Anonymes Bordell mit Sexpuppen: Ist das krank?

Anonymes Bordell mit Sexpuppen: Ist das krank?

55 Minuten
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Ein Ex-Gefängnisinsasse, ein Ex-Drogenabhängiger und eine Domina: Die drei haben Erfahrungen gemacht, die viele nur aus Fernsehen oder Internet kennen. Oft jenseits der Legalität.

Beschreibung

vor 1 Monat
In Berlin hat ein Künstler 2020 ein Hotel eröffnet, in dem man mit
lebensechten Puppen sexuelle Phantasien ausleben kann. Nina
Workhard, die selbst Sexarbeiterin ist, stellt zur Debatte: Ist das
krank oder die Zukunft? Und was macht das im schlimmsten Fall mit
dem Frauenbild? Hauptsächlich Männer nehmen das anonyme Angebot in
Anspruch. Größe, Typ und Styling der Real Dolls sind frei wählbar,
selbst Fabelwesen sind möglich. Während Roman den Reiz lebloser
Dinge kaum nachvollziehen kann, sieht Maximilian prinzipiell keinen
Unterschied zu normalem Sexspielzeug. Nina besorgt die Anonymität
des Ganzen. Sie fürchtet, dass Kunden irgendwann nicht mehr
differenzieren können zwischen Puppe oder Lebewesen. Normalisiert
so ein Hotel Gewaltfantasien? Was macht es langfristig mit unserer
Sexualität, wenn der menschliche Faktor verschwindet? Die Drei
diskutieren über sexualisierte Ästhetik, fehlende Reflexion und das
Verbot von Kinderpuppen. Als Max den Vergleich zu Bordells mit
echten Frauen gegenüberstellt, ändert sich der Blick. Ist die
Objektifizierung bei Prostituierten nicht viel schlimmer, als bei
Puppen? „Der Tätertyp findet das Spiel, aber nicht jeder Spieler
wird zum Täter“ sagt er. Ähnlich wie beim Umgang mit Ballerspielen,
scheint es Charaktersache zu sein. Die Einführung KI-gesteuerter
Sexpuppen, die Sadisten motivieren könnte, wirkt auf jeden Fall
beängstigend. Nina wird diese Entwicklung weiter beobachten und
differenziert betrachten. Schreibt uns unter gjh@swr3.de.
Podcasttipp „Innenwelt“:
https://www.ardaudiothek.de/sendung/innenwelt-der-psychologie-podcast-von-wdr-5/urn:ard:show:1ed47ad24053fa4d/

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