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vor 2 Monaten
Dass sich die westlichen Mächte in der durch Kolonialismus und
Überlegenheitsgefühl geprägten Einschätzung vermeintlich weniger
entwickelter Länder oftmals täuschten, thematisiert der heutige
Artikel aus dem Hamburger Anzeiger vom 18. September. Galt vor dem
Ersten Weltkrieg das Osmanische Reich als „Kranker Mann am
Bosporus“ und China als ressourcenreiches Land, das sich mit einem
geringen militärischen Aufwand kontrollieren ließe, so stellte sich
das Kräfteverhältnis 1925 bereits anders dar. Der junge Staat
Türkei rang mit den Engländern um die Vormachtstellung im heutigen
Irak und China konnten die Kolonialmächte nicht mehr ihren Willen
durch militärische Macht aufzwingen. Der Autor dieser Einschätzung
der Lage ist Paul Rohrbach einer der meistgelesenen kolonial- und
außenpolitischen Kommentatoren von Weimar. Er vertrat großdeutsche
und kolonialistische Ziele für Deutschland und engagierte sich in
der Akademie zur wissenschaftlichen Erforschung und Pflege des
Deutschtums – ist also dem rechten Spektrum der politischen
Landschaft zuzuordnen. Zugleich belegt seine Person aber, dass
seine Ansichten trotz teilweiser ideologischer Überschneidung nicht
automatisch in den Schoß der NSDAP führten. Rohrbach protestierte
gegen die Machtübernahme und zog sich dann aus der Politik zurück.
Es liest Frank Riede.
Überlegenheitsgefühl geprägten Einschätzung vermeintlich weniger
entwickelter Länder oftmals täuschten, thematisiert der heutige
Artikel aus dem Hamburger Anzeiger vom 18. September. Galt vor dem
Ersten Weltkrieg das Osmanische Reich als „Kranker Mann am
Bosporus“ und China als ressourcenreiches Land, das sich mit einem
geringen militärischen Aufwand kontrollieren ließe, so stellte sich
das Kräfteverhältnis 1925 bereits anders dar. Der junge Staat
Türkei rang mit den Engländern um die Vormachtstellung im heutigen
Irak und China konnten die Kolonialmächte nicht mehr ihren Willen
durch militärische Macht aufzwingen. Der Autor dieser Einschätzung
der Lage ist Paul Rohrbach einer der meistgelesenen kolonial- und
außenpolitischen Kommentatoren von Weimar. Er vertrat großdeutsche
und kolonialistische Ziele für Deutschland und engagierte sich in
der Akademie zur wissenschaftlichen Erforschung und Pflege des
Deutschtums – ist also dem rechten Spektrum der politischen
Landschaft zuzuordnen. Zugleich belegt seine Person aber, dass
seine Ansichten trotz teilweiser ideologischer Überschneidung nicht
automatisch in den Schoß der NSDAP führten. Rohrbach protestierte
gegen die Machtübernahme und zog sich dann aus der Politik zurück.
Es liest Frank Riede.
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