Kanzlerdiktatur oder doch Austrofaschismus?
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vor 23 Stunden
Nach 1945 läuft die Aufarbeitung der vergangenen Jahre
schleppend, und die Gräuel des Zweiten Weltkriegs und des
NS-Terrors verstellen lange den Blick auf die Jahre der
österreichischen Diktatur davor. Besonders die Frage, ob die
Diktatur, die Österreich von 1933 bis 1938 prägte, als
„faschistisch“ zu bezeichnen sei, löst in der Zweiten Republik
eine kontroverse Debatte unter Fachleuten aus. Zeithistorikerin
Lucile Dreidemy spricht sich im Gespräch mit Mariella Gittler für
die Bezeichnung „Austrofaschismus“ aus und nennt ihre Gründe.
Nach 1945 möchte man die Fehler der Ersten Republik nicht
wiederholen und kehrt diese Zeit weitgehend unter den Teppich –
noch bis zum Ende der 2000er-Jahre findet am Todestag Dollfußs
eine feierliche Zeremonie im Bundeskanzleramt statt.
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