Elektronische Patientenakte: Im Vergleich von 26 europäischen Ländern landet Deutschland auf Platz 19
BrinSnack mit Professor Volker Amelung
36 Minuten
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vor 1 Monat
Zum dritten Mal hat die Rhön Stiftung eine Scorecard beauftragt, um
zu sehen, wie es um die Einführung der elektronischen Patientenakte
(ePA) im europäischen Vergleich steht. Fazit: Während die ePa in
Deutschland bei den politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen
sehr gut aufgestellt ist, mangelt es im Bereich Inhalt und Funktion
– Deutschland landet damit im Vergleich von 26 Ländern lediglich
auf Platz 19. „Wenn wir uns die hohen Pro-Kopf-Ausgaben im
deutschen Gesundheitssystem anschauen, müsste bei der ePA deutlich
mehr herauskommen als lediglich Mittelmaß“, so Professor Volker
Amelung, der die von der inav GmbH durchgeführte Studie geleitet
hat. Die Einführung von Innovationen gehe grundsätzlich mit einer
kurzfristigen Ineffizienz einher, so Amelung weiter. Eingespielte
Abläufe müssten neu organisiert werden, was gerade in den
überlasteten Arztpraxen ein Problem im Alltag darstelle. Er
empfiehlt deshalb, gezielte Anreize zu schaffen und dafür zu
sorgen, dass die ePA auch für die Ärztinnen und Ärzte einen
spürbaren Nutzen bietet. Ein weiterer Bremsfaktor sei die deutsche
Perfektionsmentalität. International hat sich vielerorts die
sogenannte 80:20-Regel bewährt: Man führt Systeme für 80 Prozent
der Fälle ein – und verbessert sie schrittweise. In Deutschland
heißt es hingegen oft: „Ja, aber…“. Wenn etwas in einem Teilbereich
nicht funktioniert, gilt das als Grund, es insgesamt zu
verschieben. Zudem wäre es von Vorteil, die ePA mit anderen
Nutzungsvorteilen zu verbinden. In anderen Bereichen sind
gebündelte digitale Services bereits breit etabliert,
beispielsweise beim Banking. Die Digitalisierung des
Gesundheitswesens in eine digitale Gesamtstrategie einzubinden,
könnte dem Thema insgesamt mehr Schubkraft verleihen. Dennoch sieht
Amelung Deutschland bei der Implementierung der ePa auf einem guten
Weg: „Die Weichen wurden richtig gestellt. Wir sind nicht
schlechter als andere – nur langsamer.“
zu sehen, wie es um die Einführung der elektronischen Patientenakte
(ePA) im europäischen Vergleich steht. Fazit: Während die ePa in
Deutschland bei den politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen
sehr gut aufgestellt ist, mangelt es im Bereich Inhalt und Funktion
– Deutschland landet damit im Vergleich von 26 Ländern lediglich
auf Platz 19. „Wenn wir uns die hohen Pro-Kopf-Ausgaben im
deutschen Gesundheitssystem anschauen, müsste bei der ePA deutlich
mehr herauskommen als lediglich Mittelmaß“, so Professor Volker
Amelung, der die von der inav GmbH durchgeführte Studie geleitet
hat. Die Einführung von Innovationen gehe grundsätzlich mit einer
kurzfristigen Ineffizienz einher, so Amelung weiter. Eingespielte
Abläufe müssten neu organisiert werden, was gerade in den
überlasteten Arztpraxen ein Problem im Alltag darstelle. Er
empfiehlt deshalb, gezielte Anreize zu schaffen und dafür zu
sorgen, dass die ePA auch für die Ärztinnen und Ärzte einen
spürbaren Nutzen bietet. Ein weiterer Bremsfaktor sei die deutsche
Perfektionsmentalität. International hat sich vielerorts die
sogenannte 80:20-Regel bewährt: Man führt Systeme für 80 Prozent
der Fälle ein – und verbessert sie schrittweise. In Deutschland
heißt es hingegen oft: „Ja, aber…“. Wenn etwas in einem Teilbereich
nicht funktioniert, gilt das als Grund, es insgesamt zu
verschieben. Zudem wäre es von Vorteil, die ePA mit anderen
Nutzungsvorteilen zu verbinden. In anderen Bereichen sind
gebündelte digitale Services bereits breit etabliert,
beispielsweise beim Banking. Die Digitalisierung des
Gesundheitswesens in eine digitale Gesamtstrategie einzubinden,
könnte dem Thema insgesamt mehr Schubkraft verleihen. Dennoch sieht
Amelung Deutschland bei der Implementierung der ePa auf einem guten
Weg: „Die Weichen wurden richtig gestellt. Wir sind nicht
schlechter als andere – nur langsamer.“
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