Ein Fundstück aus der Frühgeschichte der Kafka-Rezeption

Ein Fundstück aus der Frühgeschichte der Kafka-Rezeption

8. Dezember 1925
10 Minuten
Podcast
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Der Podcast mit täglich einer Zeitungsnachricht aus der Welt vor hundert Jahren

Beschreibung

vor 1 Tag
Als Franz Kafka am 3. Juni 1924 starb, war er, trotz immerhin 46
Publikationen zu Lebzeiten, ein der Literaturwelt weithin
unbekannter Autor. Außer seinem Freund und Nachlassverwalter Max
Brod hatte kaum jemand in Kafka den Jahrhundertkünstler erkannt,
als der er später posthum auf dem Parnass einzog, und so darf der
Artikel eines Autors namens Heinrich Dreyfuß, den wir in den
Altonaer Nachrichten vom 8. Dezember 1925 fanden, wohl als echte
Entdeckung gelten. Dreyfuß, über dessen Person wir leider keine
belastbaren Erkenntnisse einzuholen vermochten, empfiehlt Kafka
nicht einfach als Geheimtipp einem neugierigen Publikum; er stellt
ihn unumwunden in Reihe mit Granden der deutschen
Literaturgeschichte wie Goethe und E.T.A. Hoffmann. Dass auch ein
Jakob Wassermann in dieser Reihe auftaucht, mag ebenso überraschen
wie der Vergleich Kafka’scher Syntax mit gotischer
Sakralarchitektur – interessant, ja brisant ist Dreyfuß‘ Argument
allemal. Frank Riede stellt es uns vor.

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