Pans Labyrinth - und andere Türen ins Schattenreich

Pans Labyrinth - und andere Türen ins Schattenreich

37 Minuten

Beschreibung

vor 4 Wochen

Heimatfront und Schattenreich
 In bedrohlichen Zeiten wollen wir heute zwei
Filme in Augenschein nehmen, in denen sich reale Menschen in der
Spätphase des Krieges aus der Geschichte stehlen, hinein in eine
Allegorie, in eine phantastische Parallelwelt. 


A) Pans Labyrinth /
El laberinto del fauno
Spanischer Fantasy-Horror-Thriller von 2006
 
Der spanische Bürgerkrieg ist mit dem Sieg von Francos Faschisten
zuendegegangen, der Zweite Weltkrieg tritt in seine letzte Phase
ein. Die kleine Ofelia zieht mit ihrer schwangeren Mutter Carmen
zu ihrem neuen Stiefvater. Der brutale Hauptmann Vidal hat in den
nordspanischen Bergen einen Stützpunkt in einem Mühlenhof
errichtet, um die Rebellen zu jagen, die sich in den Wäldern
verstecken. Ofelia, die er mit noch größerer Verachtung straft
als alle übrigen Menschen in seinem Umfeld, wird von einem hoch-
und bocksbeinigen Fabelwesen in einen Brunnen gelockt, der durch
ein Labyrinth vom Grundstück getrennt ist. Der Faun sieht in den
Mädchen die Thronfolgerin eines unterirdischen Märchenreiches. Er
will sie aber auf die Probe stellen, ehe er sie dorthin mitnimmt

 
Der Mexikaner Guillermo del Toro ebnete sich mit seiner opulenten
Mischung aus Kriegs- und Märchenfilm den Weg nach Hollywood. Mit
seiner sattfarbigen, aufwendig retuschierten Bildästhetik
veränderte er den Look des Mainstreamkinos nachhaltig. Trotz
seiner angesichts von Sujet und Hauptfigur hohen Altersfreigabe
brachte es der Film auf ein weltweites Einspielergebnis von 83,9
Millionen US-Dollar und performt seither prächtig in den
Heimkinos.
 


B) Zwischen zwei Welten / Between Two
Worlds
Phantastisches US-Melodram von 1944


Eine bunt zusammengewürfelte Gruppe Londoner Flüchtlinge ist
glücklich, dem deutschen Bombenhagel entkommen zu sein und sich
auf einem Dampfer zu befinden, der sie nach Amerika bringen soll.
Ihre Erleichterung ist so groß, dass ihnen ein paar
Merkwürdigkeiten zunächst nicht auffallen. So ist das einzige
Besatzungsmitglied ist ein älterer Steward, der ihren Fragen
ausweicht und sie immer wieder ermuntert, es sich bequem zu
machen. Einzig ein Paar junger Selbstmörder ahnt, was hier
gespielt wird: die Reise führt nicht über den Atlantik, sondern
über den Styx – geradewegs ins Totenreich …
 


„Zwischen zwei Welten“ ist wie der Kultfilm und Klassiker
„Casablanca“ ein Liebesdrama der Warner Brothers aus der
Kriegszeit, das von ihm zwei wichtige Nebendarsteller übernimmt.
Das zentrale Liebespaar – Paul Henried und Eleanor Parker – ist
etwas blass, umgibt sich jedoch mit einem wahrhaft malerischen
Ensemble. „Outward Bound“, das zugrundeliegende Theaterstück von
Sutton Vane, stammt von 1923 und profitiert davon, dass es in die
Gegenwart der Filmadaption übertragen wird: den zweiten
Weltkrieg. 



 In der nächsten Woche begrüße ich meinen Kollegen Dieter
Landuris vom Podcast „Die Guten von gestern“ zu einem weiteren
TV-Special. Wir sprechen über die legendäre Nazi-Folge aus der
Serie „Raumschiff Enterprise“ und begeben uns mit Jacques
Tourneur in die „Twilight Zone“. 

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