Warum konnte die Physikerin Marietta Blau in Österreich nie Karriere machen? | Inside Science

Warum konnte die Physikerin Marietta Blau in Österreich nie Karriere machen? | Inside Science

Sie entwickelte eine bahnbrechende Methode der Teilchenphysik und machte Kernreaktionen sichtbar. In Österreich erhielt sie nicht einmal eine bezahlte Stelle
38 Minuten
Podcast
Podcaster
Der STANDARD-Podcast über die ungeklärten Fragen der Menschheit

Beschreibung

vor 1 Tag
Als 1937 von einem Hochgebirgsobservatorium nahe Innsbruck eine
Serie unscheinbarer Fotoplatten zur Auswertung gebracht wird, ahnt
noch niemand, dass damit ein neues Kapitel der Physik beginnt. Die
Platten zeigen sternförmige Spuren – mehrere Teilchenbahnen, die
von einem gemeinsamen Zentrum ausgehen. Es sind die ersten direkten
Nachweise sogenannter "Zertrümmerungssterne": Kernreaktionen,
ausgelöst durch hochenergetische Teilchen aus dem Weltraum. Das
Experiment stammt von der Wiener Physikerin Marietta Blau.
Gemeinsam mit ihrer Mitarbeiterin Hertha Wambacher hat sie eine
Methode perfektioniert, mit der Kernreaktionen erstmals direkt
sichtbar werden. Diese fotografische Technik sollte zu einer
Grundlage für die moderne Hochenergie- und Teilchenphysik werden.
Doch während das Forschungsfeld regelrecht explodiert und schon
wenige Jahre später neue Elementarteilchen entdeckt werden, wird
Blau aus der Wissenschaft gedrängt – und weitgehend vergessen. In
der ersten Folge von "Inside Science", einer Spezialausgabe des
STANDARD-Podcasts "Rätsel der Wissenschaft", beleuchten David
Rennert und Tanja Traxler das Leben von Marietta Blau und
analysieren mit der Physikerin Francesca Ferlaino die Situation von
Frauen in der Physik.

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