Beschreibung

vor 2 Monaten

Sein ganzes Leben hat Franz Kafka mit der Frage gerungen, was
sein Jüdischsein für ihn bedeutet. Aufgewachsen in einer
assimilierten Familie verband er die sporadischen
Synagogenbesuche eher mit Zwang. Die religiösen Regeln, ihre
Auslegungen und Erzählungen befremdeten ihn mindestens genauso,
wie sie ihn faszinierten. Kaum verwunderlich, dass es vielmehr
die jüdische Kultur, die Kunst, genauer gesagt: das Theater in
jiddischer Sprache war, welches Kafka den ersten Anstoß gab, sich
dem Judentum zu nähern.


Im Herbst 1911 besuchte Kafka regelmäßig die Aufführungen einer
ostjüdischen Theatergruppe. Ihre tragikomische Erzählweise, die
Vermischung von Gesang, Tanz, Drama und der selbst-verständliche
Umgang mit dem Jiddischen beeinflusste nachweislich sein
Schreiben.


Vor diesem Hintergrund inszeniert Opernregisseur Barrie Kosky
Kafkas berühmtesten Roman "Der Prozess" und weitere Texte als
Auseinandersetzung mit Kafkas Judentum auf Deutsch, Jiddisch,
Hebräisch, jeweils mit deutschen Untertiteln, und – natürlich –
mit viel Musik! Für den schwerkranken Kafka selbst mündete diese
stets auch schuld- und schambehaftete Auseinandersetzung erst
durch die Begegnung mit Dora Diamant im letzten Jahr vor seinem
Tod, wenn nicht in Erlösung, so doch zumindest in eine Art Trost.





Mehr Informationen und Karten für "K." erhalten Sie hier:
https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/k


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