#295 BAP – Kristallnaach

#295 BAP – Kristallnaach

14 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat

Kristalnaach ist auf dem Album von drinne noh drusse – von
drinnen nach draußen. Hieru ein paar Gedanken: 


Von der Innerlichkeit zur Beziehung:
„Von drinnen nach draußen“ beschreibt zunächst einen inneren
Prozess: das Wahrnehmen, Verstehen und Ernstnehmen der eigenen
Gedanken, Gefühle und Bedürfnisse. Erst wenn ich mich selbst
kenne, kann ich in eine echte Begegnung mit anderen treten.


Begegnung erfordert Mut und Offenheit:
Begegnung bedeutet nicht nur, im selben Raum zu sein, sondern
sich wirklich zu öffnen – mit Worten, Gesten, Zuhören, Dasein. Es
bedeutet, das Risiko einzugehen, gesehen zu werden, und ebenso
bereit zu sein, das Gegenüber wahrzunehmen.


Die Grenze zwischen Ich und Wir:
„Von drinnen nach draußen“ heißt auch: Wo höre ich auf, wo
beginnt der andere? Wie entstehen Nähe, Verständnis, Resonanz?
Begegnung lebt davon, dass wir uns nicht in unserem Inneren
verschließen, sondern nach außen treten – mit Empathie, mit dem
Wunsch nach Verbindung.


Wo keine Beziehung ist, wo es keine Resonanzräume gibt, werden
Pogrome möglich.


Mein Gast Clemens macht im Podcast deutlich wie wichtig es ist,
hinzusehen, wenn andere wegsehen.


„Kristallnaach“ beginnt leise, fast unmerklich: ein Klirren, ein
kaum hörbares Geräusch.
Ein Sinnbild für das Schleichende – das Unheil, das sich lautlos
in unser Denken und Fühlen einschleicht.
Das Böse tritt nicht mit Getöse auf, sondern unauffällig, durch
die Hintertür.
Und genau das macht es so gefährlich: Es wirkt alltäglich,
vertraut, fast banal.
Die Welt, die sich dann öffnet, ist grotesk und beklemmend
zugleich.
Autoritäten ducken sich weg.
Bürger schwimmen mit dem Strom.
Moral verwandelt sich in Selbstzufriedenheit.
Und dort, wo Empathie fehlen müsste, entsteht die Sehnsucht nach
dem starken Mann – nach jemandem, der Ordnung schafft, koste es,
was es wolle.
Am Ende sind alle Masken gefallen:
Profit ersetzt Moral, Stärke ersetzt Menschlichkeit, und das
„Hosianna“ kippt ins „Kreuzigt ihn“.
So entlarvt Niedecken den ewigen Mechanismus der Verführung – und
die erschreckende Normalität, mit der sich Geschichte wiederholen
kann.


Vielen Dank an Clemens Stock für seine Mitwirkung in dieser Folge


Foto Tina Niedecken


Homepage: https://7tage1song.de


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