Bergsturz Blatten | Teil 2 | Bedrohte Bergdörfer im Fokus

Bergsturz Blatten | Teil 2 | Bedrohte Bergdörfer im Fokus

In Blatten VS wird weiter geräumt, die Notstrasse ist fertig, die Zeichen stehen auf Wiederaufbau. «Einstein» begleiten den Hotelier Lukas Kalbermatten ins Katastrophengebiet, zeigen sein neues Projekt und fragen nach, wie die Bewohnenden anderer bedr ...
37 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat
In Blatten VS wird weiter geräumt, die Notstrasse ist fertig, die
Zeichen stehen auf Wiederaufbau. «Einstein» begleiten den Hotelier
Lukas Kalbermatten ins Katastrophengebiet, zeigen sein neues
Projekt und fragen nach, wie die Bewohnenden anderer bedrohter
Bergdörfer, mit Naturkatastrophen umgehen. Notstrasse – Ein
wichtiges Lebenszeichen «Einstein»-Moderator Tobias Müller ist
unterwegs auf der Notstrasse nach Blatten VS. Es ist ein schmaler,
holpriger Waldweg, der symbolhaft für den Wiederaufbau von Blatten
VS steht. Nur zwei Tage nach der Katastrophe haben die Arbeiten
begonnen. Ohne diese Verbindung ist der Wiederaufbau unmöglich,
sagt Bauchef Manfred Ebener. Denn auf dem Luftweg könnten schwere
Maschinen nicht transportiert werden und die braucht es, um gegen
den meterhohen Schutt anzukommen. Es ist eine Mammutaufgabe, aber
entscheidend, damit später die Kantonstrasse im Tal neu gebaut
werden kann. Denn ohne diese Kantonsstrasse wird es kein neues
Blatten VS geben. Blatten VS ausgraben? Im Katastrophengebiet hat
die Absenkung des Sees momentan höchste Priorität. Dann stellt sich
die Frage: Soll man Teile des alten Blattens versuchen auszugraben.
«Für uns ist es wichtig zu sehen, was unter dem Meter hohen Schutt
liegt», sagt Manfred Ebener. «Vielleicht ist die Zerstörung so
riesig, dass wir das Kapitel abschliessen müssen, und zwar für
immer.» Hotelier Lukas Kalbermatten hat durch die Katastrophe alles
verloren. Sein Hotel Edelweiss wurde komplett zerstört. «Drei
Generationen haben diesen Familienbetrieb geführt», erzählt
Kalbermatten wehmütig, wenige Meter vor der Ruine seines Hotels.
«Und nun ist alles weg.» Trotzdem träumt er von einer Rückkehr.
«Ich will wieder in Blatten wohnen, aber nicht um jeden Preis». Die
Blattenerinnen und Blattener haben noch einen langen Weg vor sich,
andere Dörfer, die von Naturkatastrophen getroffen wurden, sind da
schon etwas weiter. Zum Beispiel Brienz im Berner Oberland. Brienz
BE – Ein Jahr nach der Katastrophe Das Dorf kämpft seit Jahrzehnten
gegen die Gewalten seiner Wildbäche. Die Spuren der letzten
Katastrophe sind heute noch sichtbar. Was löst die Katastrophe von
Blatten VS bei den betroffenen Menschen dort aus, wie sicher ist
Brienz BE heute und wie schwierig gestaltet sich der Wiederaufbau
ein Jahr nach der Katastrophe? Brienz GR – Zerfall eines Berges und
einer Dorfgemeinschaft Soll man ein von Naturgefahren bedrohtes
Dorf für immer entvölkern? Diese Frage müssen sich auch die
Menschen im bündnerischen Brienz stellen. Das Dorf ist von einer
Rutschung und einem Bergsturz bedroht, die Bewohnenden sind
momentan evakuiert, eine Umsiedlung steht im Raum. Die letzte
Hoffnung einer Rückkehr liegt im Sterben. Gleichzeitig beginnt die
Planung der Besiedelung an einem anderen Ort. Was sind die
Herausforderungen dabei? Was ist von der Solidarität unter den
Betroffenen heute noch übrig? Dass die Dorfgemeinschaft zerbricht,
droht auch in Blatten VS. Noch ist es aber nicht so weit. Im
Gegenteil. Das betonte Matthias Bellwald an der letzten
Gemeindeversammlung: «Ich denke, dass für sehr viele das Herz für
Blatten sehr stark schlägt. Ein Indikator ist jetzt gerade, wie
aktiv die Vereine sind». Infrastruktur aufbauen sei das eine, aber
auch das Soziokulturelle sei ein wichtiger Aspekt, so Bellwald.

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