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Episoden
01.12.2025
8 Minuten
Anfang 2020 zog die deutsch-palästinensische Journalistin Alena
Jabarine für drei Jahre nach Ramallah und begab sich auf ihre
Suche nach "Palästina". Was bleibt von den sorglosen Erinnerungen
ihrer Kindheit, den Sommernächten in Umm Al-Fahem, Haifa und
Jaffa? Wie lebt es sich in einem Land, das von sichtbaren und
unsichtbaren Grenzen durchzogen ist, für die Menschen auf der
einen Seite und für die auf der anderen? Und was lässt sie, trotz
allem, an ihrem Land festhalten? In "Der letzte Himmel" erzählt
Alena Jabarine Geschichten von ihrem Alltag an einem Ort, über
den viel gesprochen wird, den jedoch die wenigsten kennen. Sie
nimmt uns mit durch die kühlen Gassen Jerusalems, in überfüllte
Schönheitssalons in Ramallah, auf die Dächer der Flüchtlingscamps
in Bethlehem. Sie erzählt von Gewalt und Menschlichkeit, von
Verlust und Solidarität, von Geduld und Hoffnung, um eine
Realität zu bewahren, die tief in palästinensisches Leben blicken
lässt – und deren Vergänglichkeit gerade in diesen Tagen
besonders spürbar ist.
Weitere Informationen und Karten für "Der letzte Himmel" finden
Sie hier:
https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/der-letzte-himmel
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27.11.2025
16 Minuten
Marseille 1940. Tausende stranden auf der Flucht vor den Nazis in
der französischen Hafenstadt. Gefangen in einem aufreibenden
Wartezustand und der permanenten Angst vor Razzien geht es weder
vor noch zurück. Auf den Konsulaten der Stadt beginnt ein
Wettlauf um Papiere: Visa, Transit, Passierschein… nur wenn alles
vollständig ist, besteht Hoffnung auf eine Schiffspassage raus
aus Europa. In den Wirren der Flucht fallen dem jungen Seidler
die Papiere eines Toten in die Hände. Aus Seidler wird Weidel –
zumindest auf dem Papier. Als Seidler auf Marie trifft, die
zusammen mit einem deutschen Arzt geflüchtet ist, verliebt er
sich – ohne zunächst zu ahnen, dass Marie noch immer auf der
Suche nach ihrem verschollenen Mann ist. Anna Seghers hat mit dem
stark autobiografisch beeinflussten Roman "Transit", der 2018
prominent von Christian Petzold verfilmt wurde, nicht nur eines
der wichtigsten Werke der deutschen Exilliteratur geschrieben,
sondern auch eine Liebesgeschichte unter liebesfeindlichen
Umständen.
Karten und weitere Informationen zu "Transit" finden Sie hier:
https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/transit
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13.11.2025
9 Minuten
Stellen Sie sich vor, Ihre Vergangenheit passt in einen Koffer.
Oder auf ein Blatt Papier. Oder in einen Theaterabend. Stellen
Sie sich vor, Sie müssten erzählen, woher Sie kommen, wer Sie
sind – und Sie wüssten: Die Wahrheit hat viele Versionen. Saša
Stanišić schreibt in seinem preisgekrönten Roman "Herkunft" gegen
allzu leichte Wahrheiten und gegen das Vergessen an – mit Witz,
Wut, Wärme und einem Blick für die Absurditäten des Erinnerns.
Zwischen Višegrad, Heidelberg und dem Labyrinth der eigenen
Biografie entsteht so ein vielstimmiges Spiel rund um Identität,
Flucht, Familie – und die Kraft des Erzählens sowie den Drang,
sich immer wieder selbst zu erfinden.
Stanišić selbst, 1978 im damaligen Jugoslawien geboren und 1992
als Jugendlicher nach Deutschland gekommen, macht seine eigene
Geschichte zum Ausgangspunkt einer literarischen Erkundung: Was
bleibt von einem Menschen, wenn er seine Heimat verliert? Wie
viel Herkunft steckt in dem, was wir Zukunft nennen? Und lässt
sich Heimat vielleicht gerade dort finden, wo Geschichten geteilt
werden und Erinnerungen eine gemeinsame Sprache finden?
Daran knüpft der ukrainische Regisseur Stas Zhyrkov an, der seit
der russischen Invasion im deutschen Exil lebt. Auch er trägt die
Erfahrung des plötzlichen Aufbruchs, der Entwurzelung, in seiner
Arbeit. Gemeinsam mit seinem Team und dem Ensemble inszeniert er
"Herkunft" nicht als bloße Adaption, sondern als Dialog
verschiedener Biografien, der die Fragen nach Identität und
Heimat in die Gegenwart holt.
