Michael Seewald: Menschlichkeit und Machtgefahr - Überlegungen zu Begriffen Romano Guardinis
Prof. Dr. Michael Seewald referierte zum Thema 'Menschlichkeit und
Machtgefahr - Überlegungen zu Begriffen Romano Guardinis' bei der
Guardini-Tagung 30.1.-1.2.2020.
24 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Monat
Romano Guardini veröffentlichte 1951 unter dem Titel „Die Macht –
Versuch einer Wegweisung“ eine Denkschrift, die auffällig viele
Bezüge zu unserer Gegenwart aufweist – in Europa und weltweit.
Bisher für stabil gehaltene soziale Systeme scheinen plötzlich zu
erodieren. Autokraten bemächtigen sich immer häufiger offener
Zivilgesellschaften. Aber auch die Mächtigen fühlen sich zunehmend
vereinnahmt von ihrer eigenen Machtfülle. „Die Familie verliert
ihre gliedernde und ordnende Funktion“, resümiert Guardini, „die
neuen Städte gleichen einander immer mehr, ob sie nun in Europa
oder in China, in Nordamerika, Russland oder Südamerika entstehen.“
Von dieser Nivellierung ausgehend bildet sich ein neuer Typus
Mensch heraus, „der aus dem Augenblick lebt, einen beängstigenden
Charakter beliebiger Vertretbarkeit bekommt und dem Zugriff der
Macht bereitsteht.“ Die Rückbesinnung auf die transzendente
Dimension kann eine Wegweisung sein. Die Beziehung zu Gott öffnet
dem Menschen einen Freiraum, der ihn vor dem Zugriff der Macht
wappnen kann. Guardini bleibt in der Kritik an den Verhältnissen
nicht stehen. Es geht ihm um die Aufgabe, die Macht so einzuordnen,
dass der Mensch in ihrem Gebrauch als Mensch bestehen kann und
nicht restlos Machtmechanismen ausgesetzt ist oder ihnen gar
verfällt. Prof. Dr. Michael Seewald, Professor für Dogmatik und
Dogmengeschichte an der Universität Münster, stellt seine
Überlegungen zu zwei Begriffen Romano Guardinis vor.
Versuch einer Wegweisung“ eine Denkschrift, die auffällig viele
Bezüge zu unserer Gegenwart aufweist – in Europa und weltweit.
Bisher für stabil gehaltene soziale Systeme scheinen plötzlich zu
erodieren. Autokraten bemächtigen sich immer häufiger offener
Zivilgesellschaften. Aber auch die Mächtigen fühlen sich zunehmend
vereinnahmt von ihrer eigenen Machtfülle. „Die Familie verliert
ihre gliedernde und ordnende Funktion“, resümiert Guardini, „die
neuen Städte gleichen einander immer mehr, ob sie nun in Europa
oder in China, in Nordamerika, Russland oder Südamerika entstehen.“
Von dieser Nivellierung ausgehend bildet sich ein neuer Typus
Mensch heraus, „der aus dem Augenblick lebt, einen beängstigenden
Charakter beliebiger Vertretbarkeit bekommt und dem Zugriff der
Macht bereitsteht.“ Die Rückbesinnung auf die transzendente
Dimension kann eine Wegweisung sein. Die Beziehung zu Gott öffnet
dem Menschen einen Freiraum, der ihn vor dem Zugriff der Macht
wappnen kann. Guardini bleibt in der Kritik an den Verhältnissen
nicht stehen. Es geht ihm um die Aufgabe, die Macht so einzuordnen,
dass der Mensch in ihrem Gebrauch als Mensch bestehen kann und
nicht restlos Machtmechanismen ausgesetzt ist oder ihnen gar
verfällt. Prof. Dr. Michael Seewald, Professor für Dogmatik und
Dogmengeschichte an der Universität Münster, stellt seine
Überlegungen zu zwei Begriffen Romano Guardinis vor.
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