#110 Meeting Marathon? Warum wir alle so müde davon sind!

#110 Meeting Marathon? Warum wir alle so müde davon sind!

9 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat

In stark belasteten Wissensarbeiter-Teams gibt es 3 bis 8
Meetings pro Tag. Im DACH Raum liegt der Median bei drei bis
fünf. Rund die Hälfte berichtet wöchentlich Zoom-Fatigue. Kein
Wunder, dass sich Arbeit oft anfühlt wie „Marathon auf einem
Trimm-Dich-Rad“, viel Bewegung, kein Vorankommen. Und während die
Uhr tickt, liefern Gruppen-Brainstormings häufig weniger Ideen
als konzentrierte Einzelarbeit.


Die stoische Perspektive setzt genau hier an: Prokoptê heißt
fortschreitende Verbesserung, nicht makellose Perfektion. Die
Dichotomie der Kontrolle erinnert uns, dass wir Struktur und
Haltung steuern, nicht fremde Kalender. Seneca machte das
lärmende Badehaus zur Trainingshalle der Gelassenheit; genauso
lässt sich Meeting-Lärm in ein Training für geistige Klarheit
reframen.


Die Wissenschaft liefert klare Hebel: Hohe Fatigue führt dazu,
dass wir im Schnitt ≈ 23 % häufiger der Mehrheit zustimmen.
Kamera-Selbstansicht aus („Self-View-Off“) senkt extrinsische
kognitive Last um ≈ 20 % und Fatigue um ≈ 18 %. Ein
sechsmonatiges Programm aus Kraft-, Mobilitäts- und
Haltungsübungen reduzierte Muskelschmerz-Scores um ≈ 40 % und
krankheitsbedingte Ausfalltage um ≈ 35 %. Daraus entsteht der
Prokoptê-Werkzeugkasten: Fünf Fragen im Minutentakt (Muss ich
dabei sein? Was ist mein Beitrag? Welche Entscheidung braucht es?
Wie maximiere ich Fokus – Kamera aus, Self-View off? Welcher
Microbreak folgt?), plus Praxis: Heute überall Self-View aus; in
den nächsten sieben Tagen zwischen jedes Meeting einen
2-Min-Timer fürs Box-Breathing; innerhalb von 30 Tagen den
„Meeting-Clean-Up-Friday“ einführen und jede Woche mindestens ein
Meeting streichen oder kombinieren.

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