Santa Trump politisiert sogar Weihnachten
«Merry Christmas» oder «Happy Holidays»? Weihnachten ist in den USA
nicht nur ein Familienfest und ein Geschäft, sondern immer mehr
auch ein Symbol im Kulturkampf. Das ist ganz im Sinne des
Präsidenten.
28 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Tag
Weihnachten hat in den USA einen hohen Stellenwert. Davon zeugt
allein schon die Tradition, dass die First Lady das Weisse Haus
nach ihrem Geschmack dekorieren lässt. 51 Weihnachtsbäume, 213
Meter Girlanden, 75 Kränze, 54 Kilogramm Lebkuchen, mehr als 2000
Lichterketten und 2800 – natürlich – goldene Sterne schmücken
gemäss Agenturen das Anwesen. Konkurrenz machte dem einzig Jill
Biden, die zuletzt mehr als 80 Bäume aufstellen liess. Thema des
diesjährigen Weihnachtsfestes sei «Zu Hause ist, wo das Herz
ist», teilte Melania Trump mit.
Am Herzen liegt Weihnachten auch Gatte Donald. Seinen Slogan
«Make America Great Again» hat er entsprechend angepasst. «Make
Christmas Great Again» ziert Weihnachtskarten mit dem
Präsidenten. Er habe «Weihnachten zurückgebracht», sagte Donald
Trump kürzlich bei einem Auftritt in Pennsylvania. «Die radikale
Linke wollte das Wort Weihnachten abschaffen.» Jetzt aber sage
wieder jeder «Frohe Weihnachten».
Auch Trump-Kritikerinnen und -Kritiker instrumentalisieren die
Geburt Jesu. So stellte eine katholische Kirche in der Nähe von
Boston, Massachusetts, eine Krippe mit Maria, Joseph und den
Hirten auf. Was fehlte, war das Jesuskind in der Krippe. Darüber
stand ein Schild mit der Aufschrift: «ICE was here.» Eine
Anspielung auf die Immigrationsbehörde «United States Immigration
and Customs Enforcement» (ICE), die Zehntausende illegale
Einwanderer verhaftete und ausschaffte.
Tina Kempin Reuter, Professorin in Birmingham, Alabama, steckt
mitten in den Weihnachtsvorbereitungen. Und sie verkauft sogar
selbst Christbäume. Können sich die Amerikanerinnen und
Amerikaner einen Christbaum leisten angesichts der gestiegenen
Preise? Wie erlebt sie den Kulturkampf um Weihnachten in Trumps
Amerika? Und sagt sie nun «Merry Christmas» oder «Happy Holiday»,
wenn sie frohe Weihnachten wünscht? Darüber unterhält sich
Christof Münger, Leiter des Ressorts International, mit Kempin
Reuter in einer neuen Folge des USA-Podcasts «Alles klar,
Amerika?». Produzent ist Noah Fend
Hier seht ihr noch Trumps Weihnachtskarte sowie die
Krippeninstallation ohne Jesuskind in Massachusetts:
Santa Trump politisiert sogar Weihnachten
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