Die Bundeswehr in Litauen: Ein Bataillon zieht um

Die Bundeswehr in Litauen: Ein Bataillon zieht um

28 Minuten

Beschreibung

vor 3 Monaten
Seit 2017 führt Deutschland eine NATO-Mission in Litauen. Bislang
rotieren die Einheiten dafür alle sechs Monate. In der Zukunft soll
sich das deutsche militärische Engagement in dem baltischen Land
aber grundlegend ändern: Die dauerhafte Stationierung von rund
4.800 Soldatinnen und Soldaten wird vorbereitet. Dazu kommen
nochmals etwa 200 Zivilangestellte. Ende 2027 soll die Brigade
einsatzbereit sein. Die ersten Soldatinnen und Soldaten sind
bereits vor Ort. Etwas derartiges gab es noch nie. Das Projekt gilt
deshalb als ambitioniert. Manche Experten sprechen gar von einem
"Gradmesser für die Zeitenwende". Militärischer Hintergrund ist die
Stationierung von Truppen nah an der belarussischen Grenze. Davon
soll das Signal ausgehen, dass ein Angriff auf die NATO nicht
lohnt. Deutschland ist mit den Plänen innerhalb der NATO
vorangeprescht. Für die Neuaufstellung der Brigade wird unter
anderem das Panzergrenadierbataillon 122 aus Oberviechtach verlegt.
Das Projekt hat also unmittelbare Auswirkungen auf Regionen und
Standorte in Deutschland. Der Standort in Oberviechtach wird zwar
erhalten bleiben, dort wird aber eine andere Einheit einziehen. Die
Oberviechtacher Soldaten stehen nun vor der Frage, wie sie ihr
Privatleben mit dem Dienst in Einklang bringen können. Die
Litauen-Brigade bringt also auch für Soldatenfamilien bislang
unbekannte Fragestellungen mit sich: etwa die, ob Angehörige
mitkommen an die Ostflanke. Eine Reportage von Kilian Neuwert

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