Weitere Informationen und Karten für "Herkunft" erhalten Sie
hier: https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/herkunft
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11.11.2025
13 Minuten
"Warten auf Godot"
von Samuel Beckett
Regie: Luk Perceval
Zwei Heimatlose in einer unbestimmbaren Landschaft und einer
ungewissen Zeit. Sie sprechen erwartungsvoll über den zukünftigen
Tag und suchen verzweifelt nach gemeinsamen Erinnerungen aus
vergangener Zeit, ihre Gegenwart besteht aus nichts als Warten.
Um die Marter des Wartens und Nicht-gehen-könnens zu ertragen,
widmen sie sich dem Spiel. Wenn Beckett gewusst hätte, worauf
dieses Paar wartet, hätte er das Stück nicht geschrieben,
antwortete er einst. Worauf warten wir? Und welche Spiele
erfinden wir, um die Zeit zu vertreiben und ohne Bewusstsein in
unserer Gegenwart zu existieren?
Womöglich hat kein Bühnenwerk so viele Interpretationen
provoziert wie dieses, obwohl es sich jeglichen Thesen und
Antithesen entzieht. Luk Perceval interessiert daran die Komik
sowie die Grausamkeit dieser universellen Menschheitskomödie.
Die audiodeskriptive Einführung zu "Warten auf Godot" ist in
Zusammenarbeit mit dem Berliner Spielplan Audiodeskription
enstanden.
Mehr Informationen zum barrierefreien Besuch am Berliner Ensemble
unter https://www.berliner-ensemble.de/barrierefrei-erleben.
Mehr Informationen, aktuelle Termine und weitere Hinweise zu
Vorstellungen mit Audiodeskription unter
https://www.berliner-ensemble.de/audiodeskription.
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28.10.2025
11 Minuten
Illyrien erscheint als Rettungsinsel nach dem Drama eines
Schiffbruchs, doch dort ereignen sich Täuschungen über
Identitäten und daraus folgende Liebeswirren: Die überlebende,
gestrandete Viola glaubt ihren geliebten Zwillingsbruder
Sebastian ertrunken und verkleidet sich als Cesario, um in den
Dienst des Herzogs Orsino eintreten zu können. Orsino ist
verrückt nach der trauernden, unzugänglichen Gräfin Olivia und
schickt Cesario zu ihr als seinen Liebesboten. Olivia verfällt
nun jedoch Cesario, nicht ahnend, dass es sich in Wahrheit um
Viola handelt, die sich wiederum in Orsino verliebt hat. Als
Violas Zwillingsbruder Sebastian dann noch quicklebendig
auftaucht und aufgrund seiner Ähnlichkeit zur als Mann
verkleideten Viola für Cesario gehalten wird, ist das Chaos der
Illusionen perfekt. "Was ihr wollt" gibt die Bühne frei für das
karnevaleske und auch grausame Spiel von Schein oder Sein,
Täuschung oder Wahrhaftigkeit, Sucht oder Liebe – voll Wahnwitz,
Melancholie und mit jeder Menge Musik.
Weitere Informationen und Karten für "Was ihr wollt" erhalten Sie
hier: https://www.berliner-ensemble.de/inszenierung/was-ihr-wollt
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Über diesen Podcast
Hintergrundinformationen und Einführungsgespräche zu unseren
Theaterproduktionen und Aufzeichnungen spezieller
Sonderveranstaltungen: Auf dem Podcastkanal des Berliner
Ensembles bieten wir Ihnen zu ausgewählten Produktionen
Audio-Einführungen unserer Dramaturg:innen und der Digitalen
Redaktion mit Informationen zum Stück und zur Inszenierung, mit
Hintergrundinformationen und Fährten für die eigene
Interpretation an. So können Sie sich bequem und einfach zuhause
auf die Vorstellung einstimmen oder das Gesehene im Nachhinein
reflektieren.
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Ein Podcast der Berliner Ensemble GmbH
Sprecher:innen & Redaktion: Sibylle Baschung, Amely Joana
Haag, Florian Hofmann, Johannes Nölting, Lukas Nowak, Karolin
Trachte, Clara Topic-Matutin. Gast: Lucien Strauch.
Produktion: Digitale Redaktion & Tonabteilung
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