Folge 36: Tripperburgen, Terror, Trauma: Frauen zwischen sexueller Gewalt und Anerkennung

Folge 36: Tripperburgen, Terror, Trauma: Frauen zwischen sexueller Gewalt und Anerkennung

Martina Blankenfeld und Claudia Igney über Gewalt gegen Frauen in Ost und West

Beschreibung

vor 1 Monat
In der aktuellen Folge Mauerecho spricht Dennis Chiponda mit
Martina Blankenfeld und Claudia Igney über Gewalt gegen Frauen in
Ost und West. Claudia Igney ist Sozialwissenschaftlerin und
Referentin beim Bundesverband Frauenberatungsstellen und
Frauennotrufe. Sie ist seit über 20 Jahren in der Beratung
gewaltbetroffener Menschen tätig. Martina Blankenfeld ist
Zeitzeugin der sogenannten „Tripperburgen“ in der DDR und setzt
sich als Aktivistin heute für die Aufklärung dieses unbekannten
Kapitels der DDR-Geschichte ein. Tripperburgen waren geschlossenen
Stationen in Kliniken, in denen Frauen zwangseingewiesen wurden,
die nicht der sozialen Norm entsprachen. Sie galten als
„Herumtreiberinnen“, „Arbeitsbummelantinnen“ oder „Asoziale“. Ihre
Zwangseinweisungen wurden mit unbehandelten Geschlechtskrankheiten
begründet, obwohl die meisten Frauen gesund waren. Martina
Blankenfeld wurde im Alter von 15 Jahren in die Tripperburg
eingewiesen. Im Podcast spricht sie ihre Erfahrungen und den langen
Weg von Bevormundung zu Selbstbestimmung. Außerdem geht es um
Formen struktureller Gewalt in Westdeutschland. Dort habe das
konservative Familienbild Gewalt begünstigt, so Claudia Igney. Die
Hausfrauen-Ehe sei für viele Frauen ein „Gefängnis“ gewesen. Igney
berichtet über die rechtliche Lage der Frauen in der
Bundesrepublik. Wie prägen Rollenbilder und Systeme noch heute die
alltägliche Sicherheit von Frauen?

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