Ist das mentale Erbe der DDR schuld am Erfolg der AfD?
Die Rechtspopulisten sind im Osten besonders stark. Die
Schriftstellerin Anne Rabe – selbst aufgewachsen in der
Nachwendezeit – erzählt, was das mit der DDR zu tun hat.
1 Stunde 19 Minuten
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Beschreibung
vor 6 Tagen
Sehnsucht nach starker Führung, Russlandnähe, die Überzeugung, die
DDR sei der moralisch überlegene Staat gewesen: Dreieinhalb
Jahrzehnte nach dem Fall der Mauer wirken die mentalen Muster der
längst untergegangenen Deutschen Demokratischen Republik immer noch
nach. In Verbindung mit enttäuschten Erwartungen,
Verlusterfahrungen und dem weitverbreiteten Gefühl der moralischen
Ausgrenzung bilden sie den Hintergrund des scheinbar unaufhaltsamen
Aufstiegs der AfD in Ostdeutschland. Zwar sind die Rechtspopulisten
auch im Westen auf dem Vormarsch, doch in Sachsen-Anhalt und
Mecklenburg-Vorpommern könnten sie nach den Wahlen im kommenden
Jahr sogar regieren – und ihre antidemokratische Agenda
durchsetzen. Wie kann man sie stoppen? In der neuen Ausgabe
von "Das Politikteil" sprechen Ileana Grabitz und Peter Dausend vor
Live-Publikum in der Berliner Staatsoper Unter den Linden mit der
Schriftstellerin Anne Rabe über die Gefährdung der Demokratie durch
den Siegeszug des Rechtspopulismus. Aufgewachsen in den 90er
Jahren, zwischen demokratischem Aufbruch und den mentalen
Restbeständen der DDR, analysiert Rabe, wie der Mix aus
Diktaturprägung, frustrierten Hoffnungen und den Gewalterfahrungen
der "Baseballschläger-Jahre" die politische Haltung vieler Menschen
im Osten bis heute prägt. Rabe beschreibt die Fehleinschätzung der
Politik, dass sich nach dem Mauerfall eine funktionierende
Zivilgesellschaft aus sich selbst heraus entwickeln würde. Sie
kritisiert den anhaltenden Versuch der Union, die AfD dadurch
bezwingen zu wollen, indem sie deren Wortwahl und deren Forderungen
– zumindest teilweise – übernimmt. Heftig widerspricht sie der
Überlegung, die AfD durch Einbindung in Regierungsverantwortung
entzaubern zu wollen. Und sie zeigt auf, wie die zunehmende
Verachtung der Moral die AfD stärkt. Anne Rabe ist eine
deutsche Dramatikerin, Lyrikerin, Drehbuchautorin und Essayistin.
1986 in Wismar geboren, studierte sie von 2005 an zunächst
Germanistik an der FU Berlin. Von April 2006 bis Februar 2010
studierte sie Szenisches Schreiben an der Fakultät Darstellende
Kunst der Universität der Künste Berlin. Sie veröffentlichte zu
dieser Zeit erste Gedichte und Theaterstücke. Einem größeren
Publikum wurde sie mit ihrem 2023 erschienenen, autobiografisch
geprägtem Romandebüt "Die Möglichkeit von Glück" bekannt, das
auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises sowie des
"aspekte"-Literaturpreises stand. 2025 veröffentlichte sie das
Essaybuch "Das M-Wort. Gegen die Verachtung der Moral". Im
Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über
das, was die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe,
diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren,
einem Gast – und einem Geräusch. Neben Ileana Grabitz und Peter
Dausend sind auch Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing als
Gastgeber zu hören. Seit dem 15.1.2025 sind Teile des Archivs
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DDR sei der moralisch überlegene Staat gewesen: Dreieinhalb
Jahrzehnte nach dem Fall der Mauer wirken die mentalen Muster der
längst untergegangenen Deutschen Demokratischen Republik immer noch
nach. In Verbindung mit enttäuschten Erwartungen,
Verlusterfahrungen und dem weitverbreiteten Gefühl der moralischen
Ausgrenzung bilden sie den Hintergrund des scheinbar unaufhaltsamen
Aufstiegs der AfD in Ostdeutschland. Zwar sind die Rechtspopulisten
auch im Westen auf dem Vormarsch, doch in Sachsen-Anhalt und
Mecklenburg-Vorpommern könnten sie nach den Wahlen im kommenden
Jahr sogar regieren – und ihre antidemokratische Agenda
durchsetzen. Wie kann man sie stoppen? In der neuen Ausgabe
von "Das Politikteil" sprechen Ileana Grabitz und Peter Dausend vor
Live-Publikum in der Berliner Staatsoper Unter den Linden mit der
Schriftstellerin Anne Rabe über die Gefährdung der Demokratie durch
den Siegeszug des Rechtspopulismus. Aufgewachsen in den 90er
Jahren, zwischen demokratischem Aufbruch und den mentalen
Restbeständen der DDR, analysiert Rabe, wie der Mix aus
Diktaturprägung, frustrierten Hoffnungen und den Gewalterfahrungen
der "Baseballschläger-Jahre" die politische Haltung vieler Menschen
im Osten bis heute prägt. Rabe beschreibt die Fehleinschätzung der
Politik, dass sich nach dem Mauerfall eine funktionierende
Zivilgesellschaft aus sich selbst heraus entwickeln würde. Sie
kritisiert den anhaltenden Versuch der Union, die AfD dadurch
bezwingen zu wollen, indem sie deren Wortwahl und deren Forderungen
– zumindest teilweise – übernimmt. Heftig widerspricht sie der
Überlegung, die AfD durch Einbindung in Regierungsverantwortung
entzaubern zu wollen. Und sie zeigt auf, wie die zunehmende
Verachtung der Moral die AfD stärkt. Anne Rabe ist eine
deutsche Dramatikerin, Lyrikerin, Drehbuchautorin und Essayistin.
1986 in Wismar geboren, studierte sie von 2005 an zunächst
Germanistik an der FU Berlin. Von April 2006 bis Februar 2010
studierte sie Szenisches Schreiben an der Fakultät Darstellende
Kunst der Universität der Künste Berlin. Sie veröffentlichte zu
dieser Zeit erste Gedichte und Theaterstücke. Einem größeren
Publikum wurde sie mit ihrem 2023 erschienenen, autobiografisch
geprägtem Romandebüt "Die Möglichkeit von Glück" bekannt, das
auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises sowie des
"aspekte"-Literaturpreises stand. 2025 veröffentlichte sie das
Essaybuch "Das M-Wort. Gegen die Verachtung der Moral". Im
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diskutieren die Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren,
einem Gast – und einem Geräusch. Neben Ileana Grabitz und Peter
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