Innovation und Tierwohl: KI, Wearables und Hightech-Diagnostik im Galopprennsport

Innovation und Tierwohl: KI, Wearables und Hightech-Diagnostik im Galopprennsport

20 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat

Der Galopprennsport verbindet Tradition, Leidenschaft und
sportliche Exzellenz. Trainer und Pferdemenschen übernehmen heute
mehr Verantwortung für das Wohl, die Gesundheit und die
langfristige Leistungsfähigkeit ihrer vierbeinigen Athleten. Die
moderne Medizintechnik eröffnet dabei Möglichkeiten, die vor
wenigen Jahren noch undenkbar waren. Der weltweite Fortschritt,
beobachtet in einem internationalen Netzwerk, zeigt, dass
das Tierwohl im Mittelpunkt einer neuen Ära des
Galopprennsports steht, in der Forschung,
Digitalisierung und Ethik Hand in Hand gehen.


Hightech für Prävention und Sicherheit:



Verpflichtende Diagnostik: Behörden wie Racing
Victoria haben verpflichtende bildgebende Untersuchungen (CT-
und PET-Scans) für alle Starter eingeführt, um selbst kleinste
Veränderungen im Knochenstoffwechsel frühzeitig zu erkennen,
lange bevor sie zu Verletzungen führen könnten.


KI-gestützte Analyse: Neue Generationen von
KI-Systemen helfen, Muster zu erkennen, die menschliche Augen
übersehen würden. Systeme wie das „Intellect Module“ von Vetel
Diagnostics nutzen Bilddaten aus tausenden Fällen, um
Röntgenaufnahmen automatisch zu analysieren und Tierärzten mehr
Klarheit, Konsistenz und Vertrauen bei der radiologischen
Beurteilung zu bieten. Auch das UC Davis Center for Equine
Health arbeitet mit Hochgeschwindigkeitskameras und
Tiefensensorik zur datenbasierten Prävention.


Trainingssteuerung und Sensoren: Viele
Fortschritte stammen aus der Humanmedizin und werden auf den
Rennstall übertragen, darunter KI, Präzisionsdiagnostik und
Wearables. Der Hong Kong Jockey Club setzt beispielsweise
KI-gesteuerte Bodenanalysen ein, die Härte, Temperatur und
Feuchtigkeit in Echtzeit überwachen, wodurch die Zahl der
Sehnenverletzungen in nur zwei Jahren um fast 20 % reduziert
werden konnte. In Japan testet die JRA sensorbestückte
Hufeisen, die Bewegungsdaten liefern, um Trainer bei
biomechanischen Ungleichgewichten zu warnen.


Vitaldaten im Rennen: Ein Pilotprojekt der
British Horseracing Authority (BHA) nutzt das
Arioneo-Equimetre-Gerät, um Herzfrequenz und Belastung während
regulärer Rennen objektiv zu erfassen. Die Ergebnisse dieses
Tests, die unter anderem von der University of Surrey
ausgewertet werden, helfen, das Risiko von Überlastung oder
Herzrhythmusstörungen frühzeitig zu erkennen und
Trainingsmethoden zu optimieren.



Forschung und Zukunftsperspektive:


Die Hong Kong Jockey Club Equine Welfare Research Foundation
(HKJCEWRF), gegründet 2020 durch eine Spende von 600 Millionen
HK$, fördert Forschungsprojekte zur kontinuierlichen Verbesserung
der Lebensqualität von Vollblut-Rennpferden. Aktuelle Projekte
beinhalten die Entwicklung eines smarten tragbaren
Sensorsystems (Development and Validation of a Smart
Wearable System) zur kontinuierlichen Gesundheitsüberwachung von
Vitalparametern wie Herzfrequenz, Körpertemperatur,
Bewegungsmuster und Atmungsaktivität in Echtzeit.


Der Galopprennsport positioniert sich somit als
Innovationslabor für angewandte
Veterinärtechnologie. Künstliche Intelligenz, Sensorik
und Datenanalyse erweitern die Erfahrung von Trainern und
ermöglichen es, Entscheidungen im Sinne des Wohlbefindens des
Pferdes zu treffen, um höchste sportliche Leistung bei maximalem
Respekt für das Tier zu gewährleisten.


Wer mehr erfahren möchte, wie moderne
Medizintechnik den Galopprennsport revolutioniert und welche
Rolle dabei Innovation, Verantwortung und Ethik spielen, findet
den vollständigen Artikel hier:
https://www.rennstall-figge.de/blog/innovation-und-tierwohl-wie-moderne-medizintechnik-den-galopprennsport-revolutioniert

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