Aktuelle Buchempfehlungen: Die besten Bücher im Dezember/Januar
Am Literaturstammtisch stellen wir heute drei Bücher vor, die von
einer Fachjury zu den lesenswertesten Büchern des Monats gekürt
worden sind: «Auf ganz dünnem Eis» von Peter Stamm, «Haus zur
Sonne» von Thomas Melle und «In der Tiefe des Tigris schläf ...
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Beschreibung
vor 3 Tagen
Am Literaturstammtisch stellen wir heute drei Bücher vor, die von
einer Fachjury zu den lesenswertesten Büchern des Monats gekürt
worden sind: «Auf ganz dünnem Eis» von Peter Stamm, «Haus zur
Sonne» von Thomas Melle und «In der Tiefe des Tigris schläft ein
Lied» von Usama Al Shahmani. Die SRF-Bestenliste wird jeden Monat
von einer Fachjury bestimmt. Zur Jury gehören 50 Buchkritikerinnen,
Bibliothekare, Buchhändlerinnen, Literaturwissenschaftler und
Vertreterinnen von literarischen Institutionen. Der Schweizer
Schriftsteller Peter Stamm braucht nur wenige Worte, um ganze Leben
zu erzählen. Sein neuer Erzählband «Auf ganz dünnem Eis» versammelt
neun Geschichten, sprachlich klar und unverwechselbar. Die Figuren
in den Erzählungen stehen mitten im Leben, mitten im Alltag. Und
genau dort passiert das Überraschende: Stamm macht das Kleine
gross, das Unspektakuläre spektakulär, meint
SRF-Literaturredaktorin Jennifer Khakshouri. Der 50jährige deutsche
Schriftsteller Thomas Melle leidet seit jungen Jahren an einer
besonders schweren Form der bipolaren Störung. 2016 machte er seine
Krankheit mit einem furiosen Buch öffentlich. Mit «Die Welt in
Rücken» glaubte er, das Schlimmste hinter sich zu haben. Doch er
hatte sich getäuscht. Die Krankheit kam heftiger denn je zurück.
Das neue Buch zu Thomas Melles Erkrankung konzentriert sich auf die
enorme Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, die auf eine Manie
folgt und gleitet in eine bitterböse Dystopie: Verzweifelten
Menschen bietet das Sozialamt einen Aufenthalt in einem Sanatorium
an, wo man ihnen ein paar Wochen lang alle Lebenswünsche erfüllt
und sie danach in den Tod entsorgt. Klug, unverblümt, oft auch
witzig stellt Thomas Melle in «Haus zur Sonne» Fragen, die alle
etwas angehen, findet Franziska Hirsbrunner. In seinem neuen Roman
erzählt der in Bagdad geborene und seit über 20 Jahren in der
Schweiz lebende Autor Usama Al Shahmani von Heimat, Herkunft,
Verlust und Versöhnung. Die Handlung: Der in Zürich lebende Israeli
Gadi reist ans Sterbebett seines Vaters. Zurück bleibt er mit einer
Tasche voll Aufzeichnungen. Beim Lesen entdeckt Gadi die verdrängte
Vergangenheit seines Vaters: ein jüdisches Leben im Irak, geprägt
von Ausgrenzung und Flucht. Ein wichtiges Buch, auch um das
aktuelle Zeitgeschehen zu verstehen, findet SRF-Literaturredaktorin
Annette König. Buchhinweise: Peter Stamm. Auf ganz dünnem Eis. 192
Seiten. S. Fischer, 2025. Thomas Melle. Haus zur Sonne. 320 Seiten.
Kiepenheuer & Witsch, 2025. Usama Al Shahmani. In der Tiefe des
Tigris schläft ein Lied. 224 Seiten. Limmat, 2025.
einer Fachjury zu den lesenswertesten Büchern des Monats gekürt
worden sind: «Auf ganz dünnem Eis» von Peter Stamm, «Haus zur
Sonne» von Thomas Melle und «In der Tiefe des Tigris schläft ein
Lied» von Usama Al Shahmani. Die SRF-Bestenliste wird jeden Monat
von einer Fachjury bestimmt. Zur Jury gehören 50 Buchkritikerinnen,
Bibliothekare, Buchhändlerinnen, Literaturwissenschaftler und
Vertreterinnen von literarischen Institutionen. Der Schweizer
Schriftsteller Peter Stamm braucht nur wenige Worte, um ganze Leben
zu erzählen. Sein neuer Erzählband «Auf ganz dünnem Eis» versammelt
neun Geschichten, sprachlich klar und unverwechselbar. Die Figuren
in den Erzählungen stehen mitten im Leben, mitten im Alltag. Und
genau dort passiert das Überraschende: Stamm macht das Kleine
gross, das Unspektakuläre spektakulär, meint
SRF-Literaturredaktorin Jennifer Khakshouri. Der 50jährige deutsche
Schriftsteller Thomas Melle leidet seit jungen Jahren an einer
besonders schweren Form der bipolaren Störung. 2016 machte er seine
Krankheit mit einem furiosen Buch öffentlich. Mit «Die Welt in
Rücken» glaubte er, das Schlimmste hinter sich zu haben. Doch er
hatte sich getäuscht. Die Krankheit kam heftiger denn je zurück.
Das neue Buch zu Thomas Melles Erkrankung konzentriert sich auf die
enorme Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, die auf eine Manie
folgt und gleitet in eine bitterböse Dystopie: Verzweifelten
Menschen bietet das Sozialamt einen Aufenthalt in einem Sanatorium
an, wo man ihnen ein paar Wochen lang alle Lebenswünsche erfüllt
und sie danach in den Tod entsorgt. Klug, unverblümt, oft auch
witzig stellt Thomas Melle in «Haus zur Sonne» Fragen, die alle
etwas angehen, findet Franziska Hirsbrunner. In seinem neuen Roman
erzählt der in Bagdad geborene und seit über 20 Jahren in der
Schweiz lebende Autor Usama Al Shahmani von Heimat, Herkunft,
Verlust und Versöhnung. Die Handlung: Der in Zürich lebende Israeli
Gadi reist ans Sterbebett seines Vaters. Zurück bleibt er mit einer
Tasche voll Aufzeichnungen. Beim Lesen entdeckt Gadi die verdrängte
Vergangenheit seines Vaters: ein jüdisches Leben im Irak, geprägt
von Ausgrenzung und Flucht. Ein wichtiges Buch, auch um das
aktuelle Zeitgeschehen zu verstehen, findet SRF-Literaturredaktorin
Annette König. Buchhinweise: Peter Stamm. Auf ganz dünnem Eis. 192
Seiten. S. Fischer, 2025. Thomas Melle. Haus zur Sonne. 320 Seiten.
Kiepenheuer & Witsch, 2025. Usama Al Shahmani. In der Tiefe des
Tigris schläft ein Lied. 224 Seiten. Limmat, 2025.
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