#096 Wie gehen wir mit Fehlern um, die schon immer da waren?

#096 Wie gehen wir mit Fehlern um, die schon immer da waren?

Fehler im alten Code, unbemerkt, weil Berichte funktionierten und sich der Business Case still veränderte: Reicht ein Fix oder braucht es Redesign? Sind eure Business Cases klar oder ist der Code längst zur schlechten Spezifikation geworden?
38 Minuten
Podcast
Podcaster
Ein Daten Roadtrip durch das Thema Business Intelligence

Beschreibung

vor 4 Monaten
Wir reden über diesen Moment, in dem du ein altes Power-BI-Modell
öffnest, eine kleine Änderung machen willst und plötzlich starrt
dich eine Zahl an, die nie so hätte existieren dürfen. Jahre lang
hat’s niemand gemerkt, weil die Berichte „funktionierten“. In der
Zwischenzeit hat sich der Business Case leise verschoben. Also was
tun mit Fehlern aus altem Code, weiterflicken oder neu denken? Und
die eigentliche Gretchenfrage, sind eure Business Cases wirklich
beschrieben oder ist der Code längst zur heimlichen Spezifikation
geworden? In dieser Episode nehmen wir euch mit in den
Maschinenraum. Wir sprechen von Bugs, die nicht laut krachen,
sondern nur ein bisschen schieben, bis sie ganze Entscheidungen in
die falsche Richtung lenken. Wir müssen uns dann fragen: Was ist
hier eigentlich die Wahrheit, die Fachregel von heute oder die
Logik von damals? Woher kommt der Fehler? Wen trifft er wirklich?
Und was passiert mit den Berichten, die jeden Morgen pünktlich in
Postfächern landen? Manchmal reicht ein sauberer, kleiner Fix.
Manchmal merkt man, der Code erzählt eine Geschichte, die niemand
mehr unterschreiben würde. Dann hilft nur aufräumen und anpassen,
so dass das Modell wieder zu dem passt, was das Business heute ist.
Wir sprechen darüber, wie man währenddessen den Laden am Laufen
hält, wie man Änderungen sichtbar macht, ohne Panik zu verbreiten,
und warum ein paar gut erzählte Business-Regeln mehr bewirken als
der schönste DAX-Zauber. Wie sehen es Andreas und Marcus? Marcus
schaut zuerst auf die Governance-Seite. Für ihn ist klar, dass man
Altfehler nicht einfach technisch beheben darf, ohne vorher die
fachliche Grundlage zu prüfen. Sein Ansatz, erst definieren, wie es
„heute“ richtig sein müsste und das sauber dokumentieren. Dann kann
der Code angepasst werden. „Ein Bug ist oft nur das Symptom dafür,
dass niemand mehr weiß, wie die Logik eigentlich gemeint war.“
Andreas kommt von der technischen Seite. Er sieht alte Fehler als
Chance, die Architektur zu verbessern. Für ihn ist jeder Fund ein
„Eintrittsticket“ in den Code, um aufzuräumen, zu modularisieren
und Abhängigkeiten zu reduzieren. Sein Credo: „Wenn ich schon am
offenen Herzen operiere, dann auch gleich den Bypass legen, der uns
künftige Probleme erspart.“ Beide wollen, dass am Ende Fachlichkeit
und Technik wieder übereinstimmen und dass der Code nicht länger
als heimliche Dokumentation herhalten muss. Unsere drei Learnings
1. Transparenz vor Technik: Erst Klarheit über die fachlichen
Regeln schaffen, dann bauen. Sonst bleibt jeder Fix ein Ratespiel.
2. Altfehler sind Organisationsfehler: Ohne Zuständigkeiten, Tests
und klare Definitionen bleiben Bugs unsichtbar, oft über Jahre. 3.
Struktur schlägt Aktionismus: Kleine, getestete Schritte mit klaren
Guardrails verhindern das Fass-ohne-Boden-Gefühl. Diskussionsfragen
an euch • Wo seid ihr zuletzt auf einen Altfehler gestoßen und
warum konnte er so lange unentdeckt bleiben? • Fix oder Redesign?
Nach welchen Kriterien trefft ihr die Entscheidung in der Praxis? •
Ist bei euch der Business Case sauber beschrieben oder beschreibt
der Code (noch) die Realität? • Wie stellt ihr sicher, dass
bestehende Berichte während der Korrektur weiter funktionieren? •
Welche Methoden/Tools helfen euch, Abhängigkeiten sichtbar zu
machen und strukturiert aufzuräumen? Wir freuen uns auf eure
Erfahrungen, Tipps und Perspektiven rund um Modellpflege,
Weiterentwicklung und nachhaltige BI-Lösungen!

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15