#22 HAB gelesen: Roman Ehrlich liest aus „Videotime“
Ein Einblick in das Kulturprogramm der HAB
1 Stunde 12 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Monaten
»Videotime«, so hieß die Videothek, in der Roman Ehrlichs Erzähler
mit seinem Vater zahllose Filme auslieh, um sie zu Hause auf
Leerkassetten zu überspielen. Es sind die neunziger Jahre in einer
bayerischen Kleinstadt, deren scheinbar friedliche Ordnung vom
Unheimlichen der Filme in ein anderes, fremdartiges Licht getaucht
wird. Was zum Beispiel war damals mit den Vätern und Müttern los,
die in Justizvollzugsanstalten oder Autohäusern arbeiteten und in
ihrer Freizeit die eigenen Kinder auf dem Tennisplatz mit harten
Drills trainierten oder hoffnungslos dem Zucker verfallen waren?
Welche Rolle spielte man selbst dabei, wenn man jung war und die
eigene Welt nur so zu wimmeln schien von Außerirdischen und
Besessenen? »Videotime« ist eine Geschichte in auffallend schöner
Sprache über die Gesichter und Leerstellen, die sich hinter unseren
Masken und Selbstbildern verbergen. Ein beeindruckender, mit großer
Souveränität erzählter Roman, der die Frage aufwirft, in welcher
Zeit und Welt wir eigentlich leben – und in welcher Haut. Die
Lesung fand am 22. Mai 2025 im Gartensaal des Lessinghauses statt.
mit seinem Vater zahllose Filme auslieh, um sie zu Hause auf
Leerkassetten zu überspielen. Es sind die neunziger Jahre in einer
bayerischen Kleinstadt, deren scheinbar friedliche Ordnung vom
Unheimlichen der Filme in ein anderes, fremdartiges Licht getaucht
wird. Was zum Beispiel war damals mit den Vätern und Müttern los,
die in Justizvollzugsanstalten oder Autohäusern arbeiteten und in
ihrer Freizeit die eigenen Kinder auf dem Tennisplatz mit harten
Drills trainierten oder hoffnungslos dem Zucker verfallen waren?
Welche Rolle spielte man selbst dabei, wenn man jung war und die
eigene Welt nur so zu wimmeln schien von Außerirdischen und
Besessenen? »Videotime« ist eine Geschichte in auffallend schöner
Sprache über die Gesichter und Leerstellen, die sich hinter unseren
Masken und Selbstbildern verbergen. Ein beeindruckender, mit großer
Souveränität erzählter Roman, der die Frage aufwirft, in welcher
Zeit und Welt wir eigentlich leben – und in welcher Haut. Die
Lesung fand am 22. Mai 2025 im Gartensaal des Lessinghauses statt.
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