Fluch und Segen Antidepressiva (mit Nils Kroemer)
55 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Tagen
Antidepressiva gelten in Zeiten steigender Depressionsraten und
fehlender Therapieplätze für viele als Mittel der Wahl. Heute
werden sie rund achtmal häufiger verschrieben als noch in den
1990er-Jahren. Gleichzeitig ist ihre Wirksamkeit seit Jahren
Gegenstand kontroverser Debatten. Besonders seit 2008, als Irving
Kirsch und sein Team in einer Metaanalyse unveröffentlichte und
veröffentlichte Studien der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde
FDA auswerteten. Ihr Ergebnis: Antidepressiva wirken — wenn
überhaupt — nur bei sehr schweren Depressionen stärker als ein
Placebo. Sowohl in der klinischen Praxis als auch in der Forschung
herrscht bis heute Uneinigkeit: Sind Antidepressiva Fluch oder
Segen? Viele Betroffene profitieren kaum oder gar nicht von der
Einnahme, manche kämpfen mit starken Nebenwirkungen, andere haben
große Schwierigkeiten beim Absetzen. Zu Gast ist Prof. Dr. Nils
Kroemer. Er ist Professor für Medizinische Psychologie an der
Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, leitet eine
Arbeitsgruppe im Bereich Translationale Psychiatrie an der Eberhard
Karls Universität Tübingen und das NeuroMADLAB. Sein
Forschungsschwerpunkt: die neurowissenschaftlichen Grundlagen von
Motivation, Handlungen und Verlangen. Er untersucht, welche Rolle
Motivation beziehungsweise Antriebslosigkeit im Rahmen einer
Depression spielt und inwiefern sich Motivation durch körpereigene
Mechanismen wiederherstellen lässt – um depressive Symptome lindern
zu können. Im Gespräch erklärt er außerdem, wie Antidepressiva
entwickelt wurden, wie sie wirken und warum er sie trotz aller
Kritik für einen wichtigen Baustein in der Behandlung von
Depressionen hält.
fehlender Therapieplätze für viele als Mittel der Wahl. Heute
werden sie rund achtmal häufiger verschrieben als noch in den
1990er-Jahren. Gleichzeitig ist ihre Wirksamkeit seit Jahren
Gegenstand kontroverser Debatten. Besonders seit 2008, als Irving
Kirsch und sein Team in einer Metaanalyse unveröffentlichte und
veröffentlichte Studien der US-amerikanischen Arzneimittelbehörde
FDA auswerteten. Ihr Ergebnis: Antidepressiva wirken — wenn
überhaupt — nur bei sehr schweren Depressionen stärker als ein
Placebo. Sowohl in der klinischen Praxis als auch in der Forschung
herrscht bis heute Uneinigkeit: Sind Antidepressiva Fluch oder
Segen? Viele Betroffene profitieren kaum oder gar nicht von der
Einnahme, manche kämpfen mit starken Nebenwirkungen, andere haben
große Schwierigkeiten beim Absetzen. Zu Gast ist Prof. Dr. Nils
Kroemer. Er ist Professor für Medizinische Psychologie an der
Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, leitet eine
Arbeitsgruppe im Bereich Translationale Psychiatrie an der Eberhard
Karls Universität Tübingen und das NeuroMADLAB. Sein
Forschungsschwerpunkt: die neurowissenschaftlichen Grundlagen von
Motivation, Handlungen und Verlangen. Er untersucht, welche Rolle
Motivation beziehungsweise Antriebslosigkeit im Rahmen einer
Depression spielt und inwiefern sich Motivation durch körpereigene
Mechanismen wiederherstellen lässt – um depressive Symptome lindern
zu können. Im Gespräch erklärt er außerdem, wie Antidepressiva
entwickelt wurden, wie sie wirken und warum er sie trotz aller
Kritik für einen wichtigen Baustein in der Behandlung von
Depressionen hält.
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