Fliegen ohne Flugleiter – Freiheit oder Risiko? #143

Fliegen ohne Flugleiter – Freiheit oder Risiko? #143

Ein Berufspilot, ein Luftrechtsanwalt und ein DFS-Lotse diskutieren Chancen, Pflichten und Grenzen des selbstverantwortlichen Fliegens
59 Minuten

Beschreibung

vor 2 Monaten
In dieser Folge sprechen wir über die neue Regelung NfL 2024-1-3106
(“Grundsätze über die Betriebsleitung auf Landeplätzen und
Segelfluggeländen ohne Flugverkehrsdienste”) und klären, was
„Fliegen ohne Flugleiter“ konkret bedeutet. Wir haben drei Gäste:
einen Berufspiloten, der mit den praktischen Herausforderungen
vertraut ist, einen Fachanwalt für Luftrecht, der die juristischen
Stolperfallen erklärt, und einen Lotsen der DFS, der beurteilt, wie
sich Sicherheit und Kommunikation verändern. Wir decken ab: * Was
verlangt die NfL 2024-1-3106: Wer darf künftig Betriebsleitung
sein, was darf er, und was nicht? * Welche Aufgaben und Befugnisse
fallen weg – z. B. Bewegungslenkung von Luftfahrzeugen, Anweisungen
beim Rollen, Start oder Landung. * Welche Pflichten bleiben bei
Flugplatzbetreibenden auch ohne Betriebsleitung: Hausrecht,
Sicherheit, Kommunikation & Dokumentation. * Wie sich das alles
aus Sicht der Piloten darstellt: Selbstverantwortung, Klarheit über
Abläufe, Risiko vs. Freiheit. * Welche rechtlichen Unsicherheiten,
Interpretationsspielräume und praktischen Hürden bestehen –
besonders bei den Genehmigungsbehörden und abhängig von den
Landesluftfahrtbehörden. Wichtiges direkt aus der NfL zur
Verdeutlichung: „Ist die Bestellung einer Betriebsleitung in der
luftrechtlichen Genehmigung nicht gefordert, entbindet das
Flugplatzbetreibende nicht von der Erfüllung notwendiger Aufgaben
zum Erhalt des betriebssicheren Zustands des Flugplatzes und zum
ordnungsgemäßen Betrieb, die sonst ggf. von der Betriebsleitung
ausgeführt werden.“ Und noch ein zentraler Satz zu den Befugnissen:
„Luftaufsichtsrechtliche, polizeiliche oder ordnungsbehördliche
Befugnisse sowie die Bewegungslenkung von Luftfahrzeugen in der
Luft und auf den Start- und Landebahn(en) stehen der
Betriebsleitung nicht zu.“ Warum es nicht so einfach ist, wie es
klingt: * Weil viele Allgemeine Regeln in der NfL unverbindlich
sind, also je nach Bundesland unterschiedlich umgesetzt werden. *
Weil das Wegfallen des Flugleiters heißt: mehr Verantwortung bei
Piloten – und das kann zu Problemen führen, wenn Verfahren nicht
klar sind oder Kommunikation lückenhaft ist. * Weil Behörden,
Platzbetreiber und Piloten sich erst anpassen müssen –
Genehmigungen müssen angepasst werden, interne Regelwerke
überarbeitet, Kommunikation neu geregelt werden.

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