss wird es grundsätzlich: Wir ordnen KI und
Digitalisierung als Medienbruch ein, vergleichbar mit dem
Buchdruck. Daten werden zur eigentlichen Wirklichkeit, KI spiegelt
uns unser eigenes Denken als Muster-Rekombination – und stellt
damit unsere klassische Vorstellungen von Expertise in Frage. Der
neue Experte ist nicht mehr derjenige, der alles weiß, sondern
derjenige, der mit diesen Systemen kritisch und produktiv umgehen
kann. Armin Nassehis Blick hilft, Transformation nicht länger zu
romantisieren oder managen zu wollen, sondern sie als das zu
begreifen, was sie ist: ein komplexer, konfliktreicher, sozialer
Prozess, der uns alle betrifft – im Unternehmen, im Privaten und in
der Gesellschaft.
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